4:0-Sieg in Glasgow Nach dem Europa-Rausch geht es für Bayer nach Bielefeld

Glasgow · Torwart Lukas Hradecky war bei Bayer Leverkusens 4:0-Sieg in Glasgow der überragende Mann. Das liegt allerdings auch daran, dass die Werkself im Celtic Park viele Chancen zugelassen hat. Das soll beim Ligaspiel am Sonntag in Bielefeld besser werden.

 Bayer Leverkusens Kapitän und Schlussmann Lukas Hradecky (l.) brachte mit seinen Paraden unter anderem Celtic Glasgows Stürmer Kyogo Furuhashi zur Verzweiflung.

Bayer Leverkusens Kapitän und Schlussmann Lukas Hradecky (l.) brachte mit seinen Paraden unter anderem Celtic Glasgows Stürmer Kyogo Furuhashi zur Verzweiflung.

Foto: imago images/Shutterstock/Stuart Wallace

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Torwart bei einem 4:0-Erfolg seiner Mannschaft bester Spieler auf dem Rasen ist. Lukas Hradecky war beim Kantersieg seiner Leverkusener in der Europa League bei Celtic Glasgow aber genau das. Der Finne wehrte gleich mehrere Großchancen der Schotten ab und avancierte somit einmal mehr zum Helden für die Werkself.

„Was mir am meisten Freude bereitet hat, war das volle Stadion“, sagte der 31-Jährige im Anschluss bei RTL. Die fantastische Stimmung im Celtic Park vor 55.000 Zuschauern habe ihn wohl zur Bestleistung getrieben, mutmaßte er. „Es gibt nichts Schöneres. Das war eines meiner Top drei Erlebnisse im europäischen Fußball.“ Damit Hradecky den Abend richtig genießen konnte, bedurfte es allerdings auch einer effizienten Offensivleistung seiner Vorderleute.

Der starke Starteldebütant Piero Hincapie eröffnete den Torreigen Mitte der ersten Halbzeit mit seinem ersten Treffer als Profi, Youngster Florian Wirtz erhöhte noch vor der Pause auf 2:0. Wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit hatten die schottischen Gastgeber gleich nach dem Wiederanpfiff ihre beste Phase. Erst ein von Lucas Alario verwandelter Handelfmeter nach rund einer Stunde brachte das „Paradies“, wie das Stadion an der Kerrydale Street auch genannt wird, zum Schweigen. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Amine Adli in der Nachspielzeit.

Bayer-Coach Gerardo Seoane sprach seinem jungen Team nach dem Abpfiff ein „großes Kompliment“ aus, wusste aber auch korrekt einzuordnen, dass der Triumph „wahrscheinlich etwas zu hoch“ ausgefallen sei. Zur Leistung von Hradecky, der seit Wochen in bestechender Verfassung ist, sagte der Schweizer: „Er hat uns in den letzten Spielen extrem geholfen, nicht nur durch seine Paraden, sondern auch durch seine Persönlichkeit. Als Kapitän ist er sehr wichtig.“

Celtic Glasgow – Bayer 04 Leverkusen: die Werkself in der Einzelkritik
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Celtic – Bayer 04: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: AFP/NEIL HANNA

Am Sonntag (19.30 Uhr) sind Hradecky und Bayer nun in der Liga beim Drittletzten Arminia Bielefeld gefordert. Coach Seoane ist sich bewusst, dass es ein Ziel sein muss, auf der Alm weniger Hochkaräter zuzulassen als gegen Glasgow. „Wir sind in einem Prozess und wissen, dass wir uns verbessern müssen“, betonte der 42-Jährige.

Am Ende verbuchte Celtic mit 18 Torschüssen exakt so viele wie die Werkself. Für Seoane ist das aber kein Anlass zur Sorge. „Man kann nicht nichts zulassen. Das gehört dazu, wenn man viele Offensivspieler auf dem Platz hat“, sagte er. Schließlich seien auch einige Abschlüsse aus der Distanz dabei gewesen. „Das können wir akzeptieren, weil wir wissen, dass Lukas Hradecky sehr gut auf der Linie ist.“

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