Wegen der Corona-Umstände Titelrennen für Borussias Neuhaus noch offen

Mönchengladbach · Florian Neuhaus hat auf die Frage nach Borussia Titelchancen neutral reagiert. „Die Mannschaft, die die Situation am besten annimmt, hat die besten Chancen“, sagt er. Laut Ex-Kommentator Marcel Reif könnte Gladbach noch im Meisterrennen angreifen.

 Florian Neuhaus will mit Borussia hoch hinaus.

Florian Neuhaus will mit Borussia hoch hinaus.

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk PŠffgen (dirk)

In den vergangenen Wochen ist Borussia ein wenig aus dem Fokus gerückt, wenn es um die Frage nach dem Meistertitel ging. Tatsächlich ist der Rückstand auf Ligaprimus Bayern München mit sechs Punkten und dem um 28 Tore schlechterem Torverhältnis beachtlich, doch aufgrund der Corona-Krise könnte der Angriff auf die Spitze tatsächlich nochmal zum Thema werden.

Das ist Florian Neuhaus von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Florian Neuhaus

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Foto: dpa/Federico Gambarini

„Aktuell haben wir eine neue Situation. Ich glaube, die Mannschaft, die die Situation am besten annimmt, hat die besten Chancen“, sagte Florian Neuhaus, der gerade seinem Heimatort Kaufering (Regierungsbezirk Oberbayern) eine großzügige Geldspende zukommen ließ, in einer Videoschalte der „Bild“. Marcel Reif, der ehemalige Bundesliga-Kommentator, nahm Borussia sogar in den Kreis der Titelanwärter auf, was er zuvor nicht getan hatte. „Ich ziehe meine Gladbach-Einwände von früher zurück. Und sage jetzt und unter diesen Voraussetzungen: Klar, warum nicht?“, sagte Reif.

Schon in den vergangenen Wochen hatten verschiedene Akteure die Vermutung geäußert, dass sich das Bild in der Bundesliga-Tabelle aufgrund der Corona-Krise stark verändern dürfte, sofern der Spielbetrieb tatsächlich wieder aufgenommen und die Saison beendet werden kann. Denn die Voraussetzungen sind ganz andere als im üblichen Bundesliga-Alltag. Die Möglichkeiten der Gegner-Analysen sind anders, weil die Teams geheim trainieren müssen. Der Spiel-Rhythmus fehlt, was auch zu Beginn einer Saison immer wieder für überraschende Ergebnisse sorgt. Es wird für alle Englische Wochen geben, was nur wenige Klubs bisher kennen. Und beispielsweise Christoph Kramer hat schon mehrfach betont, dass Geisterspiele etwas anderes als „normale“ Partien seien und es schwer sei, in den Wettkampfmodus zu schalten.

Aufgrund des 2:1-Sieges im Derby gegen Köln weiß Borussia, was es braucht, um Spiele ohne Zuschauer erfolgreich zu gestalten. Diese Erfahrung will das Team von Trainer Marco Rose nutzen, um vielleicht sogar nochmal den Angriff auf die Bundesliga-Spitze anzugehen. „Mir ist wichtig, dass wir bei Borussia Mönchengladbach größtmöglich denken. Das sind wir der Tradition schuldig, dem Verein und den Fans“, sagte Rose in der Talksendung „Wontorra - Allein zu Haus“ bei Sky. „Wir sind gut damit gefahren, keine plakativen Ziele rauszuknallen, die uns dann ständig vorgehalten werden und immer wieder einholen. Aber ich möchte, dass Borussia Mönchengladbach groß denkt.“

Doch in der aktuellen Corona-Krise geht es nicht nur darum, sportlich groß zu denken, sondern auch an andere. So entstand auch bei Neuhaus der Gedanke wie bei vielen anderen Borussen, seinen Heimatort unterstützen zu wollen. „Ich freue mich, dass ich meinem Heimatort helfen kann. Gerade in schweren Zeiten muss man zusammenhalten. In Kaufering sehe ich direkt, was mit dem Geld passiert und weiß, wem ich helfe, das ist mir wichtig“, sagt Neuhaus über sein Engagement in seiner Heimat.

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