Vor dem Spiel gegen FC Kray KFC Uerdingen steht schon wieder unter Druck

Krefeld · Die großen Schwankungen, die sich die Uerdinger oft innerhalb der 90 Minuten erlauben, sorgen für unnötige Punktverluste und versetzen den Klub in einen ständigen Krisenmodus. So ist ein Sieg am Freitag gegen Kray Pflicht.

Anpfiff für seine Spieler: Trainer Alexander Voigt kann aufgrund der Schwankungen nicht zufrieden sein.

Anpfiff für seine Spieler: Trainer Alexander Voigt kann aufgrund der Schwankungen nicht zufrieden sein.

Foto: Stefan Brauer/Brauer-Fotoagentur

Schon zum dritten Mal in dieser Saison geraten Trainer Alexander Voigt und seine Mannschaft gehörig unter Druck. Das erste Mal hatte es Mitte September nach dem enttäuschenden 2:2 beim SC St. Tönis geruckelt. „Die Kritik der Fans bezüglich unseres Spiels ist zu hundert Prozent gerechtfertigt, weil wir nicht gut spielen“, sagte Torhüter Robin Udegbe. „Wir schaffen es nicht, Druck auf den Gegner auszuüben. Es ist einfach  zu wenig, wir kommen nicht an unsere Leistungsgrenze.“ Und der Vorsitzende Damien Raths hatte vor dem dann folgenden Spitzenspiel gegen die SSVg Velbert auf die Frage, ob es ein Entscheidungsspiel für den Trainer sei, geantwortet: „Das will ich nicht behaupten, hängt aber auch von vielen Aspekten ab, wie das Spiel über die Bühne geht.“ Die Begegnung wurde 3:1 gewonnen, die Lage beruhigte sich nur scheinbar, denn nach dem 1:1 beim TSV Meerbusch knisterte es wieder gehörig. Sieben Punkte aus der folgenden englischen Woche wurden gleichermaßen als Pflicht und Messlatte ausgemacht. Voigt und die Mannschaft gewannen sogar vier Meisterschaftsspiele in Folge.

Zwei Begegnungen, aus denen nur ein mickriges Pünktchen geholt und bereits die dritte Heimniederlage kassiert wurde, haben die Stimmung wieder kippen lassen, zumal Konkurrent Velbert seinen Vorsprung auf vier Zähler ausgebaut hat. Der Coach ist nach dem Spiel in Monheim (2:2) sofort mutig nach vorn geprescht: „Wir spielen jetzt Freitagabend gegen den FC Kray zu Hause. Da ist ein Sieg für uns Pflicht. Da wird eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die das auch umsetzt.“ Das erwarten die treuen Fans auch; es ist nahezu eine Selbstverständlichkeit, wenngleich auch kein Selbstläufer.

Doch damit ist es nicht getan. Soll sich das Muster mit siegreichen Spielen bei großem Druck nicht ständig wiederholen, bedarf es einer größeren Konstanz bei gleichzeitig verbesserter Mentalität. Siegeswille und Dominanz dürfen im Falle einer Führung nicht erlahmen, denn die Uerdinger sind nicht in der Lage, die Zügel nach Belieben anzuziehen und später für eine positive Entscheidung zu sorgen. Der KFC hat noch vier Spiele in der Hinrunde, fünf in diesem Jahr. Will die Mannschaft den Kontakt zum Spitzenreiter SSVg Velbert nicht abreißen lassen, so darf sie sich kaum noch einen Punktverlust leisten. Der Hinweis darauf, dass die Niederbergischen in der vergangenen Saison auch lange die Tabelle anführten, aber am Ende mit sieben Punkten Rückstand auf den Meister 1. FC Bocholt das Nachsehen hatten, dient allenfalls der Beschwichtigung, doch sollte sich davon niemand blenden lassen.

Der Druck, der auf Trainer Alexander Voigt lastet, ist enorm. Und natürlich ist er bei individuellen Fehlern machtlos. Er muss allerdings dafür Sorge tragen, dass seine Mannschaft über 90 Minuten wach ist. Hatten die Blau-Roten in dieser Saison nach starkem Beginn oft nachgelassen, so haben sie in Monheim die Anfangsphase verschlafen. Das Team kann sich aber weder das eine, noch das andere erlauben, weil die Gegner das spüren und solche Phasen nutzen.

In den beiden bisherigen Krisensituationen hat sich die Mannschaft ins Zeug gelegt und gezeigt, dass Trainer Voigt sie erreicht und sie mit ihm arbeiten will. Sie sollte es nicht weiter ausreizen, sondern mit Hilfe kontinuierlicher Leistungen eine vierte derartige Zuspitzung verhindern. 

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