Hochwasser-Karte Diese Orte in NRW und Rheinland-Pfalz wurden besonders schwer getroffen

Interaktiv | Düsseldorf · Die Starkregenfälle und das anschließende Hochwasser haben in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Verwüstungen angerichtet. Unsere Karte zeigt, in welchen Kommunen die Lage besonders angespannt war.

Hochwassers 2021 in NRW: Schäden in Erftstadt, Euskirchen, Bad Münstereifel, Altenahr
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Schwere Schäden durch Überflutungen in NRW

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Foto: dpa/David Young

Innerhalb von wenigen Stunden waren sie über ihre Ufer getreten und hinterließen in den umliegenden Ortschaften und Städten gewaltige Schäden: Die Flüsse Erft, Rur, Lenne und Volmne, aber auch andere Gewässer in NRW wie die Ruhr, die Lippe oder die Wupper.

Das Örtchen Schuld im Landkreis Ahrweiler ist mit seinen verwüsteten Straßenzügen zum Sinnbild für die Zerstörung geworden, die das Unwettertief „Bernd“ in weiten Teilen Westdeutschlands angerichtet hat. Mindestens sechs Häuser waren hier vollständig zerstört, viele weitere stark beschädigt worden. Weit über 100 Menschen kamen durch das Unwetter alleine im Landkreis Ahrweiler ums Leben. Neben Schuld und der Eifel gab es aber auch noch viele weitere Gebiete in NRW und Rheinland-Pfalz, die schwer vom Unwetter getroffen wurden. Welche das sind, können Sie dieser Karte entnehmen:

Da wären zum Beispiel Erftstadt und das zu Wassenberg gehörde Örtchen Ophoven im Kreis Heinsberg. In Erftstadt sorgten Starkregen und Überschwemmungen der Erft für eine schlimme Unterspülung im Ortsteil Blessem. Ein riesiger Krater bildete sich am Ortsrand. Einige Häuser wurden weggerissen. Außerdem wurde die Bundesstraße 265 überflutet. Innerhalb von nur wenigen Minuten stieg das Wasser hier bis über die Höhe der Autodächer. In Ophoven brach nach langem Zittern ein Damm der Rur. Der Ort wurde in weiten Teilen überschwemmt.

Im Großraum Aachen traf es die Städte Stolberg und Eschweiler hart. In Stolberg wurden etliche Straßen unterspült. Es kam zu Problemen mit der Trinkwasserversorgung, weil so viele Rohrleitungen zerstört wurden. Die Stadt musste ihre Bürger auffordern, das Wasser abzukochen.

Im Raum Euskirchen gab es lange Zeit ein Zittern um einen Damm der Steinbachtalsperre. Über mehrere Tage war unklar, ob der mit Rissen durchzogene Damm den Wassermassen standhalten würde. Mehrere Orte wurden evakuiert. Außerdem machten dort Falschmeldungen die Runde, der Damm sei bereits gebrochen. Polizei, Feuerwehr und Kreis dementierten umgehend.

Etwas weiter östlich traf das Unwetter auch Hagen und den Märkischen Kreis sehr hart. Im Städchen Altena kam ein Feuerwehrmann bei dem Versuch ums Leben, einen Mann aus dem Wasser zu ziehen. Hier trat vor allem die Lenne über die Ufer. In Hagen machte das Volme-Hochwasser größere Probleme.

Die Anwohner entlang der Wupper wurden in der Nacht zum Donnerstag durch Sirenen geweckt und aufgefordert, umgehend den Gefahrenbereich zu verlassen. Es bestehe akute Lebensgefahr. In Wuppertal stellte die Justiz die Rechtsprechung ein. Das Justizzentrum liegt auf einer Insel inmitten der Hochwasser führenden Wupper. Ein unkontrollierter Überlauf der Wupper-Talsperre bei Radevormwald konnte im letzten Moment verhindert werden.

An der Ruhr blieb die große Katastrophe aus, doch auch hier wurden Rekord-Hochwasser gemessen. So sei etwa bei Hattingen am Donnerstagmittag mit 1450 Kubikmetern Wasser pro Sekunde etwa 20 Mal soviel Wasser durchgeflossen wie im langjährigen Mittel, sagte ein Sprecher des Ruhrverbandes. So ein Hochwasser habe es mindestens seit 1960 nicht gegeben. In der Folge trat die Ruhr an vielen Stellen über die Ufer getreten. In Hattingen wurden mehrere Häuser geräumt, zahlreiche Straßen sind nicht mehr befahrbar. In Mülheim an der Ruhr wurde ein Altenheim vorsichtshalber geräumt. Das Gesundheitsamt der Stadt forderte die Menschen zudem kurzzeitig auf, Trinkwasser sicherheitshalber abzukochen.

Die Daten hinter den Grafiken kommen aus dem Rohdaten-System „Hygon“ des Landesamts für Natur und Umwelt. Die interaktive Karte basiert auf eigenen Recherchen. Ihnen sind Fehler aufgefallen oder Sie haben Anmerkungen? Schicken Sie uns gerne ein E-Mail an redaktion@rheinische-post.de.

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