Ferienkompass Rheinberg Mit dem Skateboard in den Sommer

Rheinberg · Die Organisation Skate-Aid initiiert weltweit Aktionen für sozial benachteiligte Kinder. Jetzt veranstaltete sie in Rheinberg einen zweitägigen Skate-Workshop am Jugendzentrum Zuff – und sorgte für viel Spaß und gute Laune.

 Der 20-jährige Niclas Laser (mit roter Kappe) half als einer von drei Trainern vielen Kindern bei den ersten Metern auf den Brettern.

Der 20-jährige Niclas Laser (mit roter Kappe) half als einer von drei Trainern vielen Kindern bei den ersten Metern auf den Brettern.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Brasilien, Namibia oder Ägypten – in diesen und zahlreichen weiteren Ländern auf der ganzen Welt hat die Organisation Skate-Aid bereits Kindern und Jugendlichen mit sozialen Projekten und dem Bau von Skateparks zu mehr Bewegung und Spaß im Leben verholfen. In Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen Innogy als Sponsor wurde zum Beispiel vor gut einer Woche der erste Skatepark in Syrien eröffnet. Unter dem Motto „Wir machen Kinder stark“ war Skate-Aid jetzt auch in Rheinberg auf dem Gelände des Jugendzentrums Zuff vertreten und veranstaltete im Ferienkompass-Programm einen Skate-Workshop.

Die Kinder und Jugendlichen lernten ihr Skateboard sicher zu beherrschen und bekamen Informationen zur Pflege und Wartung der Bretter. „Jeder kann hier bei uns etwas lernen“, erklärte Jonas Steinert, der als einer der drei anwesenden Trainer den Neun- bis 13-Jährigen die Basics rund um den Skatesport erklärte. Fußstellung, Beschleunigen, Bremsen, Lenken – alles das wurde behandelt. „Skateboarding ist ein sehr selbstbestimmter Sport, der einen oft an seine Grenzen treibt. Für mich bedeutet Skateboard fahren aber vor allem, sich wohlzufühlen“, erklärte der 27-Jährige, der seit 17 Jahren selber rollt, seine Liebe für die Boards.

 Das T-Shirt ist vielleicht noch etwas zu groß, der Mut aber noch gewaltiger: Auch der achtjährige Henry drehte am Zuff seine Runden.

Das T-Shirt ist vielleicht noch etwas zu groß, der Mut aber noch gewaltiger: Auch der achtjährige Henry drehte am Zuff seine Runden.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Damit der Wohlfühlfaktor trotz der Hitze gegeben war, wurden am Zuff zwei Pavillons aufgebaut, unter denen die Kinder und Jugendlichen eine Pause einlegen und etwas essen oder trinken konnten, wenn ihnen die Sonne zu viel wurde. „Es könnte schon so fünf Grad kühler sein“, bemerkte Steinert. Dennoch zeigte er sich sehr zufrieden mit der hohen Teilnehmerzahl und der guten Atmosphäre. Die mehr als 30 jungen Teilnehmer hatten auf dem Skategelände nämlich ihren Spaß – trotz kleinerer Stürze und Blessuren. Dank Knieschonern, Helmen und Skate-Aid-Shirts trugen die jungen Sportler nur kleinere Schrammen davon. Auf spektakuläre Stunts á la Tony Hawk wurde allerdings verzichtet, „denn unser Workshop ist komplett für Einsteiger“, wie Trainer Steinert erklärte.

Umso motivierter waren die jungen Skater, Gelerntes schnell in die Tat umzusetzen und ihr neu erlangtes Können auf den Rampen zu beweisen. „Ich habe vorletztes Jahr aufgehört zu skaten, aber heute habe ich wieder angefangen, und es macht sehr viel Spaß hier“, sagte der acht Jahre alte Henry erfreut. Die elfjährige Hejin findet: „Man lernt hier viel und die Trainer und Betreuer sind alle sehr nett.“ Und Yasan, zwölf Jahre alt, schätzt die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und „viele kleinere Tricks“ durchführen zu können. Wenn die Füße wackelig wurden oder die Lust aufs Skateboard zwischenzeitlich aus anderen Gründen abnahm, konnten sich die Kinder drinnen am Kicker oder Billardtisch amüsieren. Die mittägliche Pizza wurde mit Freuden entgegengenommen. Für diese musste genau wie für die sonstige Verpflegung und Ausrüstung keines der Kinder einen Cent bezahlen. Auch deshalb sprach Betreuer Frank Haffmanns von einer „Bombenaktion“, die für viele Kinder sicherlich einen Höhepunkt im Ferienprogramm darstellte.

Damit noch zahlreiche ähnliche Projekte in Zukunft realisiert werden können, ist Skate-Aid auf Mithilfe von außen angewiesen. „Wir sind eine nicht gewinnorientierte Firma und von Spenden abhängig. 100 Prozent des gespendeten Geldes fließt direkt in unsere Projektarbeit“, warb Steinert für die Organisation.

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