Krefeld Pinguine Christian Menningen steht im Olympia-Kader

Krefeld · Der Betreuer der Krefeld Pinguine unterstützt seit vielen Jahren die Deutsche National-Mannschaft bei Weltmeisterschaften und beim Deutschland-Cup. Jetzt ist er in Peking zum ersten Mal bei den Winterspielen dabei.

 Christian Menningen (re.), hier beim Deutschland-Cup 2019 in Krefeld hinter der Bande der DEB-Auswahl.

Christian Menningen (re.), hier beim Deutschland-Cup 2019 in Krefeld hinter der Bande der DEB-Auswahl.

Foto: imago images/Sven Simon/Anke Waelischmiller/SVEN SIMON via www.imago-images.de

Für den Betreuer der Krefeld Pinguine Christian Menningen geht ein Traum in Erfüllung. Er ist einer von zwei Equipment-Manager, die die Deutsche Eishockey-Nationalmannschaft zum Olympischen Turnier nach Peking begleiten.

Der 56-Jährige ist in dieser Funktion seit 2005 für die Pinguine tätig und damit der Mitarbeiter mit der längsten Klubzugehörigkeit bei den Schwarz-Gelben. Seit 2017 arbeitet er auch für den DEB und tauscht jetzt den Pinguine-Anzug gegen den Zwirn des DEB, wenn er am 2. Februar in Frankfurt in die Chartermaschine steigt und mit der Mannschaft und weiteren Athleten ins Reich der Mitte fliegt.

„Bundestrainer Toni Söderholm hat mich zwei Wochen nach dem Deutschland-Cup im November in Krefeld angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, mit nach China zu fliegen. Obwohl meine Frau ein etwas mulmiges Gefühl hatte, habe ich sofort zugesagt“, sagt Menningen. Vor vier Jahren hatte er die Olympischen Spiele in Südkorea knapp verpasst. Er war mit seinen beiden Kollegen aus Köln und Augsburg bei den Vorbereitungsspielen mit dabei, konnte dann aber nicht mitreisen, weil nur zwei Betreuer zugelassen waren.

Inzwischen bringt Menningen die Erfahrung von drei Weltmeisterschaften und vier Teilnahmen am Deutschland-Cup in Krefeld mit. „Angefangen hat für mich beim DEB alles 2017 mit einem Vorbereitungsspiel der Nationalmannschaft in der Schweiz. Mein Kollege aus Augsburg hatte mich damals angesprochen, weil noch ein Betreuer fehlte. Danach war ich dann fast bei jedem Länderspiel mit dabei. Der Höhepunkt während meiner Tätigkeit war der Gewinn des Deutschlands-Cup 2021, weil das Turnier in Krefeld stattfand“, erzählt Menningen.

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„Vielleicht können wir ja auch aus China etwas mitbringen, obwohl wir in der Vorrunde bereits auf die USA und Kanada treffen. Die kommen aber ohne NHL-Spieler, das erhöht unsere Chancen“, sagt Menningen. Die vergangenen Wochen waren für den 56-Jährigen richtig stressig und das nicht nur wegen seiner Arbeit bei den Pinguinen. „Ich musste umfangreiche Fragebögen ausfüllen, ein Visum musste beantragt werden, es gibt eine App, wo alle persönlichen Daten einzutragen sind, und auch Fragen zur Einnahme von Medikamenten, Infektionen und sonstigen Vorerkrankungen neben den Ergebnissen der täglichen PCR-Tests dokumentiert werden müssen“. In den vergangenen drei Wochen musste Menningen sich auch in verschiedene Video-Calls mit dem DEB und mit dem DOSB einwählen. „Wir wurden darüber informiert, wie wir uns zu verhalten haben und was wir in China sagen dürfen und was wir besser nicht sagen sollen. Beim letzten Call hat sich sogar Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier eingewählt und uns erfolgreiche Spiele gewünscht“.

Nach der Einkleidung in der vergangenen Woche in München wurden die Koffer der Teilnehmer gleich nach China geschickt. Mit in der Transportmaschine befanden sich auch neun Paletten mit der Ausrüstung der Spieler und das Arbeitsmaterial für die Betreuer. „Die Spieler sind im Olympischen Dorf untergebracht, wir sind in einem angrenzenden Hotel. In einem Video habe ich auch schon die Eishallen gesehen, das sieht alles toll aus“. Die Vorfreude auf Olympia ist dem gebürtigen Neusser trotz der schwierigen Umstände anzumerken. „Ich hoffe, dass wir auch mal die anderen Wettkämpfe besuchen können und niemand von uns ins Quarantäne-Hotel muss.“

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