Servet Furkan Aydin hat in den letzten beiden SVS-Partien ordentlich Pluspunkte gesammelt. Der 20-Jährige vertrat den erkrankten Stammspieler Philipp Elspaß in der Innenverteidigung. „Furkan ist ein talentierter Spieler, der am Saison-Anfang wegen Adduktorenproblemen nicht richtig in Schwung kam. Aber immer, wenn er eingewechselt wurde, und auch jetzt bei seinen Einsätzen in der Startelf, überzeugte er. Sein Problem ist, dass er mit Philipp und Robin Schoofs starke Konkurrenz in der Innenverteidigung hat. Ich bin sehr froh, dass wir ihn haben und stolz auf ihn, wie er an sich arbeitet und Woche für Woche weiterentwickelt“, sagt Sonsbecks Cheftrainer Heinrich Losing.

Aydin, der in der U17 (SG Unterrath) sowie U19 (Wuppertaler SV) in der Jugend-Bundesliga spielte, und dort auch auf die heutigen Bundesliga-Fußballer Youssoufa Moukuku (Borussia Dortmund) und Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt) traf, träumte ebenfalls von einer Profikarriere. Der Neusser versuchte nach seiner Jugendzeit, in der Türkei und Bosnien den Sprung zu schaffen. Aber wegen einer Transfersperre funktionierte das nicht. Der Youngster musste nach Deutschland zurückkehren.

Über den SV Sonsbeck, wo Aydin in dieser Spielzeit schon auf 19 Einsätze kommt, möchte er sich in der Oberliga etablieren, um mit guten Leistungen auf sich aufmerksam zu machen und für höhere Aufgaben zu empfehlen. Ob der 20-Jährige am Sonntag erneut in der Startelf stehen wird, ist offen. Denn Elspaß trainierte in dieser Woche wieder beschwerdefrei und dürfte auf seine angestammte Position in der Viererkette zurückkehren. „Ich arbeite weiter hart an mir und versuche, es den Trainern so schwer wie möglich zu machen“, so Aydin, der seinen Wechsel nach Sonsbeck nicht bereut hat und sich super eingelebt habe. „In Sonsbeck ist alles sehr familiär. Die Wärme der Menschen, der Zusammenhalt im ganzen Verein, das Organisatorische – so etwas habe ich noch nicht erlebt.“

Trotz des 4:0-Erfolgs in Cronenberg vom FC Kray, der 19 Punkte weniger gesammelt hat als der SVS, ist Aydin fürs anstehende Heimspiel gegen die Essener positiv gestimmt. „Das Ergebnis schreckt uns nicht ab. Wir spielen zu Hause und wollen unsere Fans wieder glücklich machen. Wir werden unser Bestes geben, die Zweikämpfe gewinnen und über unsere individuelle Klasse die Tore machen“, schaut der Informatik-Student optimistisch nach vorne.

Im Hinspiel hatten die Rot-Weißen in einem spektakulären Torfestival mit 6:3 gewonnen. So viele Treffer werden beim Wiedersehen im Willy-Lemkens-Sportpark wahrscheinlich nicht fallen. Denn der neue Coach des Gegners, Christian Knappmann, brachte wieder Ordnung ins Krayer Team. Beim 1:1 am Mittwoch gegen den MSV Düsseldorf hatte der FC Kray das Spiel im Griff, nur die Torausbeute war noch nicht optimal. Besser lief‘s dann im Duell in Cronenberg, wo die Knappmann-Elf trotz einiger Ausfälle souverän mit 4:0 siegte. Auch Losing ist die positive Entwicklung des Abstiegskandidaten nicht verborgen geblieben.

„Wenn wir in der Liga bleiben wollen, müssen wir gerade zu Hause noch ein paar Siege holen. Aber es wird enorm schwer, denn Kray ist nicht mehr mit der Mannschaft aus der Hinrunde zu vergleichen. Mit einem neuen Trainer und einigen neuen Akteuren spielen sie viel kompakter und aggressiver. Die bisherigen Ergebnisse aus der Rückrunde sprechen für sich“, meinte Sonsbecks Coach, der auf Luca Janßen (Urlaub), Ahma Alzedaue (krank) und Johnny Lu (Fuß umgeknickt) verzichten muss. Der Einsatz von Alexander Maas ist noch fraglich.