Bayer 04 ist noch nicht fertig Rudi Völler kündigt weitere Transfers an

Zell am See · Bayer Leverkusens Sportgeschäftsführer Rudi Völler hat bekräftigt, dass der Werksklub weiterhin auf der Suche nach Verstärkungen ist. Zudem bemühe sich der Bundesligist intensiv um eine Vertragsverlängerung mit Charles Aránguiz.

 Bayers Sportgeschäftsführer Rudi Völler.

Bayers Sportgeschäftsführer Rudi Völler.

Foto: dpa/Stefan Puchner

„Wir haben noch ein bisschen was im Hinterkopf“, sagt er am Rande des Trainingslagers der Werkself in Zell am See (Österreich). Gemeint ist damit wohl vor allem der Hoffenheimer U21-Nationalspieler Nadiem Amiri, der seit Wochen mit einem Wechsel zu Bayer 04 in Verbindung gebracht wird. „Es wird noch was passieren, um den Kader noch einen Tick besser zu machen“, kündigt Völler an. In den kommenden Tagen sei damit aber nicht zu rechnen.

Doch selbst ohne weitere Zugänge hätte der 59-Jährige nach eigenem Bekunden keine Bedenken, dass der Kader für die kommende Saison mit Dreifachbelastung gut gerüstet ist. „Ich hätte auch keine Bauchschmerzen, wenn wir nichts mehr machen würden. Die wichtigsten Entscheidungen haben wir schon getroffen. Was wir jetzt noch machen, ist Feintuning.“

Die entscheidende Frage sei, wo und wie sich der Kader noch verbessern und sinnvoll ergänzen lasse. „Entscheidungen, wie Kerem Demirbay zu holen oder Kai Havertz nicht gehen zu lassen, wären vor ein paar Jahren so noch nicht möglich gewesen.“ Letzterer sei Völler zufolge „das größte Talent des vergangenen Jahrzehnts“ sowie „die geborene Nummer Zehn“.

Neben Demirbay, der für kolportierte 32 Millionen Euro aus Hoffenheim ins Rheinland wechselte, hat sich die Werkself bislang mit dem Franzosen Moussa Diaby von Paris St. Germain (15 Millionen Euro) und dem Niederländer Daley Sinkgraven (fünf Millionen Euro) von Ajax Amsterdam verstärkt. Dem steht vor allem der Verlust von Julian Brandt gegenüber, der für die fixe Ablöse von 25 Millionen Euro zu Borussia Dortmund wechselte. „Wir haben danach sofort gezeigt, dass wir gewappnet sind und es vernünftig weitergeht“, betont Völler.

Der Werksklub habe in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet und sich durch die am letzten Spieltag geschaffte Qualifikation für die Champions League zusätzliche finanzielle Spielräume gesichert, die reinvestiert werden sollen. „Wir sind immer in der Lage, uns noch einen Tick zu verbessern und stabiler zu werden“, unterstreicht Völler.

Für die Stabilität im Team ist freilich Charles Aránguiz wichtig. Der Vertrag des defensiven Mittelfeldspielers läuft 2020 aus. Zuletzt hatte der 30-Jährige offen mit einem Wechsel geliebäugelt. „Grundsätzlich fühlt er sich bei uns wohl. Aber es klar, dass er irgendwann zurück in seine Heimat will. Wir werden alles versuchen, ihn zu halten.“ Völler sei optimistisch, dass der Chilene, der bis in den Juli hinein mit seinem Heimatland bei der Copa América im Einsatz war und im Spiel um Platz drei an Argentinien scheiterte, Leverkusen erhalten bleibe. „Wir sind in guten Gesprächen. Aber es ist auch klar, dass er kommende Saison bei uns spielen wird.“

Völler bekräftigte zudem den DFB-Pokalsieg als Ziel. „Es ist doch klar, dass das der Wettbewerb ist, in dem man am schnellsten was gewinnen kann.“ Eintracht Frankfurt habe vor zwei Jahren eindrucksvoll bewiesen, wie es geht. „Es ist möglich, dass wir den Pokal gewinnen – dann dürfen wir uns nur nicht so Spiele erlauben wie zuletzt in Heidenheim“, sagt der Weltmeister von 1990 mit Blick auf die 1:2-Niederlage im Achtelfinale beim Zweitligisten.

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