Nobelpreis: Alle aktuellen News und Infos zur Preisvergabe

Nobelpreis: Alle aktuellen News und Infos zur Preisvergabe

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Nobelpreis

Wann wird der Nobelpreis 2023 verliehen?

Wer hat die meisten Nobelpreise gewonnen?

Wer ist der jüngste Nobelpreisträger?

Die schwierigen Preisträger
Die schwierigen Preisträger

Debatte um die französische Literaturobelpreisträgerin Annie ErnauxDie schwierigen Preisträger

Die französische Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux steht in der Kritik: Zwischen 2018 und 2021 hat sie drei israelfeindliche Petitionen unterschrieben. Eine Debatte darüber ist wichtig – auch bei literarischen Auszeichnungen.

Russische Justiz ordnet Beschlagnahmung von Memorial-Büros in Moskau an
Russische Justiz ordnet Beschlagnahmung von Memorial-Büros in Moskau an

Nach Erhalt von FriedensnobelpreisRussische Justiz ordnet Beschlagnahmung von Memorial-Büros in Moskau an

Russlands oberstes Gericht verfügte im Dezember 2021 die Auflösung der internationalen Menschenrechtsorganisation Memorial. Jetzt wurde die Organisation mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Russlands Reaktion folgte prompt.

Friedensnobelpreis geht an Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine
Friedensnobelpreis geht an Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine

Verleihung in OsloFriedensnobelpreis geht an Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine

Dass der Friedensnobelpreis in diesem Jahr nach Kiew gehen könnte, war bereits vermutet worden. Nun zeichnet das Nobelkomitee zudem russische und belarussische Menschenrechtler aus. Die Kombination soll auch Zeichen sein gegen Moskaus brutalen Krieg in der Ukraine.

Eine komplizierte Ehrung – aber eine richtige
Eine komplizierte Ehrung – aber eine richtige

Friedensnobelpreis für MenschenrechtlerEine komplizierte Ehrung – aber eine richtige

Analyse · Das Nobelpreis-Komitee hat in diesem Jahr nicht eine einzelne Person geehrt, sondern Menschenrechtsaktivisten in der Ukraine, in Belarus und in Russland. Es macht damit Bürgerbewegungen stark und betont die Bedeutung der Aufarbeitung von Verbrechen – und es setzt ein Zeichen für komplexe Zusammenhänge.

Wer erhält dieses Jahr den Friedensnobelpreis?
Wer erhält dieses Jahr den Friedensnobelpreis?

Mitten im Ukraine-KriegWer erhält dieses Jahr den Friedensnobelpreis?

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Folgen bestimmen in diesem Jahr die Schlagzeilen. Folgt daraus nun ein Friedensnobelpreis für Akteure aus der Ukraine? Das entscheidet sich am Freitag in Oslo.

Annie Ernaux als schonungslose Selbsterkunderin
Annie Ernaux als schonungslose Selbsterkunderin

Literaturnobelpreis an französische SchriftstellerinAnnie Ernaux als schonungslose Selbsterkunderin

Mit der 82-jährigen französischen Schriftstellerin hat das Nobelpreiskomitee in Stockholm eine glänzende Wahl getroffen. In ihrem Werk spürt Annie Ernaux in glasklarer Sprache ihrem Leben nach.

Literaturnobelpreis geht an französische Schriftstellerin Annie Ernaux
Literaturnobelpreis geht an französische Schriftstellerin Annie Ernaux

Verleihung in StockholmLiteraturnobelpreis geht an französische Schriftstellerin Annie Ernaux

Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an die französische Schriftstellerin Annie Ernaux. Das gab die für den Preis zuständige Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekannt.

Chemie-Nobelpreis geht an drei Molekülforscher
Chemie-Nobelpreis geht an drei Molekülforscher

Auszeichnung für WissenschaftlerChemie-Nobelpreis geht an drei Molekülforscher

Der Bau von Molekülen im Labor ist komplex. Für einen im Vergleich einfachen Ansatz nach dem Prinzip einer Rucksack-Schnalle gibt es nun den Chemie-Nobelpreis. Und für dessen Anwendung in Lebewesen.

