Freizeit in Xanten Verhaltener Auftakt an der Xantener Südsee

Xanten · Platz genug am Strand: Die Abstandsregeln einzuhalten, war kein Problem. Die Atmosphäre blieb über die sonnigen Pfingsttage total entspannt. Der neue Online-Zugang kommt gut an. Mit dem bekommt jeder auch seinen festen Liegeplatz zugewiesen.

 Über die Online-Buchung gibt’s einen QR-Code aufs Handy, über den den Gästen auch ihre Liegeplätze fest zugewiesen werden.

Über die Online-Buchung gibt’s einen QR-Code aufs Handy, über den den Gästen auch ihre Liegeplätze fest zugewiesen werden.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Sonnenstrahlen, blauer Himmel, Sand unter den Füßen und Plantschen im Wasser: Pünktlich zum Pfingstsamstag konnten Badehungrige erstmals wieder an der Xantener Südsee einen Hauch von Strandflair genießen. Sarah Poruks und Johnny Tutill aus Kleve waren mit ihrem Kind da. Das schöne Wetter habe sie angelockt. „Im gesamten Kreis Kleve waren noch alle Freibäder zu“, freute sich die Kleverin für ihr Kind. „Wir haben keinen Garten.“ Und ihr Partner frohlockte: „Ein ganzer Strand für mich.“ Platz gab es genug. Zum Auftakt war die Zahl der Besucher im Naturbad noch übersichtlich.

„Samstag waren es knapp 500, Sonntag auch so. Montag gehen wir von 1000 Besuchern aus“, so FZX-Chef Wilfried Meyer. „Der Wind war noch frisch, das Wasser hat 18,9 Grad. Und wir sind Freitagabend erst mit der Webseite fertig geworden – das war sehr kurzfristig.“ Stefan Tietz und Andreas Franken vom FZX hatten ein neues Zugangssystem entwickelt. „Man kann den Zugang online reservieren – mit der festen Zuweisung von Bereichen, der ungefähren Zeit, in der man kommt, plus Bezahlmöglichkeit.“ So sei man auch direkt als Gast registriert. „Und wir können gezielt Schlangen vermeiden, wissen, wie der Tag aussieht.“

Bei zehn Quadratmetern pro Gast sei die Fläche begrenzt. „Wir haben Eckdaten festgelegt – 2600 in der ersten Stufe.“ Ist die erreicht, muss an der Kasse erst ein Gast auschecken, ehe ein anderer buchen kann und rein kommt.

 Das neue Naturbecken aus Edelstahl und die Sprunganlage sind noch bis auf Weiteres gesperrt.

Das neue Naturbecken aus Edelstahl und die Sprunganlage sind noch bis auf Weiteres gesperrt.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Das Hygiene-Konzept hat Anke Stöcker erstellt. „Wir haben sechs Strandabschnitte. An den Toiletten und im Umkleidebereich stehen Desinfektionsspender für die Hände. Die Liegen vermieten wir nur ein Mal am Tag und desinfizieren sie am Abend, damit sie am nächsten Morgen wieder sauber sind.“ Piktogramme weisen auf die 1,5-Meter-Abstandsregel hin.

Dennis und Chelsy Goronczy hatte sich mit ihren drei Kindern aus Marl auf den einstündigen Weg gemacht: „Ganz spontan. Mal raus nach der langen Zeit. Haltern hat noch geschlossen, und Garten ist irgendwann ausgelutscht“, sagten sie. Die Sache mit dem Online-Zugang sei prima.

 Stephan Tietz (r.) und Sicherheitsbeamtin Jennifer Giesen wiesen Lukasz Gardiasz und seiner Tochter Julia den Weg.

Stephan Tietz (r.) und Sicherheitsbeamtin Jennifer Giesen wiesen Lukasz Gardiasz und seiner Tochter Julia den Weg.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Lateinamerikanische Klänge kamen bei Fabiona und Fernando Elgeta aus dem Empfänger. „Wir sind das erste Mal wieder am Wasser“, genossen sie sichtlich die Zeit an der Südsee. Mit den Sicherheitsmaßnahmen könnten sie gut leben. „Es gibt reichlich Abstand am Strand, auch an der Kasse. An der Bude trägt man die Maske. Alles gut gemacht.“ Am Beach Imbiss hat Andrea Kahmann hinter der Theke etwas andere Erfahrungen gemacht: „Viele tun sich mit dem Mundschutz schwer. Ich musste häufig Leute ohne zurückschicken. Aber sonst ist alles sehr entspannt.“

Auch an der Wasserski-Anlage war’s noch recht übersichtlich. „Die Terrasse ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Wir lassen nur Wassersportler mit eigenem Material rein“, erklärte Betriebsleiter Thomas Hein im „Aprés Ski“-Haus, wo er hinter einer Schutzscheibe die handschriftlichen Anmeldungen entgegen nahm.

Die meisten Gäste in der Badelandschaft sahen es so wie Nadine Graf und Marko Zovko aus Essen. „Wir sind nachhaltig begeistert. Man hat hier eine gewisse Normalität.“ Die beiden wollten in diesem Jahr eigentlich nach Kuba, erzählte Nadine Graf, die im Buch „Nächstes Jahr nach Havanna“ las. „Hier an der Südsee in Xanten träume ich mich jetzt mal da hin.“

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