1:6 gegen ERC Ingolstadt Krefeld Pinguine ohne den Hauch einer Chance

Krefeld · Die Mini-Erfolgsserie ist gerissen. Im dritten heimischen Geisterspiel kassierten die Krefelder eine 1:6-Niederlage gegen den ERC Ingolstadt. Am Sonntag sind die Schwarz-Gelben spielfrei, weil die Partie in Bietigheim ausfällt.

 Krefelds Torhüter Oleg Shilin stand im Anfangsdrittel unter Dauerbeschuss und wurde nach dem dritten Gegentor ausgewechselt.

Krefelds Torhüter Oleg Shilin stand im Anfangsdrittel unter Dauerbeschuss und wurde nach dem dritten Gegentor ausgewechselt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Welch ein Unterschied! Die Straßenecke an der Sportsbar Karussell, wo sich ansonsten die Fans der Krefeld Pinguine vor einem Heimspiel treffen und bei dem einen oder anderen Bier einstimmen, gähnend leer; ebenso die benachbarte, ansonsten ebenfalls gut besuchte  Pommes-Bude. Und wenn ansonsten vor dem Spiel aus tausenden Kehlen „You‘ll never walk alone“ erschallt, so kehrte der Song kurz vor dem ersten Bully in der menschenleeren Yayla-Arena das tröstende Moment noch weitaus eindrucksvoller hervor.

Es war das dritte Heimspiel vor leeren Rängen. Bislang waren die Krefeld Pinguine damit nicht nur gut zurecht gekommen, sondern hatten weitaus besser gepunktet als vor großer Kulisse. Nürnberg war mit 4:3 nach Verlängerung besiegt worden, die Kölner Haie gar mit 3:1. Zuvor hatten sie in 17 Heimspielen ebenfalls nur zwei Siege gefeiert. Und diesmal? Es fehlte gegen den ERC Ingolstadt zu viel für einen dritten Erfolg in leerer Halle. Die Pinguine verloren verdient mit 1:6 (0:3, 1:1, 0:2). 

Volle Kraft voraus – so lautete das Motto angesichts der Nachricht, die kurz vor dem Spiel eingetroffen war: Das Auswärtsspiel am Sonntag in Bietigheim findet wegen einiger Corona-Fälle bei den Steelers nicht statt. Somit haben die Pinguine vor der Olymapiapause nur noch die beiden Auswärtsspiele in Mannheim und Ingolstadt am kommenden Dienstag und Freitag vor der Brust.

Wie bereits am Dienstag in Düsseldorf, wo die Krefelder nach dreimaligem Rückstand mit 4:3 nach Verlängerung gewonnen hatten, gerieten die Schwarz-Gelben früh in Rückstand. Anders als in der Landeshauptstadt konnten die Pinguine aber nicht reagieren und auf den Ausgleich drängen. Die Bayern setzten nach, hielten das Tempo hoch, spielten mit größerem Körpereinsatz, waren bissiger und besser. So waren sie deutlich überlegen und das 2:0 die logische Folge und auch verdient. So dauerte es bis zur 14. Minute, ehe die Pinguine erstmals auf das gegnerische Tor schossen. Der 41 Jahre alte Eduard Lewandowski machte es seinen jüngeren Mitspielern vor, wenngleich der Puck nicht drin war. Die beste Chance hatte zwei Minuten später Thomas Olsen, der jedoch an Torhüter Daniel Taylor scheiterte. Als 113 Sekunden vor der ersten Pause nach einem Torwartfehler von Oleg Shilin das vorentscheidende 3:0 fiel, hatte Trainer Igor Zakharkin die Nase voll. Er wartete nicht einmal die wenigen Sekunden bis zur Pause, sondern wechselte den Torhüter sofort – sicherlich auch als ein Zeichen an die Mannschaft. Doch die spielte schläfrig weiter, so dass Sergei Belov von der ersten Sekunde an im Brennpunkt des Geschehens stand. Mit Glück bei einem Pfostenschuss retteten sich die Krefelder in die Pause.

Als Robert Sabolic kurz nach Wiederbeginn verkürzte, keimte die Hoffnung auf eine Aufholjagd. Doch die Gäste waren zu robust – körperlich und mental. Der Gegentreffer schwächte weder ihr Selbstbewusstsein, noch ihre Leistung. Nicht einmal zwei Minuten später stellten sie den Drei-Tore-Abstand wieder her. Anschließend war die Partie optisch ausgeglichen, doch kontrollierten die Gäste das Geschehen und waren jederzeit gefährlich. Belov verhinderte einen höheren Rückstand.

Auch im Schlussdrittel änderte sich wenig. Die Pinguine spielten mit, doch die Bayern waren Herr der Lage, dabei gefährlich und sie vermittelten den Eindruck, wenn notwendig, zulegen zu können.

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