Physik-Nobelpreis geht an drei Quantenforscher
Physik-Nobelpreis geht an drei Quantenforscher

Verleihung in StockholmPhysik-Nobelpreis geht an drei Quantenforscher

Physikalische Forschung wirkt oft weit hergeholt. Die Preisträger dieses Jahres hätten jedoch Pionierarbeit auf einem Gebiet geleistet, das etwa die sichere Übertragung von Informationen vorangebracht habe, erklärt das Nobel-Komitee.

Wenn Teilchen nicht loslassen können
Wenn Teilchen nicht loslassen können

Physik-Nobelpreis für das SpukhafteWenn Teilchen nicht loslassen können

Der Nobelpreis für Physik geht dieses Jahr an drei Forscher aus drei verschiedenen Nationen. Bahnbrechende Experimente auf dem Gebiet der Quantenphysik brachten ihnen diesen Erfolg ein. Worum es bei der Forschung geht.

Medizin-Nobelpreis geht an Evolutionsforscher Svante Pääbo
Medizin-Nobelpreis geht an Evolutionsforscher Svante Pääbo

Forscht in LeipzigMedizin-Nobelpreis geht an Evolutionsforscher Svante Pääbo

Update · Was macht den modernen Menschen so einzigartig? Was unterscheidet ihn von seinen ausgestorbenen Verwandten? Solchen Fragen zur menschlichen Evolution widmet sich Svante Pääbo seit vielen Jahren. Seine großen Erfolge werden nun mit dem Preis der Preise für Forschende gekrönt.

Nobelpreis-Medaille für mehr als 100 Millionen Dollar versteigert
Nobelpreis-Medaille für mehr als 100 Millionen Dollar versteigert

Erlös für Ukraine-FlüchtlingeNobelpreis-Medaille für mehr als 100 Millionen Dollar versteigert

Die Friedensnobelpreis-Medaille des russischen Journalisten und Regierungskritikers Dmitri Muratow ist für 103,5 Millionen US-Dollar (rund 98 Millionen Euro) versteigert worden.

Marie Curie als Star im Frauenkino
Marie Curie als Star im Frauenkino

Fabrikneue Armaturen in Erkrath geklautMarie Curie als Star im Frauenkino

Sie ist noch gar nicht in Betrieb und schon das Ziel von Dieben: Die aktuell noch unbewohnte kommunale Unterbringung an der Freiheitstraße Erkrath. Diebe machten hier dicke Beute.

Zwischen leichter Unterhaltung und Nobelpreis
Zwischen leichter Unterhaltung und Nobelpreis

Stadtbücherei WermelskirchenZwischen leichter Unterhaltung und Nobelpreis

Der Buchclub der Stadtbücherei bietet Raum zum Gedankenaustausch für Lesebegeisterte. Neue Teilnehmer sind dort herzlich willkommen.

Französischer HIV-Entdecker Luc Montagnier gestorben
Französischer HIV-Entdecker Luc Montagnier gestorben

NobelpreisträgerFranzösischer HIV-Entdecker Luc Montagnier gestorben

In den letzten Jahren und insbesondere seit der Corona-Pandemie hatte die Reputation des Virologen allerdings gelitten. Der französische Präsident Macron würdigte dennoch die Arbeit des mit 89 Jahren verstorbenen Montagnier.

Nobelpreisträger und ein Kult-Moderator
Nobelpreisträger und ein Kult-Moderator

Jubiläumsprogramm des Initiativkreis MönchengladbachNobelpreisträger und ein Kult-Moderator

Der Initiativkreis Mönchengladbach wird 20 Jahre alt. Zum Jubiläum präsentiert er ein besonderes Programm. Der Kreis holt einen 600 Jahre alten Chor auf die Bühne, mehrere Nobelpreisträger – und Moderator Thomas Gottschalk.

Südafrikas ehemaliger Präsident de Klerk ist gestorben
Südafrikas ehemaliger Präsident de Klerk ist gestorben

Mit 85 JahrenSüdafrikas ehemaliger Präsident de Klerk ist gestorben

Südafrikas ehemaliger Präsident Frederik Willem de Klerk ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Im Jahr 1993 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Kremlgegner Nawalny gratuliert russischem Journalisten
Kremlgegner Nawalny gratuliert russischem Journalisten

Friedensnobelpreis 2021Kremlgegner Nawalny gratuliert russischem Journalisten

Alexej Nawalny gratulierte dem Journalisten Dmitri Muratow zu seiner Auszeichnung am Montag auf Twitter. Zuvor war der inhaftierte Kremlgegner selbst als möglicher Preisträger in Erwägung gezogen worden.

