2:1-Sieg im Test Bayer gewinnt ohne Glanz gegen den FC Venedig

Leverkusen · Bayer Leverkusens Testspiel gegen den italienischen Zweitligisten FC Venedig ist über weite Strecken eine zähe Angelegenheit. Doch dann bricht ein sehenswertes Solo von Florian Wirtz den Bann für die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso.

Bayer Leverkusens Florian Wirtz dribbelt sich durch die Defensive des FC Venedig.

Bayer Leverkusens Florian Wirtz dribbelt sich durch die Defensive des FC Venedig.

Foto: Bayer 04/Chai

Für Joel Pohjanpalo glich die Rückkehr nach Leverkusen einem großen Wiedersehen. Mit dem italienischen Zweitligisten FC Venedig kam der langjährige Bayer-Profi für ein Testspiel zurück ins Rheinland, dabei gab es freilich ein paar nette Begegnungen mit alten Weggefährten. Weniger erfreulich aus Sicht des Finnen war indes das Ergebnis: Die Werkself setzte sich mit 2:1 (2:0) gegen das Team von Trainer Paolo Vanoli durch.

Dessen Pendant Xabi Alonso setzte auf die taktische Ausrichtung, mit der er die strauchelnden Leverkusener kurz vor der WM-Pause stabilisieren konnte. Im 3-4-3 und mit Fünferkette bei gegnerischem Ballbesitz wirkte seine Mannschaft zunächst ideenlos und bieder im Angriff. Das lag allerdings auch daran, dass Venedig defensiv sehr gut stand, wenig Räume ließ und konzentriert zu Werke ging.

Eine erste Annäherung ans Tor gab es durch Amine Adli, dessen Schuss allerdings zu zentral geriet, um Venedigs Schlussmann Jesse Joronen in die Bredouille zu bringen (14.). Ein paar Minuten später gab Florian Wirtz eine Mischung aus Flanke und Torschuss ab, die aber ebenfalls nicht zum Erfolg führte (18.). Vielversprechend war auch die flache Hereingabe von Jeremie Frimpong, für die Adli aber einen Schritt zu spät kam (36.).

Von den Gästen aus Venedig kam in der ersten Halbzeit so gut wie nichts. Wenn sich die Italiener dem Tor der Gastgeber näherten, blieb der Versuch meist schon im Ansatz auf der Strecke. Noch seltener waren die zumindest potenuziell vielversprechenden Szenen, die Bayers Defensive allerdings keine Mühe bereiteten – oder von den Venezianern nicht präzise genug ausgespielt wurden.

So dauerte es bis zur 37. Minute, bis Wirtz dem torlosen Treiben ein Ende setzte. Über die linke Seite brach er in den Strafraum ein, dribbelte sich durch den Strafraum und ließ dabei die halbe Hintermannschaft des Gegners alt aussehen, ehe er den Ball platziert im langen Eck unterbrachte – eine starke Einzelaktion, die einmal mehr verdeutlichte, wie sehr der 19-Jährige der Werskelf während der geradezu quälend langen Verletzungspause nach seinem Kreuzbandriss im März 2022 gefehlt hat. Szenen wie diese heben Bayer auf ein anderes Niveau.

Als Adli noch vor der Halbzeit nach sehenswerter Vorarbeit von Adam Hlozek das 2:0 nachlegte, waren die Weichen bereits Richtung Sieg für Bayer gestellt (44.). Entsprechend zufrieden waren die rund 1400 Zuschauer im Ulrich-Haberland-Stadion. Allerdings: Ein bisschen mehr hätte es gegen den Zweitligisten aus Norditalien schon sein dürfen. Denn phasenweise hatte die Partie gegen den 17. der Serie B in den ersten 45 Minuten doch eher plätschernden Charakter.

Zur Halbzeit wechselten beide Trainer ordentlich durch, was dem Spielfluss nicht unbedingt zuträglich war. Sardar Azmoun hatte nach einer guten Stunde das 3:0 auf dem Fuß, setzte seinen wuchtigen Abschluss aus 17, 18 Metern aber über das Tor (62.). Gerade als Alonso weitere drei Wechsel vorgenommen hatte, fiel aus dem Nichts der Anschluss für Venedig. Andrey Lunev und Kerem Demirbay unterlief ein Missverständnis im eigenen Strafraum, Andrija Novakovich ging kurzerhand dazwischen, stibitzte den Ball und schloss zum 2:1 ab (68.).

Karim Bellarabi versuchte sich kurz danach am 3:1, doch Joronen fing den letztlich doch eher ungefährlichen Schuss locker ab (71.). Dennoch schien das Gegentor die Gastgeber zumindest vorübergehend anzustacheln. Denn in der Schlussphase war wieder etwas mehr Bewegung im Spiel und Bayer kam zu ein paar Situationen vor dem gegnerischen Tor, die allerdings ohne Zählbares blieben. Gleiches gilt auch für Venedigs Streben nach dem Ausgleich, das seine Höhepunkte im Außennetz-Treffer von Nicholas Pierini (82.) sowie dem guten Versuch von Francesco Zampano (87.) fand.

Am Sonntag, 15. Januar, steht für die Werkself der letzte Test der Wintervorbereitung an. Dann kommt der FC Kopenhagen ins Haberland-Stadion (13 Uhr). Eine Woche später startet die Werkself dann in Mönchengladbach in die Bundesliga (17.30 Uhr).

Bayer 04 Lunev – Kossounou (46. Tah), Tapsoba (67. Azhil), Hincapie (67. Monamay), Frimpong (46. Bellarabi), Bakker (67. Sertdemir), Palacios (46. Andrich), Amiri (46. Diaby), Wirtz (46. Demirbay), Adli (46. Hudson-Odoi), Hlozek (46. Azmoun)

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