Vor Osterfeierlichkeiten Papst verlässt Krankenhaus in Rom – Zustand war offenbar ernst

Rom · Aus dem Krankenhaus Gemelli in Rom gibt es positive Nachrichten zur Gesundheit von Papst Franziskus. Er konnte das Krankenhaus am Samstag verlassen.

 Papst Franziskus winkt aus seinem Auto, als er das Agostino Gemelli Universitätskrankenhaus verlässt.

Papst Franziskus winkt aus seinem Auto, als er das Agostino Gemelli Universitätskrankenhaus verlässt.

Foto: dpa/Gregorio Borgia

Der gesundheitliche Zustand des Papstes war bei seiner Einlieferung in die Gemelli-Klinik am Mittwoch offenbar ernster als vom Vatikan mitgeteilt. Italienische Medien berichteten am Freitag und Samstag, dass der 86-Jährige nach der Generalaudienz auf dem Petersplatz über starke Schmerzen in der Brust geklagt habe und plötzlich bleich geworden sei. Er habe gezittert und gefiebert.

Die Sauerstoffsättigung im Blut sei zunächst besorgniserregend gewesen, habe sich aber bald nach der Einlieferung in die Gemelli-Klinik in Rom wieder stabilisiert, hieß es in anderen Berichten. Einige italienische Medien verfügen über unmittelbare Kontakte zum Klinikpersonal. Wegen der von Augenzeugen beobachteten Symptome spekulierte der Blog silerenonpossum.it sogar über einen Herzinfarkt.

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Foto: dpa/Alessandra Tarantino

Da die Gemelli-Klinik in Absprache mit dem Vatikan keine eigenen medizinischen Bulletins über den Zustand ihres prominentesten Patienten herausgibt, lief die gesamte Kommunikation über das vatikanische Presseamt und dessen Direktor, Matteo Bruni. Dieser hatte zunächst von einem „Aufenthalt wegen geplanter Untersuchungen“ gesprochen. Später berichtete er über eine infektiöse Bronchitis, die eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich machte, welche rasch positive Wirkungen zeigte.

Bei seiner Entlassung am Samstagvormittag zeigte sich der Papst in guter Verfassung und scherzte gegenüber einer Reporterin des amerikanischen Fernsehsenders CNN: „Ich lebe noch!“ Nach der Rückkehr des Papstes in den Vatikan richtete sich das Augenmerk der Beobachter auf die Frage, an welchen Zeremonien der Karwoche der Papst in welcher Form teilnehmen wird. Außer beim Ostersegen „Urbi et orbi“ kann er sich bei allen liturgischen Handlungen vertreten lassen. Auch kann er bei Messfeiern den Vorsitz innehaben, während ein anderer Geistlicher, in der Regel ein Kardinal, am Altar zelebriert.

Am Donnerstagabend hatten die Ärzte der Poliklinik Gemelli in Rom mitgeteilt, dass Franziskus mit Antibiotikum wegen einer Bronchitis behandelt werde. Der Sprecher des Heiligen Stuhls gab bekannt, dass der Pontifex sich den Tag über ausgeruht und ein bisschen gearbeitet habe. Am Freitagmorgen meldeten Medien, dass sich der Zustand des Argentiniers weiter verbessert habe und Mediziner optimistisch seien.

Die Krankenhaus-Einweisung des Papstes sorgt in der katholischen Kirche und an der Kurie für Aufregung. Weil in wenigen Tagen die Karwoche und dann Ostern anstehen, gibt es Befürchtungen, dass Franziskus bei den wichtigsten Feiern des Kirchenjahres im Vatikan nicht dabei sein könnte. Diese sind unter anderem die Chrisammesse am Gründonnerstag mit der Weihe der Öle für Firmung und Krankensalbung, der Karfreitag mit dem Kreuzweg am Kolosseum, die Osternacht im Petersdom und der Gottesdienst an Ostersonntag vor Zigtausenden Gläubigen am Petersplatz mit dem anschließenden Segen „Urbi et Orbi“.

Der Gesundheitszustand des 86 Jahre alten Papstes ist seit geraumer Zeit wechselhaft. Vor etwa einem Jahr hatte sich Franziskus einen Knochenbruch im Knie zugezogen. Seit Mai absolviert er darum die meisten Termine im Rollstuhl. Zudem teilte er im Januar mit, dass seine Darmerkrankung, eine Divertikulitis, wieder zurückgekehrt sei. 2021 war Franziskus wegen einer Darmentzündung in der Gemelli-Klinik operiert worden.

(zim/dpa/kna)
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