Wahllokale, Kandidaten, Parteien Was Sie zur Bundestagswahl 2021 in Viersen wissen müssen

Viersen · Die Parteien im Kreis Viersen bereiten sich derzeit auf die Bundestagswahl am 26. September 2021 vor. Welche Kandidaten bewerben sich um einen Sitz im Bundestag? Das müssen Sie zu Ihrem Wahlkreis und den Kandidaten wissen.

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So funktioniert die Wahl

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Zu welchem Wahlkreis gehört Viersen?

Viersen gehört zum Wahlkreis 111 Viersen. Der gesamte Kreis Viersen mit seinen neun Kommunen – Brüggen, Grefrath, Kempen, Nettetal, Niederkrüchten, Schwalmtal, Tönisvorst, Viersen und Willich – bildet den Wahlkreis 111. Einen Überblick über die Wahlkreise in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier.

Wann öffnen die Wahllokale?

Bei Bundestagswahlen haben die Wahlräume am Wahltag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Wie finde ich das richtige Wahllokal in Viersen?

Die Bundestagswahl findet am Sonntag, 26. September 2021, statt. Vor der Wahl bekommt man per Post eine Wahlbenachrichtigung geschickt. Diese Wahlbenachrichtigung ist eine Einladung zur Wahl. Wenn man drei Wochen vor der Wahl noch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, sollte man sich bei seiner Stadt oder Gemeinde melden. Auf der Wahlbenachrichtigung steht die Adresse des Wahllokals, in dem man wählen kann.

Bundestagswahl 2021: Das sind die Kanzlerkandidaten - Infos und Fotos
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Die Kanzlerkandidaten bei der Bundestagswahl 2021

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Foto: AP/Michael Sohn

Zusätzlich bietet die Stadt Viersen rechtzeitig vor dem Wahltag auf ihrer Internetseite einen digitalen Wahllokalfinder an: Dort kann unter Eingabe der Adresse nach dem Wahllokal recherchiert werden. Nach derzeitigem Stand wird es in Viersen 50 Urnenwahllokale geben. Da die Stadt mit einem erheblich erhöhten Briefwahlaufkommen rechnet, werden wie bereits zur Kommunalwahl 2020 insgesamt 25 Briefwahllokale eingerichtet.

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Verliert man diese Wahlbenachrichtigung, kann man trotzdem wählen gehen, und zwar, indem man sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass ausweist. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

Wie und wo kann man Briefwahl beantragen?

Wenn man keine Zeit hat, am 26. September wählen zu gehen, vielleicht in Urlaub oder krank ist, kann man vorher Briefwahlunterlagen beantragen. Wie das geht, steht auf der Wahlbenachrichtigung. Die Rückseite der Wahlbenachrichtigung muss ausgefüllt und in einem frankierten Umschlag an die Wahlbehörde geschickt werden. Diese wird voraussichtlich wieder im Stadthaus Viersen, Rathausmarkt 1 in 41747 Viersen, untergebracht.

Schneller geht es, wenn man mit Smartphone oder Tablet den QR-Code scannt, der sich auf der Wahlkarte befindet. Damit lassen sich die Briefwahlunterlagen unkompliziert beantragen – und man muss nicht zum Briefkasten laufen. Der Antragsteller muss dabei zwecks Verifizierung sein Geburtsdatum eingeben und den Antrag absenden. Die Wahlbehörde schickt dann die Briefwahlunterlagen zu. Neben dem Stimmzettel, zwei Umschlägen und einem Wahlschein befindet sich auch eine Anleitung darin, wie man per Briefwahl wählt. Grundsätzlich gilt nach Auskunft der Stadt: Wer an der Bundestagswahl per Briefwahl teilnehmen möchte, kann dies schriftlich oder mündlich (persönlich) – jedoch nicht telefonisch – und über ein rechtzeitig vor dem Wahltermin auf den Internetseiten der Stadt Viersen hinterlegtes Webformular beantragen.

Wer sind die Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien, die man über die Erststimme wählen kann? Was muss man über sie wissen?

Bundestagswahl 2021 in Viersen: Fotos von den Direktkandidaten
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Das sind die Viersener Direktkandidaten

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Foto: Norbert Prümen

CDU Die CDU hat am Pfingstmontag, 24. Mai, ihren Direktkandidaten für die Bundestagswahl gekürt: In einer Stichwahl setzte sich der Viersener Martin Plum (39) gegen den Tönisvorster Dirk Louy durch. Plum lebt in Viersen. Der Jurist ist als Richter am Arbeitsgericht in Düsseldorf tätig. Nach mehreren Stationen in Junger Union und CDU ist er heute Beisitzer im Kreisvorstand der CDU und sachkundiger Bürger im Kreistag.

