Nobelpreis: Alle aktuellen News und Infos zur Preisvergabe

Nobelpreis: Alle aktuellen News und Infos zur Preisvergabe

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Nobelpreis

Wann wird der Nobelpreis 2023 verliehen?

Wer hat die meisten Nobelpreise gewonnen?

Wer ist der jüngste Nobelpreisträger?

Iranerin Narges Mohammadi mit Friedensnobelpreis geehrt
Iranerin Narges Mohammadi mit Friedensnobelpreis geehrt

Preisträgerin in HaftIranerin Narges Mohammadi mit Friedensnobelpreis geehrt

Die Iranerin Narges Mohammadi ist am Sonntag mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Stellvertretend für die 51- Jährige, die in ihrer Heimat in Haft sitzt, nahmen ihre Kinder Kiana und Ali Rahmani die Auszeichnung im Rathaus von Oslo entgegen.

Kampfansage aus der Gefängniszelle
Kampfansage aus der Gefängniszelle

Friedensnobelpreis für Narges MohammadiKampfansage aus der Gefängniszelle

Kiana und Ali Rahmani wurden am Sonntag zur Stimme ihrer Mutter. Die 17-jährigen iranischen Zwillinge nahmen in Oslo den Friedensnobelpreis für ihre im Iran inhaftierte Mutter Narges Mohammadi entgegen und trugen eine von ihr verfasste Rede vor.

Wie man keinen Nobelpreis bekommt
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Forschung in DüsseldorfWie man keinen Nobelpreis bekommt

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Briefe Röntgens sollen digitalisiert werden
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Museumsarbeit in RemscheidBriefe Röntgens sollen digitalisiert werden

Briefe des Röntgenstrahlen-Entdeckers sollen jetzt digitalisiert werden. Erst vor kurzem wurden drei Fotografien des Wissenschaftlers für das Weltdokumentenerbe nominiert.

Literaturnobelpreis-Trägerin Louise Glück gestorben
Literaturnobelpreis-Trägerin Louise Glück gestorben

„Unverkennbare poetische Stimme“Literaturnobelpreis-Trägerin Louise Glück gestorben

2020 war die US-Lyrikerin Louise Glück mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet und so weltweit bekannt geworden. Sie habe eine „unvergleichliche poetische Stimme“, hieß es damals zur Begründung. Nur drei Jahre später ist Glück nun gestorben.

Wirtschaftsnobelpreis geht an US-Ökonomin Claudia Goldin
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Bekanntgabe in StockholmWirtschaftsnobelpreis geht an US-Ökonomin Claudia Goldin

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Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften wird vergeben
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Bekanntgabe in StockholmNobelpreis für Wirtschaftswissenschaften wird vergeben

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Auszeichnung für Irans Protestbewegung, Ohrfeige für das Regime

Friedensnobelpreis für Narges MohammedAuszeichnung für Irans Protestbewegung, Ohrfeige für das Regime

Narges Mohammadi wird ihren Friedensnobelpreis wohl nicht persönlich entgegennehmen können: Die iranische Aktivistin sitzt – wieder einmal – im Gefängnis. Die 51-jährige kämpft seit Jahrzehnten für Frauen- und Menschenrechte in der Islamischen Republik und zahlt dafür einen hohen Preis.

Die Auszeichnung kann nur ein Anfang sein
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Friedensnobelpreis für Narges MohammadiDie Auszeichnung kann nur ein Anfang sein

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Friedensnobelpreis 2023 geht an Iranerin Narges Mohammadi
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Frauenrechtlerin ausgezeichnetFriedensnobelpreis 2023 geht an Iranerin Narges Mohammadi

Nach den Nobelpreisen in Medizin, Physik, Chemie und Literatur steht nun auch fest, wer den diesjährigen Friedensnobelpreis erhält. Das norwegische Nobelkomitee entscheidet sich diesmal für eine mutige Preisträgerin aus dem Iran.

Die Poesie der Dunkelheit
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Chemie-Nobelpreis geht an drei Quantenpunkt-Forscher
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Literaturnobelpreis geht an Jon Fosse
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Im vergangenen Jahr war der Nobelpreis an die französische Schriftstellerin Annie Ernaux gegangen. Und diesmal? Richtet sich der Blick der Schwedischen Akademie in ein skandinavisches Nachbarland.

