Breitbandausbau im Kreis Viersen Schnelles Netz für Schulen

Kreis Viersen · An 51 Schulen im Kreis Viersen ist das Internet derzeit vergleichsweise besonders langsam – deshalb sollen sie bis Ende 2021 ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Vier Schulen in Nettetal machen im Winter 2020 den Anfang.

 In Schwalmtal sind die von der deutschen Glasfaser beauftragten Bauunternehmen schon aktiv geworden.

In Schwalmtal sind die von der deutschen Glasfaser beauftragten Bauunternehmen schon aktiv geworden.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Der Breitbandausbau im Kreis Viersen soll bald schnelleren Datenaustausch an der Hälfte der Schulen in der Region möglich machen: „Neben dem Anschluss von Privatadressen werden nun auch 51 unterversorgte Schulen im Kreisgebiet mit einem Glasfaserzugang versorgt“, teilt eine Sprecherin des Kreises Viersen mit. „Bis Ende 2020 sollen die ersten Einrichtungen in Kempen und Nettetal ans Netz gehen – die übrigen folgen im Laufe des nächsten Jahres.“ Im Westkreis sollen neben vier Schulen in Nettetal zehn Grund- und weiterführende Schulen in Viersen einen Glasfaseranschluss bekommen, außerdem das Berufskolleg Dülken des Kreises Viersen, die Förderzentren West und Ost, die Kreis-Volkshochschule und das Weiterbildungskolleg Viersen. In Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal gebe es aktuell keine Schulen, die förderfähig seien, informiert die Kreis-Sprecherin.

Rund 43 Millionen Euro aus dem Bundesförderprogramm Breitband fließen für den Breitbandausbau in den Kreis Viersen. Allerdings nur in unterversorgte Bereiche mit Übertragungsgeschwindigkeiten von weniger als 30 MBit, in denen ein Ausbau nicht wirtschaftlich ist. Damit können rund 4000 Privathaushalte direkt vom geförderten Ausbau profitieren und an die Glasfaserinfrastruktur angeschlossen werden. „Im Vorfeld des großen Breitbandprojets ergab die Analyse der Versorgungslage, dass die Hälfte der 102 Schulen im Kreis Viersen als unterversorgt gilt“, sagt die Kreis-Sprecherin. Unterversorgt bedeutet dabei nicht zwingend, dass in den Einrichtungen Übertragungsgeschwindigkeiten von von weniger als 30 MBit erreicht werden: „Dies bedeutet, dass die aktuell verfügbaren Netze den Bedarf der Einrichtungen – gemessen an der Anzahl der Schülerinnen und Schülern sowie der Klassengröße – nicht decken können“, ergänzt sie.

Bei der EU-weiten Ausschreibung hatte das Unternehmen Deutsche Glasfaser das wirtschaftlichste Angebot eingereicht und baut nun das Netz im Kreis Viersen aus – derzeit zum Beispiel in Schwalmtal und Niederkrüchten, bald dann in Nettetal. Etwa 700 Kilometer Glasfasertrassen werden im Kreis Viersen verlegt. Läuft alles nach Plan, sind voraussichtlich im November oder Dezember das Werner-Jaeger-Gymnasium, die Gesamtschule Nettetal, die Realschule Kaldenkirchen und die Gemeinschaftshauptschule Kaldenkirchen mit einem Glasfaserzugang versorgt. „Um unsere Bildungseinrichtungen für die Zukunft zu rüsten, ist der Anschluss an das schnelle Glasfasernetz alternativlos“, betont Landrat Andreas Coenen (CDU). „Nicht zuletzt die aktuelle Situation verdeutlicht, wie wichtig die digitale Lehre ist. Mit unserem flächendeckenden Breitbandprojekt schaffen wir die Infrastruktur, die es dafür braucht.“

Der Ausbauplan sieht vor, dass in Viersen von Juni bis November Tiefbauarbeiten erledigt und zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 die förderfähigen Schulen ans Netz angeschlossen werden. Dazu gehören die Gemeinschaftsgrundschule Rahser mit zwei Standorten, die Agnes-van-Brakel-Schule, die Paul-Weyers-Schule mit zwei Standorten, die Primus-Schule, die Gemeinschaftshauptschule Süchteln, die Realschule an der Josefskirche, die Johannes-Kepler-Schule, das Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium, das Clara-Schumann-Gymnasium und die Anne-Frank-Gesamtschule mit zwei Standorten.

Das vom Bund und Land geförderte Breitbandausbau-Projekt ist insgesamt auf zwei Jahre angelegt. „Der Ausbau soll bis Ende 2021 fertiggestellt sein, sodass bis dahin alle 51 Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen sind“, sagt Breitbandkoordinator Sebastian Cüsters. „Für die Bildungsstätten, die aktuell nicht als unterversorgt gelten, aber langfristig ein schnelleres Netz benötigen, ist bereits ein Folgeprojekt des Bundes in Planung.“

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