Sonsbeck feiert seine Ehrenamtlichen Ein Ehrentag für die Unbezahlbaren

Sonsbeck · Die Gemeinde Sonsbeck und der Heimat- und Verkehrsverein haben beim Ehrenamtstag die Aktiven aus mehr als 90 Vereinen dafür gewürdigt, das Leben vor Ort zu bereichern. Auch bei der Gestaltung des Festabends setzten sich Freiwillige ein.

Fotos vom Ehrenamtstag in Sonsbeck: Anerkennung für die Unbezahlbaren
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Sonsbeck ehrt seine Ehrenamtlichen

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Foto: Wyglenda

Mehr als 90 Vereine, Verbände, Initiativen und Organisationen sind es in Sonsbeck, die das gesellschaftliche, soziale, kulturelle und sportliche Leben ehrenamtlich bereichern. Entsprechend platzte das Kastell am Donnerstagabend aus allen Nähten, als auf Einladung der Gemeinde Sonsbeck und des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) die Aktiven zusammenkamen, um sich beim Ehrenamtstag gegenseitig hochleben zu lassen und Danke zu sagen.

„Ehrenamt ist nicht einfach Arbeit, die nicht bezahlt wird, Ehrenamt ist Arbeit, die unbezahlbar ist“, sagte Matthias Broeckmann als Stellvertreter des Bürgermeisters unter tosendem Applaus. Das umfassende Angebot an Freizeitmöglichkeiten und Festen, aber auch die Sicherstellung von Pflichtaufgaben, insbesondere im Bereich des Brandschutzes und Rettungsdienstes, wäre ohne die vielen Freiwilligen nicht möglich, ergänzte er. „Egal um welches Ehrenamt es sich handelt, die Bereitschaft, unentgeltlich etwas für das Gemeinwohl zu tun, ist immer bewundernswert. Ich kann mich nur vor Ihnen verneigen“, betonte Broeckmann mit Blick in den Saal.

Der häufige Eindruck, dass jeder nur noch seinen eigenen Vorteil und sein eigenes Wohl im Auge habe, sei bei genauerem Hinschauen nicht haltbar. Broeckmann verwies auf die „vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich aufopferungsvoll um die Menschen kümmern, die aus den Kriegsgebieten flüchten und bei uns Schutz suchen“. Landrat Ingo Brohl ging anschließend auf die große Unterstützung nach der Flutkatastrophe im Ahrtal oder dem Erdbeben in der Türkei ein. „Durch Menschen wie Sie wird unsere Bürgerschaft lebendiger und wärmer. Das ist gerade in Zeiten, in denen wir nahezu atemlos von Krise zu Krise hechten, umso wichtiger“, bemerkte auch HVV-Geschäftsführer Manfred Hegmann.

Einige Liedzeilen aus dem Beatles-Song „Yesterday“ aufgreifend, den das Akkordeon-Orchester kurz zuvor gespielt hatte, sagte Landrat Brohl: „Gestern schienen alle meine Probleme so weit weg, und heute weiß ich nicht mehr weiter, heißt es in dem Lied. Und dann sehe ich Menschen vor mir, die eben nicht im Gestern verhaftet sind, sondern die Probleme in der Gesellschaft anpacken und lösen.“

Sparkassen-Vorstand Giovanni Malaponti sprach einigen der „Problemlöser“ besonderen Dank aus. Er erinnerte daran, als Pfingsten vor einem Jahr der Geldautomat in der Sparkassen-Filiale an der Hochstraße gesprengt worden war. „Und Sie waren da, um alles zu sichern und um zu helfen“, sagte Malaponti in Richtung des Tisches der Sonsbecker Feuerwehr. Zum Dank gab’s 500 Euro für die Einsatzkräfte.

Doch nicht nur bei den Lobreden auf der Bühne, auch im Ablauf des Abends wurde die große gegenseitige Wertschätzung spürbar und zeigte sich der Einsatz füreinander. Das Akkordeon-Orchester sorgte für den musikalischen Rahmen. Die Landfrauen Sonsbeck hatten anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens nicht nur den Saal festlich geschmückt, sondern übernahmen auch freiwillig die Bewirtung der Gäste. In einem Interview stellte der Landfrauen-Vorstand zudem den inzwischen 230 Mitglieder starken Verband vor, erzählte von Ausflügen und Aktionen sowie davon, wie dank kreativer Ideen die Gemeinschaft selbst in den Lockdowns gepflegt werden konnte. Nach dem offiziellen Teil wurde das von Metzgermeister Christian Holz zusammengestellte Buffet eröffnet und noch lange miteinander gefeiert.

(beaw)
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