Physik-Nobelpreis geht an drei Teilchenforscher
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Dank ihrer Forschung lassen sich die Bewegungen unfassbar schneller Elektronen in Echtzeit verfolgen. Der in Bayern arbeitende Ferenc Krausz und zwei aus Frankreich stammende Forschende erhalten den Physik-Nobelpreis. Ihre Erkenntnisse fließen in die Medizin ein.

Wie man das Immunsystem austrickst, um einen Virus zu bekämpfen
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Medizin-Nobelpreis für mRNA-PioniereWie man das Immunsystem austrickst, um einen Virus zu bekämpfen

Einige Wissenschaftsexperten hatten es schon für 2022 erwartet, jetzt ist es dieses Jahr geworden: Der Nobelpreis für Medizin geht an Katalin Karikó and Drew Weissman für Ihre wegweisende Forschung zur mRNA-Impfung gegen COVID-19.

Karikó und Weissman erhalten Nobelpreis – Biontech gratuliert
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Medizin-Nobelpreis-Verleihung in StockholmKarikó und Weissman erhalten Nobelpreis – Biontech gratuliert

Für ihre Forschung zu mRNA-basierten Impfstoffen haben Katalin Karikó und Drew Weissmann heute den Medizin-Nobelpreis erhalten. Zu den Gratulanten gehörte auch Karikós Arbeitgeber: der Impfstoffhersteller Biontech.

Medizin-Nobelpreis soll Zögernde von Corona-Impfung überzeugen
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Forschung an mRNA-ImpfstoffenMedizin-Nobelpreis soll Zögernde von Corona-Impfung überzeugen

Heute wird der Nobelpreis für Medizin oder Physiologie in Stockholm verliehen. Die diesjährigen Empfänger erhalten ihn für ihre grundlegenden Arbeiten zu mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19. Das könnte bei einigen Menschen für ein Umdenken sorgen.

Medizin-Nobelpreis geht an mRNA-Forschende Kariko und Weissman
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Covid19-ImpfstoffeMedizin-Nobelpreis geht an mRNA-Forschende Kariko und Weissman

Selten gab es ein so stark favorisiertes Thema für den Medizin-Nobelpreis wie in diesem Jahr. Die Entscheidung der Nobel-Jury steht fest: Die Auszeichnung geht an zwei Forschende für entscheidende Grundlagen zur Entwicklung von Corona-Impfstoffen.

Nobelpreis-Verleihung in komplizierten und postfaktischen Zeiten
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Populismus kontra WissenschaftNobelpreis-Verleihung in komplizierten und postfaktischen Zeiten

Am Montag beginnt in Stockholm die Verkündung der diesjährigen Nobelpreise. Um 11.30 Uhr wird der Preisträger in der Kategorie Medizin bekannt gegeben. Doch der Respekt für die Wissenschaften hat in den vergangenen Jahren durch Populisten gelitten.

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Über 80 Prozent der Nobelpreise gehen an Männer, in Physik sogar 98 Prozent. Frauen werden kaum mit dem wichtigsten Wissenschaftspreis bedacht. Das liegt aber nicht daran, dass es kaum Wissenschaftlerinnen gibt.

Nobelpreisträger Harald zur Hausen gestorben
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Harald zur Hausen ging davon aus, dass Papillomviren Krebs erzeugen können und verfolgte die These hartnäckig. Das brachte der Welt einen Impfstoff und ihm selbst den Nobelpreis für Medizin ein. Nun ist der Krebsforscher gestorben.

Die schwierigen Preisträger
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Russische Justiz ordnet Beschlagnahmung von Memorial-Büros in Moskau an
Russische Justiz ordnet Beschlagnahmung von Memorial-Büros in Moskau an

Nach Erhalt von FriedensnobelpreisRussische Justiz ordnet Beschlagnahmung von Memorial-Büros in Moskau an

Russlands oberstes Gericht verfügte im Dezember 2021 die Auflösung der internationalen Menschenrechtsorganisation Memorial. Jetzt wurde die Organisation mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Russlands Reaktion folgte prompt.

Friedensnobelpreis geht an Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine
Friedensnobelpreis geht an Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine

Verleihung in OsloFriedensnobelpreis geht an Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine

Dass der Friedensnobelpreis in diesem Jahr nach Kiew gehen könnte, war bereits vermutet worden. Nun zeichnet das Nobelkomitee zudem russische und belarussische Menschenrechtler aus. Die Kombination soll auch Zeichen sein gegen Moskaus brutalen Krieg in der Ukraine.

