Nach diesem Pokalspiel gegen RWO Jetzt gibt es für den KFC Uerdingen nur noch ein Ziel: Aufstieg

Krefeld · Der KFC Uerdingen hat im Achtelfinale des Niederrheinpokals gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen gezeigt, zu welch starker Leistung er fähig ist. Damit hat die Mannschaft Maßstäbe gesetzt.

Der Uerdinger Joshua Yeboah kommt zu spät und springt über RWO-Torwart Daniel Davari.

Der Uerdinger Joshua Yeboah kommt zu spät und springt über RWO-Torwart Daniel Davari.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Die Enttäuschung war riesengroß. Da hatten sie über 120 Minuten ein hervorragendes Spiel gemacht, dem Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen beim 2:2 alles abverlangt und ein Elfmeterschießen erzwungen und dann so was: alle vier Schützen – Kevin Weggen, Alexander Lipinski, Younes Mouadden und Shun Terada – scheiterten vom ominösen Punkt aus,  für Oberhausen trafen Tanju Öztürk und Nils Winter, und das Pokal-Aus war perfekt.

Am Tag danach drängte sich die Frage auf: Überwiegt der Stolz über die gezeigte Leistung oder die Enttäuschung? „Ganz klar die Enttäuschung“, antwortete Trainer Alexander Voigt. „Wenn du so weit kommst, dann willst du auch weiter, das Spiel gewinnen und die nächste Runde erreichen.“ Er hält kurz inne und fügt dann hinzu: „Aber ich bin auch stolz, wie sich die Mannschaft 120 Minuten lang präsentiert hat, das war geil.“

Daran hatte Alexander Voigt großen Anteil, der mit verschiedenen taktischen Variationen aufwartete. So spielten zunächst Alexander Lipinski und Maik Odenthal in der Spitze. Und Odenthal verblüffte alle Kritiker mit einem Flügellauf, der zur Führung durch den erneut starken Lipinski führte. Nach der Pause stürmten dann zunächst Joshua Yeboah und Gianluca Rizzo, später Shun Terada und Levan Kenia – so viel Flexibilität gibt es nur ganz selten.

„Ich fordere schon von den Spielern, dass sie ihre Positionen tauschen“, erklärt der Coach. „Schließlich müssen wir den Gegner in Bewegung bringen. Das ist uns ganz gut gelungen. Nur in der Defensive müssen die Spieler ihre Positionen besetzen und auch halten.“ Auch das ist gelungen. In der ersten Halbzeit hatten die Gäste keine Chance und kamen doch zum überraschenden Ausgleich aufgrund eines Ballverlusts im Mittelfeld.

Dass der Abend beinahe tragisch endete, löste bei Voigt ungläubiges Kopfschütteln aus – nicht dass, sondern wie. „Dass gleich alle vier Spieler den Ball nicht verwandeln, hab ich so auch noch nicht erlebt“, sagte der Trainer. „Ich habe sie vorher gefragt, teils haben sie sich gemeldet, alle waren sicher, dass sie den Elfmeter verwandeln.“ Dabei wurde eine unschöne Tradition fortgesetzt. Es war das siebte Elfmeterschießen in Folge, dass der KFC verlor (siehe Info-Box). Den letzten Pokalerfolg durch Elfmeterschießen gab es am 27. November 2001 gegen Werder Bremen (5:4).

Durch die starke Leistung hat die Mannschaft nicht nur ihre Ambitionen untermauert, sondern auch Maßstäbe gesetzt. Das räumt auch Alexander Voigt ein: „Ja, die Mannschaft hat die Latte hoch gelegt, darunter geht nichts mehr.“ Klar ist aber auch: Knüpft die Mannschaft an diese Leistung an, wird sie nicht nur am Samstag bei Turu Düsseldorf gewinnen, sondern auch aufsteigen. Das ist jetzt das Ziel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort