2:3-Heimschlappe gegen 1. FC Kleve Niederlage des KFC Uerdingen wirft einige Fragen auf

Krefeld · Der KFC Uerdingen verliert gegen den 1. FC Kleve vor 2.230 Zuschauern mit 2:3. Es ist bereits die dritte Heimniederlage der Saison. Damit gibt er die Tabellenführung an die SSVg Velbert ab. Dafür gibt es einige Gründe.

 Der Uerdinger Alexander Lipinski springt hoch und fair über Kleves Torhüter Ahmet Taner, dessen Bein da auf keinen Fall hingehört.

Der Uerdinger Alexander Lipinski springt hoch und fair über Kleves Torhüter Ahmet Taner, dessen Bein da auf keinen Fall hingehört.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Oliver Kaelke

Dem wahrlich nicht übermächtigen 1. FC Kleve genügten drei Aktionen in der Grotenburg zum Sieg: ein überraschend mustergültiger Konter, ein Sonntagsschuss und eine kopflose KFC-Defensive. Nach der 2:3 (0:1)-Niederlage des KFC Uerdingen drängen sich Fragen auf: Hat die Mannschaft nichts aus den zurückliegenden Spielen gelernt? Wieso nimmt sie nicht den einen Punkt mit, sondern kassiert wie bereits gegen Union Nettetal in der Nachspielzeit das 2:3? Warum wechselt Trainer Alexander Voigt den zweifachen Torschützen Gianluca Rizzo aus, der gerade im Flow ist? Wackelt die Abwehr wieder? Hat der KFC, der damit die Tabellenführung wieder eingebüßt hat, einen Heimkomplex? Alle drei Niederlagen in dieser Saison wurden vor heimischem Publikum kassiert. Suche nach Antworten.

„Ich denke schon, dass wir lernfähig sind“, sagt Kapitän Leonel Kadiata. „Wir haben Fehler abgestellt. Aber wir haben heute nicht alles gut gemacht. In der ersten Halbzeit waren die Abstände zu groß, das Tempo zu gering. So haben wir das Spiel schon in der ersten Halbzeit verloren. Natürlich müssen wir am Ende den einen Punkt mitnehmen, aber wir wollten unbedingt gewinnen und waren auch nah dran.“ Das ist richtig, denn Maik Odenthal, dessen Einwechslung zur Pause das Spiel deutlich belebte, hatte den dritten Treffer in der 83. Minute auf dem Fuß. Trainer Alexander Voigt hätte, wie schon gegen Nettetal, auch den einen Punkt gerne mitgenommen. „Da verlieren wir die Nerven, weil wir unbedingt gewinnen wollen und sind hinten offen“, sagt er mit Blick auf die Nachspielzeit. „Trotzdem hätten wir es wegverteidigen können.“ Die Fans akzeptierten den mit Kopflosigkeit gepaarten Siegeswillen, Pfiffe gab es nicht. Voigt hingegen war damit nicht einverstanden. Die Spieler auf dem Platz seien erfahren genug. „Das müssen sie auf dem Schirm haben und sich in der 93. auch mal mit einem Punkt begnügen. So hat man gar nichts in der Hand und das fühlt sich blöd an.“

Für die Auswechslung des zweifachen Torschützen Rizzo, dessen Zusammenspiel mit Odenthal zu den positiven Aspekten zählte, ebenso wie die Rolle des erneut starke Alexander Lipinski, hatte Voigt eine einfache Erklärung parat: „Er konnte nicht mehr. Ich hätte ihn gerne weiterspielen lassen, aber er hat Zeichen gegeben, dass er raus wollte. Wenn du so gut im Spiel bist, ist das schade.“

Der zweifache Torschütze mochte sich über seine Treffer nicht freuen: „Das ist alles andere als optimal, das ist ein Mannschaftssport. Drei Punkte wären mir lieber gewesen.“ Zu seiner Auswechslung sagte er: „Der Trainer hat mich gefragt, wie ich mich fühle. Ich habe gesagt: es geht noch ein bisschen. Ich bin viel gelaufen. Die anderen kamen rein und haben ein gutes Spiel gemacht. Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte, ob ich auf dem Platz bin oder nicht. Natürlich will ich der Mannschaft helfen, aber unter dem Strich zählt, dass wir keine drei Punkte geholt haben und das ist taurig genug.“

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