Nobelpreis-Gewinner haben enge Verbindung nach NRW
Nobelpreis-Gewinner haben enge Verbindung nach NRW

Wirtschaftsnobelpreis an ArbeitsmarktforscherNobelpreis-Gewinner haben enge Verbindung nach NRW

Der Ökonomie-Nobelpreis geht in diesem Jahr an die drei Arbeitsmarkt-Ökonomen David Card, Joshua Angrist und Guido Imbens. Gleich zwei von ihnen haben Verbindungen nach Nordrhein-Westfalen.

Wirtschafts-Nobelpreis geht an drei Forscher aus USA und Kanada
Wirtschafts-Nobelpreis geht an drei Forscher aus USA und Kanada

Bekanntgabe in StockholmWirtschafts-Nobelpreis geht an drei Forscher aus USA und Kanada

Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die Forscher David Card, Joshua Angrist und Guido Imbens. Ausgezeichnet wurden Beiträge zur Arbeitsökonomie sowie zur Methodik wirtschaftswissenschaftlicher Analysen.

Friedensnobelpreis geht an die Journalisten Maria Ressa und Dmitri Muratow
Friedensnobelpreis geht an die Journalisten Maria Ressa und Dmitri Muratow

Renommierte AuszeichnungFriedensnobelpreis geht an die Journalisten Maria Ressa und Dmitri Muratow

Maria Ressa und Dmitri Muratow bekommen den Friedensnobelpreis 2021. Das teilte das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit. Damit werde ihr mutiger Einsatz zur Verteidigung der Presse- und Meinungsfreiheit gewürdigt.

Literaturnobelpreis geht an Abdulrazak Gurnah
Literaturnobelpreis geht an Abdulrazak Gurnah

Angesehene AuszeichnungLiteraturnobelpreis geht an Abdulrazak Gurnah

Der Literaturnobelpreis des Jahres 2021 geht nach Tansania. Abdulrazak Gurnah erhält ihn für sein „kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus“.

Der Chemie-Nobelpreis geht nach Nordrhein-Westfalen
Der Chemie-Nobelpreis geht nach Nordrhein-Westfalen

Forscher Benjamin ListDer Chemie-Nobelpreis geht nach Nordrhein-Westfalen

Seit hundert Jahren suchen Wissenschaftler nach Substanzen, die chemische Reaktionen erleichtern und die Produktion vereinfachen. Der deutsche Chemiker Benjamin List und der Brite David MacMillan haben eine neue Klasse von solchen Katalysatoren entdeckt.

Chemie-Nobelpreis geht an Forscher aus dem Ruhrgebiet und US-Experten
Chemie-Nobelpreis geht an Forscher aus dem Ruhrgebiet und US-Experten

Methoden zur Beschleunigung chemischer ReaktionenChemie-Nobelpreis geht an Forscher aus dem Ruhrgebiet und US-Experten

Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an den Deutschen Benjamin List und den in Schottland geborenen US-Forscher David W.C. MacMillan für Methoden zur Beschleunigung chemischer Reaktionen.

Auszeichnung für Beleg des Klimawandels
Auszeichnung für Beleg des Klimawandels

Nobelpreis für PhysikAuszeichnung für Beleg des Klimawandels

Der deutsche Klaus Hasselmann, der Japaner Syukuro Manabe und der Italiener Giorgio Parisi haben Ordnung in chaotische Systeme gebracht und Klimamodelle erstellt: Die Vorhersage des Klimawandels bekommt den Nobelpreis für Physik.

Wie ist der Nobelpreis entstanden?

Der Nobelpreis ist mit dem letzten Willen des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel entstanden. Der Schwede verfügte in seinem Testament am 27. November 1895, dass mit dem größten Teil seines Vermögens eine Stiftung gegründet werden sollte. „Dessen Zinsen jährlich als Preis an diejenigen ausgeteilt werden sollen, die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht haben“, heißt es; und zwar unabhängig von Nationalität oder Geschlecht. 

Seine Familie war von dieser Idee wenig angetan, was kaum verwundert: Alfred Nobel war einer der reichsten Männer seiner Zeit. Der Schwede hatte im Alter von 26 Jahren begonnen mit Nitroglycerin zu experimentieren. Es gelang ihm, die Explosionskraft des Stoffs nutzbar zu machen. Sein neues Produkt nannte er Dynamit und machte ein Vermögen damit. 

Wann und warum Alfred Nobel den Entschluss traf, dieses Vermögen zu Stiftungszwecken zu verwenden, ist nicht schriftlich überliefert. Angeblich hat Bertha von Suttner, eine langjährige Freundin Nobels, ihn animiert, einen Friedenspreis zu stiften und daraus sei die Idee entstanden. Andere vermuten, dass ein Bericht in einer französischen Zeitung ihn dazu bewogen habe. Diese Zeitung hatte - in der irrigen Annahme, Alfred Nobel sei gestorben - einen Nachruf auf ihn geschrieben. Der Titel lautete „Der Kaufmann des Todes ist tot“. Im Text wird der Schwede als ein Mann beschrieben, "der durch das Finden von Methoden, mehr Menschen schneller als jemals zuvor zu töten, reich wurde.“ Nobel habe diese Darstellung angeblich so entsetzt, dass er etwas tun wollte um sein Image aufzubessern, wie man heute sagen würde. 

Was auch immer die Beweggründe waren: Als Nobel am 10. Dezember 1896 starb, galt es, sein Testament umzusetzen. Dies erwies sich aufgrund des Widerstands seiner Familie und einiger rechtlicher Probleme zunächst als schwierig. Erst 1900 konnte die Stiftung gegründet und 1901 zum ersten Mal der Nobelpreis verliehen werden. 

Inzwischen sind insgesamt 551 Preise mit seinem Namen an 876 Preisträger vergeben worden. Dazu kommen 86 Preisträger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, der 1968 von der Schwedischen Reichsbank gestiftet und seitdem zusammen mit den Nobelpreisen nach ähnlichen Kriterien verliehen wird.  

Aktuell ist jeder Nobelpreis mit neun Millionen schwedischen Kronen (870.000 Euro) dotiert. Gemäß der Statuten der Nobelstiftung erhalten die Preisträger zudem „eine Goldmedaille, die das Abbild des Testamentsverfassers und eine angemessene Inschrift tragen soll“, sowie eine Urkunde. Jede dieser Urkunden ist ein Unikat, das in der Regel von einem schwedischen oder norwegischen Künstler oder Kalligraphen kreiert wurde. 

Doch der Wert von Urkunde und Medaille ist im Vergleich zum Ruf, den der Preis genießt, gering: Er gilt als höchste Auszeichnung der Welt.  

Welche Nobelpreis-Kategorien gibt es?

Der Nobelpreis wird alljährlich in fünf Kategorien vergeben: Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden. Warum Alfred Nobel sich für diese Bereiche entschied, ist nicht bekannt. Sie spiegeln aber seine Begabungen und Interessen wieder. So gehörte Nobel in den Fächern Physik und Chemie zu den damaligen führenden Forschern und Unternehmern. Als Literat ist er zwar nicht bekannt, aber Nobel veröffentlichte einige Novellen und Gedichte und war zeitlebens an Literatur interessiert. 

Der Friedensnobelpreis geht auf den Einfluss der österreichischen Pazifistin und Friedensaktivisten Bertha von Suttner zurück, die mit Nobel befreundet war. Zu einem Medizin-Preis soll sich Nobel entschieden haben, weil er selbst eine schwache Konstitution hatte. Von der Förderung der Medizin-Forschung versprach er sich eine Verbesserung der Lebensqualität. 

Warum es keinen Mathematik-Preis gibt, ist ebenfalls unklar. Angeblich hatte sich Nobel in eine Frau verliebt, die sich jedoch gegen ihn entschied und stattdessen einen Mathematik-Professor heiratete. 

