Am Montag Krisensitzung Trainer Alexander Voigt steht beim KFC vor dem Aus

Krefeld · NAch der blamablen 0:2-Pleite beim Abstiegskandidaten Hamborn 07 hat der KFC Uerdingen nun bereits sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter SSVg Velbert. Am Montag trifft sich der Vorstand zur Krisensitzung.

 Alexander Voigt blickt auf die Uhr: Ist seine Zeit beim KFC abgelaufen?

Alexander Voigt blickt auf die Uhr: Ist seine Zeit beim KFC abgelaufen?

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Die Fans des KFC Uerdingen waren aufgebracht. Erst darüber, dass es keine Fan-Trennung und einige Duisburger MSV-Fans sie provozierten. Da es auch an Polizei-Präsenz mangelte, wurde das Spiel in der 53. Minute für sechs Minuten unterbrochen. Um Krawalle zu verhindern, mussten KFC-Spieler auf der Tribüne dazwischen gehen. Beim Schlusspfiff stand ein Polizeiaufgebot vor dem Stadion.

Da waren die KFC-Fans aber inzwischen über die sportliche Darbietung aufgebracht, die in Ermangelung einer oberligareifen Leistung zu einer verdienten 0:2-Niederlage beim Abstiegskandidaten Hamborn 07 geführt hatte. „Trainer raus“, forderten viele Fans lautstark. Alexander Voigt hatte das wörtlich genommen und nach dem Schlusspfiff fluchtartig das Stadion verlassen. Die Spieler standen bedröppelt auf dem Rasen. „Wir werden uns schnellstmöglich zusammensetzen“, sagte Vize Andreas Scholten.

Der große Rivale im Kampf um die Meisterschaft in der Fußball-Oberliga hatte sich am Freitagabend keine Blöße gegeben. Spitzenreiter SSVg Velbert hatte beim FC Kray mit 3:1 gewonnen, den Vorsprung auf sieben Punkte ausgebaut und den KFC Uerdingen damit weiter unter Druck gesetzt. Der KFC seinerseits wollte die vier Spiele bis Weihnachten gewinnen. Das Ziel wurde bereits in der ersten Partie krachend verfehlt. Nach einer blamablen Vorstellung verloren die Blau-Roten beim Kellerkind Hamborn 07 verdient mit 0:2. Torhüter Robin Udegbe verhinderte mit zwei Glanzparaden, dass die Niederlage noch höher ausfiel.

Die Gäste taten sich auf dem holprigen Rasen von Beginn an schwer und waren allenfalls gleichwertig. Sie benötigten auch die Hilfe des grünen Untergrunds, um nicht in Rückstand zu geraten, denn als Pascal Spors allein auf KFC-Keeper Robin Uedegbe zulief, versprang ihm der Ball. Und Glück war auch, dass der Unparteiische bei einem von Kapitän Leonel Kadiata zurück gespielten Ball auf Abseits entschied. In der Offensive hatten die Gäste nichts zu bieten; es war erschreckend wie einfallslos und schwach sie agierten. Zwar waren Alexander Lipinski und Levan Kenia in der Spitze bemüht, doch aus dem offensivschwachen Mittelfeld kam nichts. Das gefährlichste war ein abgefälschter Schuss von Kadiata Sekunden vor dem Halbzeitpfiff.

Drei Wechsel zur Halbzeit sorgten endlich für Schwung. Ausgerechnet die Fans stoppten die den hoffnungsvollen Wiederbeginn. Als das Spiel fortgesetzt wurde, knüpfte die Mannschaft wieder an das Gekicke der ersten Halbzeit an.

Wer mit einer Schlussoffensive der Uerdinger gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Die Gastgeber wurden immer mutiger und belohnten sich durch die beiden späten Tore von Justin Bock und Marco de Stefano. Dass Pascale Talarski mit seinem Pfostenschuss Pech hatte und Shun Terada knapp am Ball vorbei flog, soll nicht verschwiegen werden. Es ändert aber nichts am Gesamtbild. Die Uerdinger haben das Spiel auch nicht in den letzten Minuten verloren, sondern bereits in der ersten Halbzeit, in der sie ideenlos und harmlos nicht eine einzige gefährliche Situation kreierten. Die Fans haben längst in Trainer Alexander Voigt den Schuldigen ausgemacht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort