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Katholischer Kinderarten St. Maria Himmelfahrt Ossenberger Eltern fühlen sich abgehängt

Der Katholische Kindergarten Ossenberg müsste dringend renoviert werden. Die St.-Peter-Gemeinde als Träger will helfen, sieht aber keine Chance für einen Neubau.

 Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach von der Stadt und die Vertreter von St- Peter, Heiner Berg, Pastor Martin Ahls, Franz Falke und Christian Maruhn (v.l.) schauten sich den Ossenberger Kindergarten an und hörten sich die Sorgen der Eltern an.

Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach von der Stadt und die Vertreter von St- Peter, Heiner Berg, Pastor Martin Ahls, Franz Falke und Christian Maruhn (v.l.) schauten sich den Ossenberger Kindergarten an und hörten sich die Sorgen der Eltern an.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der Katholische Kindergarten St. Maria Himmelfahrt in Ossenberg ist 1962 eröffnet worden. Und hat sich seitdem kaum verändert. Es gibt drei Gruppenräume für die insgesamt 69 Jungen und Mädchen der Sterntaler-, der Froschkönig- und der Sandmännchen-Gruppe, zudem einen Gruppenraum zum gemeinsamen Frühstücken mit direkt angrenzender Toilette (was geruchsmäßig nicht immer passt) und eine Küche. „Was uns fehlt, ist ein Pausenraum für die Erzieherinnen, Bewegungsräume und die Möglichkeit, die Kinder bei Bedarf mal abzuduschen“, schildert Jessica Maas vom Elternrat des Kindergartens. Sie hatte die Stadtverwaltung, die Kirchengemeinde St. Peter als Träger, Vertreter der Fraktionen und interessierte Eltern dazu eingeladen, sich die Einrichtung einmal anzuschauen und sich die Sorgen der Eltern anzuhören.

Warum, so fragen sich die Eltern, haben St. Nikolaus Orsoy, St. Evermarus Borth und St. Anna an der Annaberger Kirche Neubauten bekommen und in Ossenberg wird nicht mal renoviert? „Pfarrer Martin Ahls hat uns gesagt, dass auch in den nächsten fünf Jahren keine Investitionen geplant seien“, so Maas. „Warum ist das so und warum wird unser Kindergarten, den wir um jeden Preis erhalten möchten, am Rande der Betriebserlaubnis geführt?“ Hinzu komme noch, dass die Stadt in der alten Ossenberger Grundschule eine vom Roten Kreuz geführte Kita eingerichtet hat. Konkurrenz, die die Situation nicht leichter mache, sagt de Elternrat.

     Bei der Besichtigung der Gruppenräume, an denen sich seit 1962 baulich kaum etwas verändert hat.

Bei der Besichtigung der Gruppenräume, an denen sich seit 1962 baulich kaum etwas verändert hat.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Pfarrer Ahls fühlte sich nicht richtig wiedergegeben. Natürlich werde das investiert, was investiert werden müsse, machte er deutlich. Aber wenn man zusätzliche Räume bauen wolle, sei man schnell bei einer Investitionssumme von mehreren hunderttausend Euro.

 Die Küche des Ossenberger Kindergartens.

Die Küche des Ossenberger Kindergartens.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Das Problem sei – darauf verwies Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach –, dass die Betriebserlaubnis gefährdet sei, sobald in die Bausubstanz eingegriffen werde. „Denn dann“, so Kaltenbach, „fordert der Landschaftsverband Rheinland bauliche Standards wie bei einem Neubau. Und dann wird es teuer, dann liegen wir jenseits der 500.000-Euro-Grenze.“

Kaltenbach erklärte, dass die Stadt den Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder stadtweit betrachten müsse. Und da sei es nun mal so, dass vor allem in Rheinberg-Innenstadt Plätze gebraucht werden. Die Nachfrage in Ossenberg werde zurückgehen. Kaltenbach plädierte dafür, erst einmal abzuwarten und zu schauen, wie sich die Situation in Ossenberg entwickelt. Ob überhaupt eine Kita in Rheinberg geschlossen werden müsse und falls ja, welche, sei vollkommen offen.

Heiner Berg, ehrenamtlicher Kirchenvorstand in St. Peter und für die Immobilien der Gemeinde zuständig, lobte das enorme Engagement der Ossenberger Eltern. Dass der Förderverein mit Benjamin Balzen an der Spitze mit großem Einsatz das Außengelände aufgewertet habe, sei aller Ehren wert. „Es liegt an Ihnen, dass der Kindergarten so gut läuft“, so Berg. Aber als Realist wisse er, dass bei einem Neubau mit Kosten von 1,5 Millionen Euro zu rechnen sei. In einer Zeit, in der sich Kirchengemeinden von Immobilien trennen müssten, sei ein solcher Kraftakt völlig illusorisch. „Wir drücken uns aber nicht vor der Verantwortung“, so Berg. „Ossenberg ist uns nicht egal. Deshalb werden wir alles daran setzen, eine Verbesserung hinzubekommen. Daran arbeiten wir bereits und darauf gebe ich Ihnen mein Wort.“

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