Fest steht, dass es seit 1968 zusätzlich den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften gibt. Er wird von der Schwedischen Nationalbank gestiftet, aber zusammen mit den fünf Nobelpreisen verliehen. Ob Nobel das gefallen hätte? In einem Brief schrieb er: „Ich habe keine Wirtschafts-Ausbildung und hasse sie von Herzen.“ Seine Erben drängen deshalb darauf, dass der Wirtschaftspreis separat vergeben wird. Bisher jedoch ohne Erfolg. 

Wäre es nach den Wünschen des deutsch-schwedische Journalisten Jakob von Uexküll gegangen, gäbe es inzwischen zudem zwei weitere Nobelpreise. 1980 hatte er die Nobelstiftung aufgefordert, auch eine Auszeichnung  für Ökologie und für die Überwindung von Armut zu verleihen. Doch die Stiftung lehnte ab. Das Testament sehe nur die bestehenden Preise vor, und der Wirtschaftspreis werde deshalb vollständig von der schwedischen Reichsbank finanziert

Der Journalist gründete darauf seinen eigenen Preis: den Right Livelihood Award, auch bekannt als „Alternativer Nobelpreis“.   

Wer entscheidet darüber, wer einen Nobelpreis gewinnt?

Die Wahl der Preisträger obliegt verschiedenen Einrichtungen. Alfred Nobel hat in seinem Testament verfügt, dass die Preise für Physik und Chemie von der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaft verliehen werden. Auch über den Preisträger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, entscheidet diese Einrichtung. Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin dagegen wird von der Nobelversammlung des Karolinska-Institut verliehen. Den Literatur-Nobelpreis vergibt die Schwedischen Akademie und den Preisträger des Friedenspreises bestimmt das fünfköpfigen norwegischen Nobelkomitee, das vom Norwegischen Parlament gewählt wird. 

Um die Ehrung zu erhalten, muss der Preisträger jedoch zunächst nominiert werden. Dazu schreibt die Nobelstiftung jährlich rund 3000 Menschen an und bittet um Vorschläge. Unter ihnen sind immer alle noch lebenden Preisträger. Sie können, wie alle anderen mit Nominierungsrecht, bis spätestens 31. Januar schriftlich – per Post, nicht per Mail – jemanden vorschlagen. Aus diesen Nominierungen wählen die Komitees rund 20 Kandidaten. Anschließend bitten sie Fachleute, Gutachten zu diesen Nominierten und ihren Arbeiten abzugeben. Auf dieser Grundlage bestimmen die Komitees schließlich einen Kandidaten. Die endgültige Entscheidung liegt dann bei der Nobel-Versammlung. 

Über die Nominierungen und die Wahl soll 50 Jahre lang Stillschweigen bewahrt werden. Zwar wissen die Nobelpreisträger meist, wenn sie von Kollegen nominiert wurden, aber die Spannung, wer die Preisträger sein werden, bleibt groß. 

Entsprechend groß sind auch die Spekulationen und es wird eifrig auf potentielle Gewinner gewettet. Doch nicht selten fällt die Wahl anders aus, als erwartet. So wurde Greta Thunberg 2019 als sichere Gewinnerin des Friedensnobelpreis gehandelt. Er ging jedoch an den äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed. 

Ebenso ist es schon mehrfach vorgekommen, dass der Preis in einem Jahr gar nicht verliehen wurde, weil man sich nicht einigen konnte. In dem Fall kann die Auszeichnung ein Jahr später verliehen werden. Findet sich dann immer noch kein geeigneter Kandidat, geht das Preisgeld zurück in die Stiftung.  

Wann werden die Nobelpreise verliehen?

Die Nobelpreise werden jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, verliehen. Die Preise für Physik, Chemie, Medizin und Literatur, sowie den Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften überreicht der schwedische König in der Konzerthalle in Stockholm. Der Friedensnobelpreis wird dagegen vom Vorsitzenden des Komitees im Rathaus von Oslo vergeben - immer in Anwesenheit der norwegischen Königsfamilie. 

Apropos anwesend: Längst nicht alle Preisträger waren in der 120-jährigen Geschichte des Nobelpreises zugegen. So lehnte Le Duc Tho 1973 den Friedensnobelpreis und Jean-Paul Sartre 1964 den Literaturnobelpreis ab. Sartre fragte allerdings einige Jahre später an, ob er das Preisgeld nicht doch bekommen könne. 

