125 Jahr-Feier im August Pläne für Feier der Müngstener Brücke gehen in heiße Phase
Solingen/Remscheid · Die Müngstener Brücke wird 125 Jahre alt. Gefeiert wird im August im Einklang mit der Natur. Parallel läuft die Welterbe-Bewerbung.
Das ist der Müngstener Brückensteig
Das Datum für die Feierlichkeiten steht fest. Ende August, genau gesagt an dem Wochenende zwischen dem 26. und 28. August, soll der 125. Geburtstag der Müngstener Brücke zwischen Solingen und Remscheid angemessen begangen werden. Und da bis dahin noch einiges zu organisieren bleibt, laufen die Vorbereitungen für die große Party zu Ehren des Geburtagskindes der ganz besonderen Art hinter den Kulissen inzwischen auf Hochtouren.
Davon konnten sich in dieser Woche unter anderem die Mitglieder des Solinger Beirats Untere Naturschutzbehörde überzeugen. Denn zu der Sitzung des Gremiums am vergangenen Dienstag war eigens der Abteilungsleiter für Strategische Planung im Büro des Oberbürgermeisters sowie Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen, Carsten Zimmermann, aus seinem Büro im Rathaus zum Beirat geeilt.
Wobei der Mann, der auch an der Bewerbung der Müngstener Brücke als UNESCO-Weltkulturerbe maßgeblich beteiligt ist, den Beiratsmitgliedern zunächst einmal die Rahmenbedingungen für die Geburtstagsfeier mitzuteilen wusste. So soll der für die Bewerbung ins Leben gerufene Förderverein „Welterbe Müngstener Brücke“ in den kommenden Monaten bei der Planung der Feierlichkeiten federführend sein.
Tatsächlich gehen die Vorbereitungen langsam aber sicher in ihre heiße Phase. Denn bis es soweit ist, gilt es noch etliche Punkte wie beispielsweise das exakte Programm zu klären. Und auch wenn es vonseiten der Stadt Solingen in dieser Woche noch keine konkreten Angaben zum exakten Ablauf sowie zu den möglichen Bestandteilen der Geburtstagsparty für das bergische Wahrzeichen gab, steht doch schon fest, dass die Ausrichter der Feierlichkeiten Rücksicht auf die direkten Nachbarn nehmen müssen.
Die sind im Fall der Müngstener Brücke eher klein beziehungsweise befiedert – und vor allem schützenswert. So leben in der Gegend zwischen Müngsten und Burg, die Teil des 556 Hektar umfassenden Fauna-Flora-Habitat-Gebietes Wupper von Leverkusen bis Solingen“ ist, unzählige Insekten. Und auch der Eisvogel ist rund um die Brücke heimisch, was bedeutet, dass längst nicht jeder Event beim Brücken-Geburtstag denkbar ist.
Diese Eisenbahnbrücken bewerben sich als Weltkulturerbe
„Die Feierlichkeiten müssen so ablaufen, dass die Natur nicht gestört wird“, bekräftigte demzufolge nun ein Sprecher der Stadt Solingen, derweil der Vorsitzende des Beirats Untere Naturschutzbehörde, Enrique Pless, nach dem Auftritt von Planer Zimmermann zu berichten wusste, die am Dienstag erstmals präsentierten Überlegungen zur Gestaltung der Brücken-Feier seien durchaus vielversprechend gewesen.
„Wir haben verabredet, dass wir bei unserer nächsten Sitzung im Mai erneut über den Stand der Vorbereitungen informiert werden“, sagte Pless, der für die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW im Beirat sitzt und früher Vorsitzender der Solinger Grünen war, auf Nachfrage. Prinzipiell sei er aber sicher, dass es gelingen werde, die Feierlichkeiten im Einklang mit der Natur zu veranstalten.
Dazu könnte gehören, dass aus Rücksicht auf die besagten Insekten auf übermäßig starke Lichter verzichtet wird. Und auch die Lautstärke gilt es bei den einzelnen Programmpunkten zu berücksichtigen, ist die Brutzeit von Vögeln Ende August noch nicht vorbei. „Neben dem Eisvogel gibt es im Bereich von Müngsten auch noch verschiedene Greifvogel-Arten“, verdeutlichte Enrique Pless.
Eng verbunden mit der 125-Jahr-Feier in diesem Jahr ist die Bewerbung als Weltkulturerbe. Dabei geht die Müngstener Brücke mit fünf weiteren, ähnlich gebauten Brücken in Portugal, Frankreich und Italien ins Rennen. Eine Entscheidung der UNESCO wird für das Jahr 2025 erwartet. Anfang dieses Jahres wurde die Müngstener Brücke offiziell als einziger NRW-Vorschlag beim Bund angemeldet.
