Umgang mit Missbrauchsfällen Osnabrücker Bischof Bode tritt zurück – Papst nimmt Gesuch an
Osnabrück · Der wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen kritisierte Bischof Franz-Josef Bode wird das Bistum Osnabrück verlassen. Papst Franziskus nahm ein Rücktrittsgesuch des Bischofs an, wie der Vatikan ohne weitere Angaben von Gründen mitteilte.
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode (72) begründet seinen Rücktritt vor allem mit eigenen Fehlern bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. So habe der im vergangenen September veröffentlichte Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück „noch einmal deutlich seine eigenen Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor Augen geführt“, erklärte der Bischof am Samstag in Osnabrück.
Er bekenne sich ausdrücklich zu seiner Verantwortung als Bischof wie zu seinen persönlichen Fehlern, so Bode: „Ich kann heute nur alle Betroffenen erneut um Verzeihung bitten.“ Bode ist der erste katholische Bischof in Deutschland, der wegen des Missbrauchsskandals zurücktritt. Papst Franziskus nahm am Samstag sein Rücktrittsgesuch an.
Der in Paderborn geborene Bode war der dienstälteste amtierende katholische Bischof in Deutschland. Seit 2017 war er auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, und seit 2019 gehörte er zum Präsidium des Reformprozesses des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland. Bode war seit 1991 Weihbischof im Erzbistum Paderborn und seit 1995 Bischof von Osnabrück.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, nahm den Rücktritt mit „großem Bedauern und Respekt“ zur Kenntnis. „Gerne hätte ich Dich noch weitere Jahre an unserer Seite in der Deutschen Bischofskonferenz gesehen. Gleichzeitig verstehe ich Deine Entscheidung und die damit verbundenen Konsequenzen.“