Eine komplizierte Ehrung – aber eine richtige
Eine komplizierte Ehrung – aber eine richtige

Friedensnobelpreis für MenschenrechtlerEine komplizierte Ehrung – aber eine richtige

Analyse · Das Nobelpreis-Komitee hat in diesem Jahr nicht eine einzelne Person geehrt, sondern Menschenrechtsaktivisten in der Ukraine, in Belarus und in Russland. Es macht damit Bürgerbewegungen stark und betont die Bedeutung der Aufarbeitung von Verbrechen – und es setzt ein Zeichen für komplexe Zusammenhänge.

Wie ist der Nobelpreis entstanden?

Der Nobelpreis ist mit dem letzten Willen des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel entstanden. Der Schwede verfügte in seinem Testament am 27. November 1895, dass mit dem größten Teil seines Vermögens eine Stiftung gegründet werden sollte. „Dessen Zinsen jährlich als Preis an diejenigen ausgeteilt werden sollen, die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht haben“, heißt es; und zwar unabhängig von Nationalität oder Geschlecht. 

Seine Familie war von dieser Idee wenig angetan, was kaum verwundert: Alfred Nobel war einer der reichsten Männer seiner Zeit. Der Schwede hatte im Alter von 26 Jahren begonnen mit Nitroglycerin zu experimentieren. Es gelang ihm, die Explosionskraft des Stoffs nutzbar zu machen. Sein neues Produkt nannte er Dynamit und machte ein Vermögen damit. 

Wann und warum Alfred Nobel den Entschluss traf, dieses Vermögen zu Stiftungszwecken zu verwenden, ist nicht schriftlich überliefert. Angeblich hat Bertha von Suttner, eine langjährige Freundin Nobels, ihn animiert, einen Friedenspreis zu stiften und daraus sei die Idee entstanden. Andere vermuten, dass ein Bericht in einer französischen Zeitung ihn dazu bewogen habe. Diese Zeitung hatte - in der irrigen Annahme, Alfred Nobel sei gestorben - einen Nachruf auf ihn geschrieben. Der Titel lautete „Der Kaufmann des Todes ist tot“. Im Text wird der Schwede als ein Mann beschrieben, "der durch das Finden von Methoden, mehr Menschen schneller als jemals zuvor zu töten, reich wurde.“ Nobel habe diese Darstellung angeblich so entsetzt, dass er etwas tun wollte um sein Image aufzubessern, wie man heute sagen würde. 

Was auch immer die Beweggründe waren: Als Nobel am 10. Dezember 1896 starb, galt es, sein Testament umzusetzen. Dies erwies sich aufgrund des Widerstands seiner Familie und einiger rechtlicher Probleme zunächst als schwierig. Erst 1900 konnte die Stiftung gegründet und 1901 zum ersten Mal der Nobelpreis verliehen werden. 

Inzwischen sind insgesamt 551 Preise mit seinem Namen an 876 Preisträger vergeben worden. Dazu kommen 86 Preisträger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, der 1968 von der Schwedischen Reichsbank gestiftet und seitdem zusammen mit den Nobelpreisen nach ähnlichen Kriterien verliehen wird.  

Aktuell ist jeder Nobelpreis mit neun Millionen schwedischen Kronen (870.000 Euro) dotiert. Gemäß der Statuten der Nobelstiftung erhalten die Preisträger zudem „eine Goldmedaille, die das Abbild des Testamentsverfassers und eine angemessene Inschrift tragen soll“, sowie eine Urkunde. Jede dieser Urkunden ist ein Unikat, das in der Regel von einem schwedischen oder norwegischen Künstler oder Kalligraphen kreiert wurde. 

Doch der Wert von Urkunde und Medaille ist im Vergleich zum Ruf, den der Preis genießt, gering: Er gilt als höchste Auszeichnung der Welt.  

Welche Nobelpreis-Kategorien gibt es?

Der Nobelpreis wird alljährlich in fünf Kategorien vergeben: Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden. Warum Alfred Nobel sich für diese Bereiche entschied, ist nicht bekannt. Sie spiegeln aber seine Begabungen und Interessen wieder. So gehörte Nobel in den Fächern Physik und Chemie zu den damaligen führenden Forschern und Unternehmern. Als Literat ist er zwar nicht bekannt, aber Nobel veröffentlichte einige Novellen und Gedichte und war zeitlebens an Literatur interessiert. 

Der Friedensnobelpreis geht auf den Einfluss der österreichischen Pazifistin und Friedensaktivisten Bertha von Suttner zurück, die mit Nobel befreundet war. Zu einem Medizin-Preis soll sich Nobel entschieden haben, weil er selbst eine schwache Konstitution hatte. Von der Förderung der Medizin-Forschung versprach er sich eine Verbesserung der Lebensqualität. 

