Wählen Sie Borussias beste Elf – Teil 1: Torhüter Der Kampf um Gladbachs Allzeit-Nummer 1

Mönchengladbach · In den nächsten Tagen haben Sie die Möglichkeit, Borussias beste Elf seit dem ersten Meistertitel 1970 zu wählen. In Teil 1 geht es um die Torhüter. Von Wolfgang Kleff bis Yann Sommer – wer ist die ewige Nummer eins in Gladbach?

 2014 gab es das große Torwart-Treffen, als Borussias Buch über ihre Tormänner herauskam: Yann Sommer , Uli Sude , Wolfgang Kneib , Wolfgang Kleff und Uwe Kamps kommen darin vor.

2014 gab es das große Torwart-Treffen, als Borussias Buch über ihre Tormänner herauskam: Yann Sommer , Uli Sude , Wolfgang Kneib , Wolfgang Kleff und Uwe Kamps kommen darin vor.

Foto: Dieter Wiechmann/Wiechmann, Dieter (dwi)

2014, als Borussia ein Buch herausbrachte, das allein ihren Torhütern gewidmet ist, kamen diverse Gladbacher Torwart-Generationen zusammen. Wolfgang Kleff und Wolfgang Kneib waren auch da, die in den 1970er-Jahren die beiden Männer hinter der Torfabrik waren, die Meister-Torleute Borussias. Sie teilten sich nicht nur den Vornamen, sondern auch die Titel jener Dekade auf. Kleff, damals schon fußballerisch sehr gut aufgestellt, hatte sein legendärstes Spiel im Pokalfinale von 1973, als er hielt und hielt und hielt. Kneib, mit 196 Zentimetern der längste Gladbach-Torwart aller Zeiten (Christofer Heimeroth misst 1,94 Meter), hütete das Borussen-Tor im einzigen Landesmeister-Endspiel der Borussen, das war 1977 das 1:3 gegen den FC Liverpool.

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Kleff spielte schier ewig, er machte 421 Pflichtspiele. Noch ewiger aber spielte Uwe Kamps. Seit 1982 ist er Borusse, bis 2004 war er Torwart, nun ist er Trainer der neuen Keeper-Generationen. Kamps war Torwart beim bislang letzten Titel der Borussen, er gehörte 1995 zur Pokalsieger-Mannschaft. 1992 schrieb er Geschichte, als er vier Schüsse abwehrte im erfolgreichen Elfmeterschießen des Pokalhalbfinales gegen Bayer Leverkusen.

Borussias größter Experte fürs Elfmetertöten war indes Uli Sude, der einmal in einem Derby beim 1. FC Köln sogar zwei davon abwehrte. Kein Borussia-Stammkeeper hatte eine bessere Quote (41,2 Prozent). Den Schuss von Michael Rummenigge, der das Pokalfinale von 1984 zugunsten der Bayern entschied, konnte Sude aber nicht parieren. Dafür war er dabei in einem der emotionalsten Spiele der Gladbach-Geschichte: im 1984er-Halbfinale. Kamps folgte auf Sude als Nummer eins. Er machte 518 Pflichtspiele für Gladbach, nur Berti Vogts, der Ur-Borusse, steht in der ewigen Rangliste vor ihm.

Nach Kamps kamen zwei weitere außergewöhnliche Torwart-Typen aus dem Ausland: Der Schweizer Jörg Stiel war die erste Nummer eins aus einem anderen Land, Kasey Keller war dann der erste und bisher einzige Stammtorwart von einem anderen Kontinent. Stiel, der Charismatiker, und Keller, der Heavy-Metall-Fan, der in Anrath ein schlossähnliches Anwesen bezog, haben ihren Teil dazu beigetragen, dass Borussia nach dem Wiederaufstieg 2001 sechs Jahre lang nicht abstieg, 2007 indes konnte auch Keller das nicht mehr verhindern.

Keller war ein klassischer „Shotstopper“. Seit 2011 sind andere Torwart-Typen gefragt: mitspielende Keeper. Eigengewächs Marc-André ter Stegen, der erste echte Gladbacher, der Nummer eins bei Borussia war, hielt seinen Verein erst in der Liga und dann in die Champions League.  Dann ging er zum großen FC Barcelona. Yann Sommer, seit 2014 die Nummer eins bei Borussia (die zweite aus der Schweiz) hält seither das Niveau der Gladbacher Torwart-Gilde extrem hoch und setzt so die fast immer gültige Tradition fort: Bei Borussia standen immer  viel Klasse und viel Kult in der Kiste. Es gab genug von beidem, um ein ganzes Buch damit zu füllen. Stimmen Sie nun ab.

Die Einschätzung der RP-Reporter
Karsten Kellermann: „Wenn es um die absolute Nummer eins geht bei Borussia, kann das nur Wolfgang Kleff sein. ,Otto’ war für seine Zeit ein extrem moderner Torwart, er hat mit dazu beigetragen, den Ruf Borussia und den Mythos von der Fohlenelf zu begründen. Er ist der Torwart der Jahrhundert-Elf und liegt bei knapp vor Marc-André ter Stegen und Yann Sommer.“

Sebastian Hochrainer: „Marc-André ter Stegen ist für mich die Nummer eins der Borussia-Geschichte. Ohne ihn wäre Gladbach 2011 sicher abgestiegen, später hat er Klub-Rekorde für Torhüter aufgestellt und heute repräsentiert er Borussia als Torwart des FC Barcelona. Ohne ter Stegen wäre Gladbach nicht der Spitzenklub, der es heute ist.“

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