Anderen Preisträgern wurde die Teilnahme an der Preisverleihung von der totalitären Regierung ihres Landes verboten. Zu ihnen gehören die Deutschen Richard Kuhn (Chemie 1938), Adolf Butenandt (Chemie 1939) und Gerhard Domagk (Medizin 1939) sowie der sowjetische Physiker Andrei Sacharow (Frieden 1975). Auch 2010 blieb der Stuhl des Friedensnobelpreisträgers leer. Das Komitee hatte entschieden, den chinesischen Schriftsteller und Menschenrechtler Liu Xiaobo zu ehren. Doch er saß zu diesem Zeitpunkt wegen „Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt“ im Gefängnis.  

Wer bekam den ersten Nobelpreis?

Der erste Physik-Nobelpreis ging 1901 an den deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen für seine Entdeckung der X-Strahlen. Auch der erste Medizin-Nobelpreis ging nach Deutschland: Er wurde Emil von Behring für die Entwicklung eines Serums gegen Diphterie verliehen. Mit dem ersten Chemie-Nobelpreis wurde der Niederländer Jacobus H. van´t Hoff ausgezeichnet und mit dem ersten Literatur-Nobelpreis der Franzose Sully Prudhomme. Der Friedensnobelpreis wurde geteilt. Er ging zum einen an Henry Dunant, dem Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, und zum anderen an Frédéric Passy, der sich sein Leben lang für den Frieden einsetzte. 

Welche Länder haben die meisten Nobelpreisträger?

Mit Ausnahme der Kategorie Literatur haben die USA in allen anderen Kategorien die meisten Nobelpreisträger. 388 sind es insgesamt. Mit großem Abstand auf Platz zwei liegt Großbritannien, das 133 Nobelpreisträger zählt. Dahinter folgen Deutschland mit 109 und Frankreich mit 70 Nobelpreisträgern. 

Diese Rangliste spiegelt sich auch in der Verleihung der Nobelpreise 2020 wieder: So ging der Wirtschaftsnobelpreis an die beiden US-Ökonomen Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson. Den Medizin-Nobelpreis teilten sich die US-Amerikaner Harvey J. Alter und Michael Houghton mit dem Briten Charles M. Rice für Entdeckung des Hepatitis-C-Virus. Den Literatur-Nobelpreis erhielt die amerikanische Poetin Louise Glück. Den Nobelpreis für Physik bekamen die US-Amerikanerin Andrea Ghez, der Brite Roger Penrose und der Deutsche Reinhard Genzel für ihre Forschung zu Schwarzen Löchern. Und der Chemie-Nobelpreis ging an die US-Amerikanerin Jennifer A. Doudna und die Französin Emmanuelle Charpentier, die Entdeckerinnen der Gen-Schere Crispr-Cas9.  

Wie viele Nobelpreise gingen an Frauen? 

Bis Dezember 2020 wurden insgesamt nur 58 Frauen mit einem Nobelpreis ausgezeichnet. Die Bekannteste ist vermutlich bis heute Marie Curie, die einzige Frau, die den Nobelpreis gleich zweimal erhielt. 1903 bekam  sie zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie und Henri Bequerel den Physik-Nobelpreis, 1911 den Chemie-Nobelpreis. Ihren ersten Preis erhielt sie allerdings nur, weil ihr Mann an das Komitee schrieb, dass sie den gleichen Anteil an der Forschung habe. 

Dass nach ihr nur so wenige weitere Frauen ausgezeichnet wurden, ist ein häufiger Kritikpunkt. Immerhin: Zuletzt stieg der Anteil der Frauen. 2009 gab es fünf Preisträgerinnen bei insgesamt 13 Geehrten. 

Die erste deutsche Nobelpreisträgerin war 1995 Christiane Nüsslein-Volhard. Hätte sie Kinder gehabt, hätte es nicht dazu gereicht, sagte sei später in einem Interview. Um talentierten Wissenschaftlerinnen mit Kind die nötige Freiheit zu geben, ihre Arbeit weiterverfolgen zu können, gründete sie deshalb eine Stiftung, die den Frauen beim Thema Kinderbetreuung finanziell unter die Arme greift. 

Das sind bisherige Friedensnobelpreisträger.