Fußball  Jan-Paul Hahn hat noch lange nicht genug

Xanten · Im Januar feierte der langjährige Spieler des SV Sonsbeck seinen 37. Geburtstag. Nun hat er mit dem jungen Team des TuS Xanten in der Bezirksliga noch einiges vor. Der Routinier möchte auch noch einmal am Niederrheinpokal teilnehmen.

 Jan-Paul Hahn (l.), hier im Kopfballduell gegen einen Akteur des TSV Weeze, läuft seit dem Winter 2020 für den TuS Xanten auf. Mit dem Team vom Fürstenberg hat er noch viel vor.

Jan-Paul Hahn (l.), hier im Kopfballduell gegen einen Akteur des TSV Weeze, läuft seit dem Winter 2020 für den TuS Xanten auf. Mit dem Team vom Fürstenberg hat er noch viel vor.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Mit 37 Jahren ist Jan-Paul Hahn der mit Abstand älteste Spieler im Kader des Fußball-Bezirksligisten TuS Xanten. Selbst der 35-jährige Trainer Johannes Bothen ist knapp 15 Monate jünger als der erfahrene Abwehrspieler. Und doch ist der Sohn des ehemaligen Bundesliga-Profis Paul Hahn nach wie vor ein wichtiger Leistungsträger beim Tabellenvierten. Trotz seines fortgeschrittenen Fußballeralters fühlt er sich noch außergewöhnlich fit und vergleicht sich und seinen Körper nicht umsonst mit seinem Vorbild Cristiano Ronaldo – wie Hahn Jahrgang 1985.

„Ich bin Tennistrainer und habe ein Fitnessstudio unterm Dach, in dem ich täglich aktiv bin. Man muss natürlich viel dafür tun und auch die Ausdauer oben halten“, sagt Hahn, der während seiner langen Laufbahn keine muskulären Probleme oder Kniebeschwerden zu beklagen hatte. Manchmal kitzele es im Fuß, die Lust vielleicht noch mal eine Liga höher zu kicken, sei in gewissen Phasen da. „Aber man muss in meinem Alter klaren Kopf behalten und den Beruf vorziehen“, so Hahn, der auch im Sportcenter seines Vaters in Sonsbeck tätig ist.

Das Karriereende ist also noch nicht in Sicht – und doch macht sich Jan-Paul Hahn Gedanken um seine Zukunft. „Ich kann mir sicherlich vorstellen, noch ein bis zwei Jahre in Xanten dranzuhängen.“ In acht von bisher 13 Bezirksliga-Spielen mischte der 1,85 Meter große Verteidiger in dieser Saison mit. Beim 5:4-Testspielerfolg in Gahlen Anfang Februar schaffte er etwas mit hohem Seltenheitswert. Hahn traf doppelt und drehte damit die Partie. In der Liga überlässt er das Toreschießen eher seinen Mitspielern.

Stattdessen konzentriert sich der frühere Oberligaspieler des SV Sonsbeck aufs Coaching und die Kommandos auf dem Platz. Egal ob Niklas Binn, David Epp, Marius Neinhuis oder Norwin Meyer. „Ich versuche, den Jungen beizubringen, dass sie noch mehr Ruhe entwickeln, damit sie irgendwann vielleicht auch noch höher spielen können.“ Möglicherweise ja auch mit dem TuS Xanten. Trotz sieben Zählern Rückstand auf Platz eins und einem Spiel weniger als Spitzenreiter Broekhuysen nimmt das Wort Aufstieg bei den Domstädtern niemand in den Mund.

„Das wäre noch zu früh und braucht Zeit. Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft, die sicher jeden Gegner ärgern kann. Für die Landesliga bräuchte man weitere Verstärkungen. Auch ein Kunstrasen würde helfen, um auf Dauer alles attraktiver zu machen“, sagt Hahn, der in fast 20 Jahren Senioren-Fußball schon eine Menge erlebt hat und in vielen Dingen aus Erfahrung spricht. „Wir stehen gut da. Die Rolle des Jägers und Underdogs liegt uns. Am Ende sehe ich uns schon unter den ersten Vier.“

Unabhängig vom Abschneiden in der Meisterschaft trauen sich die Xantener in diesem Jahr auch im Kreispokal einiges zu. Im Viertelfinale kommt am 9. März der Liga-Konkurrent GSV Moers ins Fürstenberg-Stadion. Jan-Paul Hahn träumt schon vom großen Wurf. „Wir wollen ins Finale, um auch mal wieder am Niederrheinpokal teilzunehmen“, sagt der Xantener Leader, der beim SV Sonsbeck schon Schlachten gegen den KFC Uerdingen, den Wuppertaler SV oder Rot-Weiss Essen geschlagen hat.

Als Hahn im Winter 2020 vom SVS in die Domstadt wechselte, war er der erste prominente Neuzugang im Team des damaligen Trainers und heutigen sportlichen Leiters Thomas Dörrer. Nach der A-Liga-Meisterschaft verstärkten sich die Xantener weiter. Spieler wie Lukas Vengels und Niklas Maas bemerkten, dass sich auf dem Fürstenberg etwas aufbaut und gingen denselben Schritt wie Hahn. Der 37-Jährige nimmt seither große Fortschritte wahr.

Der Entwicklungsprozess ist allerdings auch unter Johannes Bothen noch nicht abgeschlossen. In der Offensive läuft vieles rund, doch hinten hapert es noch. „Wir spielen frech und schnell nach vorne, müssen aber in der Defensive noch stabiler stehen“, fordert Hahn, der auch bei den jungen Spieler in der Rückwärtsbewegung und anderen taktischen Bereichen noch Luft nach oben sieht. Das haben auch die bisher torreichen Vorbereitungsspiele in der Winterpause gezeigt, die nicht alle nach dem Geschmack des „Ballbesitzfanatikers“, wie sich Hahn bezeichnet, verliefen.

Der TuS startet schon ei­ne Wo­che vor dem of­fi­zi­el­len Rück­run­den-Start (27. Fe­bru­ar.) mit dem Nachhol­spiel beim FC Al­de­kerk in die Restserie. „Wir sind bereit und froh, dass es nach langer Vorbereitung dann endlich wieder um Punkte geht.“ 

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