Tennis-Bundesliga BW Neuss verpasst dicke Überraschung

Neuss · Gegen den amtierenden Deutsche Meister TK GW Mannheim fing Tennis-Bundesligist BW Neuss in seinem ersten Heimspiel der Saison ganz stark an, sogar ein Sieg lag in der Luft. Immerhin holte der Außenseiter ein Unentschieden.

 Bei seinem ersten Bundesligaspiel für den TC BW Neuss auf heimischer Anlage lieferte Franco Agamenone eine starke Vorstellung ab und holte einen wichtigen Einzelpunkt.

Bei seinem ersten Bundesligaspiel für den TC BW Neuss auf heimischer Anlage lieferte Franco Agamenone eine starke Vorstellung ab und holte einen wichtigen Einzelpunkt.

Foto: Andreas Woitschützke

Als der TK GW Mannheim am Freitag zu seinem Auswärtsspiel gegen den TC BW Neuss auf der Anlage an der Jahnstraße ankam, sanken die ohnehin nicht großen Hoffnungen auf etwas Zählbares im Lager der Gastgeber noch mal. Schließlich bot der amtierende Deutsche Meister dieselben drei Top-100-Spieler auf wie beim Auftaktsieg gegen den TC Bredeney. In Abwesenheit seines Topspielers Botic van de Zandschulp konnten die Blau-Weissen dagegen nicht einen Akteur aufbieten, der aktuell in der Weltrangliste unter den ersten 100 rangiert. Doch dann erwischten die Gastgeber einen Traumstart und nährten bei den eigenen Anhängern unter den rund 300 Zuschauern die Hoffnung auf eine ganz dicke Überraschung. Doch daraus wurde dann doch nichts, immerhin reicht es am Ende beim 3:3 zum ersten Punktgewinn in der noch jungen Saison.

Dass das Spitzeneinzel zwischen dem für BW spielenden Tschechen Zdenek Kolar (ATP 119) und dem Spanier Pedro Martinez Portero (ATP 50) sich zum Schlüsselspiel entwickelt hatte, war schon daran zu erkennen, dass alle Blau-Weissen sich am Center Court versammelten. Gerade hatte zwar Renzo Olivo (ATP 186) gegen Bernabe Zapata Miralles (ATP 90) recht deutlich mit 3:6 und 4:6 verloren und die Gäste auf 1:2 verkürzen lassen, doch Kolar war drauf und dran, die Neusser mit 3:1 in Führung zu bringen. Gegen den favorisierten Spanier spielte er von der Grundlinie extrem druckvoll, schlug stark auf und profitierte auch immer wieder von seiner guten Beinarbeit. Verdienter Lohn war ein mit 6:4 gewonnener erster Satz und dank zweier Breaks eine 4:0-Führung im zweiten Durchgang. Doch dann gab es ein Déjà-vu für alle BW-Fans, die vorigen Sonntag mit in Düsseldorf gewesen waren. Da hatte Kolar gegen den Spanier Jaume Munar Clar 6:3 und 3:0 geführt, ehe er völlig einbrach und am Ende im Champions Tiebreak unterlag. Auch gegen Pedro Martinez Portero schlichen sich plötzlich viele unerzwungene Fehler ein, der erste Aufschlag fand nur noch selten sein Ziel. Immerhin blieb der Tscheche dieses Mal im Spiel, nachdem Spanier zum 4:4 ausgeglichen hatte. Bei 5:4 schlug er sogar zum Matchgewinn auf, kassierte aber ein Break und verlor den Satz (5:7) ebenso wie den folgenden Champions Tiebreak (5:10). So ging es statt mit einer 3:1-Führung mit einem 2:2-Zwischenstand in die Doppel.

Damit konnten die Neusser den Lauf nicht fortsetzen, den ihnen an Position zwei Franco Agamenone (ATP 134) bei seinem ersten Heimspiel für Blau-Weiss und an Position vier Javier Barranco Cosano (ATP 253) bei seinem Saisondebüt für Neuss mit zwei starken Vorstellungen verschafft hatten. Agamenone, Argentinier mit italienischem Pass, präsentierte sich deutlich zielstrebiger als zuletzt in Düsseldorf und setzte sich verdient gegen den Argentinier Federico Delbonis (ATP 84) mit 7:6 (7:2) und 6:3 durch. Javier Barranco Cosano spielte sich gegen den Franzosen Daniel Cukierman in einen Rausch und gewann nach dem ersten Satz im Tiebreak den zweiten Durchgang deutlich mit 6:2.

Aber auch in den abschließenden Doppeln hätten die Gastgeber sogar noch den so wichtigen ersten Saisonsieg unter Dach und Fach bringen können. Denn während Kolar/Agamenone auf dem Center Court gegen Zapata Miralles/Rehberg einem klaren Sieg entgegenstrebten, der es am Ende auch wurde, kämpften sich Blancaneaux/Barranco Cosano gegen Martinez Portero/Cukierman nach verlorenem ersten Satz zurück ins Match und letztlich sogar in den Champions Tiebreak, der dann nur hauchdünn mit 8:10 verloren ging. Auch wenn mehr drin war, dürfte das Unentschieden Rückenwind geben für das nächste Heimspiel schon am Sonntag (11 Uhr) gegen den TC Großhesselohe. Dann mit Topspieler Botic van de Zandschulp als Neusser Nummer eins.

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