SPD Der Kempener Udo Schiefner, Jahrgang 1959, gehört seit 1975 der SPD an. Der Qualitätssicherungstechniker ist Vorsitzender der SPD im Kreis Viersen. Seit 2013 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags. Er gehört als ordentliches Mitglied dem Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie dem Petitionsausschuss an.

FDP Der Viersener Eric Scheuerle (22) ist Sozialwissenschaftler und will im kommenden Jahr sein Masterstudium in Sozioökonomie abschließen. Seit acht Jahren engagiert sich Scheuerle bei den Jungen Liberalen und den Freien Demokraten. Bei der Kommunalwahl 2020 wurde er als jüngstes Mitglied in den Viersener Kreistag gewählt.

Die Grünen Der Kempener Rene Heesen (28) machte zunächst eine Ausbildung zum Industriemechaniker, dann schloss sich ein Wirtschaftsingenieurstudium an. Heesen trat 2009 den Grünen bei. Seit 2014 ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Viersener Kreistag und bekleidet dieses Amt seit 2020 auch in der Grünen-Fraktion des Kempener Stadtrats.

Die Linke Die Viersenerin Britta Pietsch, Jahrgang 1963, ist Krankenschwester. Sie gehört dem Kreisverband Die Linke in Viersen an, ist im Viersener Stadtrat als Ratsfrau und stellvertretende Fraktionsvorsitzende aktiv und engagiert sich politisch auch auf Landesebene: Im September 2020 wurde sie als stellvertretende Landesvorsitzende ihrer Partei wiedergewählt.

AfD Der gebürtige Hamburger Kay Gottschalk, Jahrgang 1965, studierte BWL und Jura und war Mitbegründer der AfD. Der Viersener ist Kreissprecher der AfD im Kreis Viersen und seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags. Gottschalk ist Mitglied und Sprecher seiner Partei im Finanzausschuss des Bundestags sowie Vorsitzender des Wirecard-Untersuchungsausschusses.

Welche Parteien kann man über die Zweitstimme wählen?

Die Parteien CDU, SPD, FDP, AfD, Die Grünen, Die Linke, Die Partei, Tierschutzpartei, Piraten, Freie Wähler, NPD, ÖDP, V-Partei³, Gesundheitsforschung, MLPD, Die Humanisten, DKP, SGP, Die Basis, Bündnis C, du., Liebe, LKR, PdF, LfK, Team Todenhöfer und Volt stehen bei der Bundestagswahl 2021 zur Wahl. Ein paar der Kleinstparteien stellen wir Ihnen hier vor.

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl in Viersen?

Bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 lag die Wahlbeteiligung in der Stadt Viersen bei 71 Prozent.  Insgesamt waren in Viersen 57.374 Menschen wahlberechtigt; 40.308 gültige Stimmen wurden abgegeben. Im gesamten Kreis Viersen waren 2017 insgesamt 227.423 Menschen wahlberechtigt, die Wahlbeteiligung im Kreis lag bei 76,2 Prozent.

Wie haben die Abgeordneten aus dem Kreis Viersen 2017 abgeschnitten?

Das Direktmandat aus dem Kreis Viersen ging wie bei den Bundestagswahlen 2002, 2005, 2009 und 2013 auch 2017 an den Willicher Uwe Schummer. Er erhielt 47,9 Prozent der Erststimmen. Bei einer Wahlbeteiligung von 76,2 Prozent im Kreis Viersen verteilten sich die Erststimmen auf die sechs zugelassenen Kandidaten so: Uwe Schummer (CDU): 47,9 Prozent, Udo Schiefner (SPD): 25 Prozent, Jürgen Heinen (Grüne): 6,7 Prozent, Christoph Saßen (Die Linke): 5,1 Prozent, Andreas Bist (FDP): 8,3 Prozent, Kay Gottschalk (AfD): 7 Prozent.

Neben Schummer schafften es zwei weitere Kandidaten aus dem Wahlkreis 111 über die Landeslisten der Parteien in den Bundestag: Udo Schiefner gelangte über Listenplatz 11 der NRW-SPD in den Bundestag, Kay Gottschalk über Listenplatz 4 der NRW-AfD.

Wie haben die Parteien in Viersen 2017 abgeschnitten?

Die CDU erhielt in der Stadt Viersen 45,9 Prozent der Erststimmen, die SPD 26,5 Prozent, die Grünen 6,6 Prozent, die Linke 6,3 die FDP 7,2 und die AfD 7,6 Prozent.

Blickt man auf die Verteilung der Zweitstimmen für den gesamten Wahlkreis, erhielt die CDU 38,1 Prozent der Stimmen, die SPD 22,3 Prozent, die Grünen 6,7 Prozent, die Linke 6 Prozent, die FDP 16 Prozent, die AfD 7,5 Prozent und sonstige Parteien 3,4 Prozent.