Geldübergabe auf Xantener Parkplatz 82-Jährige aus Kleve um Zehntausende Euro betrogen

Kleve · Die 82-Jährige aus Kleve glaubte einem Schockanruf und übergab den mittleren fünfstelligen Betrag auf einem Parkplatz in Xanten. Im Kreis Kleve kommt es wieder verstärkt zu solchen Betrugsversuchen.

Die Frau verlor einen mittleren fünfstelligen Betrag.

Die Frau verlor einen mittleren fünfstelligen Betrag.

Foto: picture alliance / Sebastian Gol/dpa

Eine 82-Jährige aus Kleve ist am Donnerstag gegen 13 Uhr Opfer eines Schockanrufs geworden. Die Frau erhielt einen Anruf, durch den man sie glauben ließ, ihre Enkelin habe einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht und sei nun in Haft. Am Telefon war auch eine Frau als angeblich festgenommene Angehörige zu hören, die mit weinerlicher Stimme eine verzweifelte Situation vorspielte. Um die Untersuchungshaft abzuwenden, sollte die Großmutter eine Kaution in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrages zahlen. Die Seniorin glaubte das Geschilderte und hob den Betrag bei ihrem Kreditinstitut ab. „Auch für die Situation beim Geldabheben haben die Betrüger Verhaltensanweisungen für ihre Opfer, damit der Betrug nicht durch die Bankangestellten aufgedeckt werden kann“, heißt es von der Polizei.

Die Geldübergabe fand dann auf einem Parkplatz im Stadtgebiet von Xanten statt. Dort übergab die Kleverin gegen 15 Uhr den Geldbetrag an einen Mann mit kurzen dunklen Haaren, der etwa 50 bis 60 Jahre alt, kräftig und 1,75 bis 1,80 Meter groß war. Die Polizei sucht nun Zeugen, die die Geldübergabe gesehen haben und weitere Angaben zum Abholer, dessen weiterer Fluchtrichtung oder zu seinem Fahrzeug machen können. Hinweise gehen an die Kriminalpolizei unter Telefon 02824 880.

Im Kreis Kleve gibt es wieder vermehrt diese und ähnliche Betrugsversuche, wie es von der Polizei heißt. Immer wieder nutzen Telefonbetrüger derartige Schockanrufe um, vor allem von ältern Menschen, Geld zu ergaunern. Hierbei geben sie sich als Polizeibeamte und Staatsanwälte aus und nutzen die Schocksituation und Überforderung der Menschen aus. Sie üben verbalen Druck auf die Angerufenen aus, um zu verhindern, dass der Betrug erkannt wird. Die Betrüger versuchen außerdem die Angerufenen dazu zu bewegen, am Telefon zu bleiben und auf keinen Fall aufzulegen. So wollen sie verhindern, dass die Polizei oder vielleicht ein Verwandter angerufen werden.

Die Polizei rät: „Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand um Geld, Gold oder Schmuck bittet. Behörden verlangen am Telefon in Deutschland keine Übergabe von hohen Bargeldsummen von Bürgern.“ Man solle einfach den Telefonhörer auflegen, sobald der Gesprächspartner, oft ein angeblicher Enkel, Verwandter oder eine Amtsperson, Geld fordert. „Auch wenn man Ihnen sagt, dass sie nicht auflegen sollen“, heißt es von der Polizei. „Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die Verwandten an. Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen.“ Wenn ein Anruf verdächtig sei, soll man sofort die Polizei über die Notrufnummer 110 und, wenn möglich, Verwandte oder andere Vertrauenspersonen informieren. „Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer eines Betruges geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige.“ Ein Appell der Polizei richtet sich auch an jüngere Angehörige: „Klären Sie Ihre lebensälteren Eltern, Großeltern, Freunde und Nachbarn über die Maschen der Betrüger auf.“

(lukra)
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