Randale zwischen den Fans Schwere Ausschreitungen beim KFC-Pokalspiel
Update | Krefeld · Anhänger vom Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen versuchten, eine KFC-Fahne zu entwenden. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray gegen die Randalierer ein. Zwei Beamte wurden verletzt.
Ein großes Fußballfest wurde von einigen wenigen zunächst gestört und endete mit einem Eklat. Natürlich lagen die Nerven blank und die Enttäuschung war riesengroß, nachdem der KFC Uerdingen vor 2.500 Zuschauern in der erneut ausverkauften Grotenburg eine hervorragende Leistung gezeigt und gegen den eine Klasse höher spielenden SC Rot-Weiß Oberhausen im Achtelfinale des Niederrheinpokals ein 2:2 nach Verlängerung erreicht, dann aber das Elfmeterschießen sang- und klanglos verloren hatte: Von den vier Uerdinger Schützen traf kein einziger.
Doch es war nicht der Frust, der sich nach Spielende entlud, vielmehr gab es ein Vorspiel. Demnach waren in der Halbzeit vier Oberhausener in den Uerdinger Fan-Block gelangt und hatten versucht, eine KFC-Fahne zu klauen. Dabei waren sie jedoch erwischt worden. Es war zu einer kurzen Auseinandersetzung gekommen, wobei die Polizei erstmals an dem Abend Pfefferspray einsetzte. Beim gastgebenden Verein war die Verärgerung über den Vorfall groß. „Das Quartett konnte nur aufgrund ihrer Akkreditierungen überhaupt in den Uerdinger Bereich gelangen“, erklärt KFC-Vize Andreas Scholten. „Sie waren als Fotografen der Oberhausener Fan-Betreuung akkreditiert. Die Führung von RWO hat auch sofort ihr Unverständnis geäußert. Sie werden von uns die Namen bekommen, sobald wir sie von der Polizei erhalten haben.“
Dieser Vorfall sei laut Scholten der Auslöser für die Krawalle nach dem Schlusspfiff gewesen, der von dem Frust befeuert wurde. Sofort als der Schiedsrichter das Elfmeterschießen beendet hatte, versuchten etwa 100 Uerdinger auf den Platz und in Richtung Oberhausener Kurve zu stürmen. Das wurde von den Einsatzkräften der Polizei verhindert, die sofort an der Mittellinie und vor der RWO-Kurve jeweils eine Kette bildete. Die Uerdinger wurden wieder in ihren Block zurück gedrängt. Dort bekamen sich einige in die Wolle, da flogen kurz die Fäuste. „Ein großer Teil der Fan-Szene war mit der Aktion nicht einverstanden“, so Scholten. „Deshalb gab es in der Szene Theater.“
Doch dann ging es erst richtig los. Die Oberhausener Fans hatten das Stadion sofort verlassen und sich auf den Weg zu ihren fünf Bussen gemacht. Teils vermummte Uerdinger wollten dort die Auseinandersetzung suchen, was die Polizeikräfte mit massivem Einsatz verhinderte. Dabei setzten die Beamte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Drei gewaltbereite Hooligans wurden von Polizeihunden gebissen. Zwei Polizisten wurden bei dem Einsatz verletzt – allerdings ohne Fremdeinwirkung: Einer knickte beim Lauf um und erlitt eine Bänderdehnung, einer wurde von Pfefferspray getroffen. Es gibt eine Anzeige wegen schwerem Landfriedensbruch. Festnahmen gab es nicht, wofür Bernd Klein, der Leiter der Pressestelle der Polizei, eine einfache Erklärung hat: „Die Beamten waren intensiv damit beschäftigt, weitere größere Auseinandersetzungen zu verhindern. Allerdings wurden Videoaufnahmen gemacht, die in den nächsten Tagen gesichtet und ausgewertet werden.“ Die Polizei war auf den Abend vorbereitet, wenngleich sie natürlich gehofft hatte, dass die rund 140 ihr bekannten Krefelder und die rund 160 Oberhausener Problemfans gut voneinander getrennt werden. „Im Stadion hat das gut funktioniert“, sagt Andreas Scholten. Wäre da nicht der Auslöser in der Halbzeit gewesen.