Warum es keinen Mathematik-Preis gibt, ist ebenfalls unklar. Angeblich hatte sich Nobel in eine Frau verliebt, die sich jedoch gegen ihn entschied und stattdessen einen Mathematik-Professor heiratete. 

Fest steht, dass es seit 1968 zusätzlich den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften gibt. Er wird von der Schwedischen Nationalbank gestiftet, aber zusammen mit den fünf Nobelpreisen verliehen. Ob Nobel das gefallen hätte? In einem Brief schrieb er: „Ich habe keine Wirtschafts-Ausbildung und hasse sie von Herzen.“ Seine Erben drängen deshalb darauf, dass der Wirtschaftspreis separat vergeben wird. Bisher jedoch ohne Erfolg. 

Wäre es nach den Wünschen des deutsch-schwedische Journalisten Jakob von Uexküll gegangen, gäbe es inzwischen zudem zwei weitere Nobelpreise. 1980 hatte er die Nobelstiftung aufgefordert, auch eine Auszeichnung  für Ökologie und für die Überwindung von Armut zu verleihen. Doch die Stiftung lehnte ab. Das Testament sehe nur die bestehenden Preise vor, und der Wirtschaftspreis werde deshalb vollständig von der schwedischen Reichsbank finanziert

Der Journalist gründete darauf seinen eigenen Preis: den Right Livelihood Award, auch bekannt als „Alternativer Nobelpreis“.   

Wer entscheidet darüber, wer einen Nobelpreis gewinnt?

Die Wahl der Preisträger obliegt verschiedenen Einrichtungen. Alfred Nobel hat in seinem Testament verfügt, dass die Preise für Physik und Chemie von der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaft verliehen werden. Auch über den Preisträger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, entscheidet diese Einrichtung. Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin dagegen wird von der Nobelversammlung des Karolinska-Institut verliehen. Den Literatur-Nobelpreis vergibt die Schwedischen Akademie und den Preisträger des Friedenspreises bestimmt das fünfköpfigen norwegischen Nobelkomitee, das vom Norwegischen Parlament gewählt wird. 

Um die Ehrung zu erhalten, muss der Preisträger jedoch zunächst nominiert werden. Dazu schreibt die Nobelstiftung jährlich rund 3000 Menschen an und bittet um Vorschläge. Unter ihnen sind immer alle noch lebenden Preisträger. Sie können, wie alle anderen mit Nominierungsrecht, bis spätestens 31. Januar schriftlich – per Post, nicht per Mail – jemanden vorschlagen. Aus diesen Nominierungen wählen die Komitees rund 20 Kandidaten. Anschließend bitten sie Fachleute, Gutachten zu diesen Nominierten und ihren Arbeiten abzugeben. Auf dieser Grundlage bestimmen die Komitees schließlich einen Kandidaten. Die endgültige Entscheidung liegt dann bei der Nobel-Versammlung. 

Über die Nominierungen und die Wahl soll 50 Jahre lang Stillschweigen bewahrt werden. Zwar wissen die Nobelpreisträger meist, wenn sie von Kollegen nominiert wurden, aber die Spannung, wer die Preisträger sein werden, bleibt groß. 

Entsprechend groß sind auch die Spekulationen und es wird eifrig auf potentielle Gewinner gewettet. Doch nicht selten fällt die Wahl anders aus, als erwartet. So wurde Greta Thunberg 2019 als sichere Gewinnerin des Friedensnobelpreis gehandelt. Er ging jedoch an den äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed. 

Ebenso ist es schon mehrfach vorgekommen, dass der Preis in einem Jahr gar nicht verliehen wurde, weil man sich nicht einigen konnte. In dem Fall kann die Auszeichnung ein Jahr später verliehen werden. Findet sich dann immer noch kein geeigneter Kandidat, geht das Preisgeld zurück in die Stiftung.  

Wann werden die Nobelpreise verliehen?

Die Nobelpreise werden jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, verliehen. Die Preise für Physik, Chemie, Medizin und Literatur, sowie den Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften überreicht der schwedische König in der Konzerthalle in Stockholm. Der Friedensnobelpreis wird dagegen vom Vorsitzenden des Komitees im Rathaus von Oslo vergeben - immer in Anwesenheit der norwegischen Königsfamilie. 

Apropos anwesend: Längst nicht alle Preisträger waren in der 120-jährigen Geschichte des Nobelpreises zugegen. So lehnte Le Duc Tho 1973 den Friedensnobelpreis und Jean-Paul Sartre 1964 den Literaturnobelpreis ab. Sartre fragte allerdings einige Jahre später an, ob er das Preisgeld nicht doch bekommen könne. 

Anderen Preisträgern wurde die Teilnahme an der Preisverleihung von der totalitären Regierung ihres Landes verboten. Zu ihnen gehören die Deutschen Richard Kuhn (Chemie 1938), Adolf Butenandt (Chemie 1939) und Gerhard Domagk (Medizin 1939) sowie der sowjetische Physiker Andrei Sacharow (Frieden 1975). Auch 2010 blieb der Stuhl des Friedensnobelpreisträgers leer. Das Komitee hatte entschieden, den chinesischen Schriftsteller und Menschenrechtler Liu Xiaobo zu ehren. Doch er saß zu diesem Zeitpunkt wegen „Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt“ im Gefängnis.  

Wer bekam den ersten Nobelpreis?

Der erste Physik-Nobelpreis ging 1901 an den deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen für seine Entdeckung der X-Strahlen. Auch der erste Medizin-Nobelpreis ging nach Deutschland: Er wurde Emil von Behring für die Entwicklung eines Serums gegen Diphterie verliehen. Mit dem ersten Chemie-Nobelpreis wurde der Niederländer Jacobus H. van´t Hoff ausgezeichnet und mit dem ersten Literatur-Nobelpreis der Franzose Sully Prudhomme. Der Friedensnobelpreis wurde geteilt. Er ging zum einen an Henry Dunant, dem Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, und zum anderen an Frédéric Passy, der sich sein Leben lang für den Frieden einsetzte. 

Welche Länder haben die meisten Nobelpreisträger?

Mit Ausnahme der Kategorie Literatur haben die USA in allen anderen Kategorien die meisten Nobelpreisträger. 388 sind es insgesamt. Mit großem Abstand auf Platz zwei liegt Großbritannien, das 133 Nobelpreisträger zählt. Dahinter folgen Deutschland mit 109 und Frankreich mit 70 Nobelpreisträgern. 

Diese Rangliste spiegelt sich auch in der Verleihung der Nobelpreise 2020 wieder: So ging der Wirtschaftsnobelpreis an die beiden US-Ökonomen Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson. Den Medizin-Nobelpreis teilten sich die US-Amerikaner Harvey J. Alter und Michael Houghton mit dem Briten Charles M. Rice für Entdeckung des Hepatitis-C-Virus. Den Literatur-Nobelpreis erhielt die amerikanische Poetin Louise Glück. Den Nobelpreis für Physik bekamen die US-Amerikanerin Andrea Ghez, der Brite Roger Penrose und der Deutsche Reinhard Genzel für ihre Forschung zu Schwarzen Löchern. Und der Chemie-Nobelpreis ging an die US-Amerikanerin Jennifer A. Doudna und die Französin Emmanuelle Charpentier, die Entdeckerinnen der Gen-Schere Crispr-Cas9.  

Wie viele Nobelpreise gingen an Frauen? 

Bis Dezember 2020 wurden insgesamt nur 58 Frauen mit einem Nobelpreis ausgezeichnet. Die Bekannteste ist vermutlich bis heute Marie Curie, die einzige Frau, die den Nobelpreis gleich zweimal erhielt. 1903 bekam  sie zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie und Henri Bequerel den Physik-Nobelpreis, 1911 den Chemie-Nobelpreis. Ihren ersten Preis erhielt sie allerdings nur, weil ihr Mann an das Komitee schrieb, dass sie den gleichen Anteil an der Forschung habe. 

Dass nach ihr nur so wenige weitere Frauen ausgezeichnet wurden, ist ein häufiger Kritikpunkt. Immerhin: Zuletzt stieg der Anteil der Frauen. 2009 gab es fünf Preisträgerinnen bei insgesamt 13 Geehrten. 

Die erste deutsche Nobelpreisträgerin war 1995 Christiane Nüsslein-Volhard. Hätte sie Kinder gehabt, hätte es nicht dazu gereicht, sagte sei später in einem Interview. Um talentierten Wissenschaftlerinnen mit Kind die nötige Freiheit zu geben, ihre Arbeit weiterverfolgen zu können, gründete sie deshalb eine Stiftung, die den Frauen beim Thema Kinderbetreuung finanziell unter die Arme greift. 

Das sind bisherige Friedensnobelpreisträger.