Fußball-Landesliga Der SC Kapellen setzt weiter konsequent auf junge Spieler

Kapellen · Trotz einer weiteren Verjüngungskur im Sommer hat der SCK die Hinrunde der Fußball-Landesliga auf dem dritten Platz abgeschlossen. Der einstige Oberligist wähnt sich auf dem richtige Weg und hat mit seinem Trainer verlängert.

 Simon Sasse ist gerade mal 19 Jahre alt, machte in der Hinrunde aber schon 13 Partien für den SC Kapellen in der Landesliga.

Simon Sasse ist gerade mal 19 Jahre alt, machte in der Hinrunde aber schon 13 Partien für den SC Kapellen in der Landesliga.

Foto: Heiko van der Velden

Ein Verhandlungsmarathon war nicht nötig, um die Voraussetzungen für eine weitere Zusammenarbeit zwischen dem SC Kapellen und Trainer Björn Feldberg zu schaffen. „Die Zufriedenheit beruht auf Gegenseitigkeit, wir machen mit unserem sehr engagierten Trainer weiter“, verkündete SCK-Geschäftsführer Ralf Stübben und ergänzte; „Wir haben unseren Weg der Verjüngung bewusst fortgesetzt und der Trainer ist bedingungslos mitgegangen.“

Als Feldberg im Sommer im Jupp-Breuer-Stadion anheuerte, wusste er, was ihn erwartet. Schließlich hatte er dort zuvor auch schon mal als Jugendcoach gearbeitet. „Wir haben uns schnell darauf geeinigt, dass es weitergeht“, sagt Feldberg. Durch die starke Hinrunde, die auf Rang drei endete und als Zückerchen den Einzug ins Achtelfinale des Niederrheinpokals brachte, sehen sich die Kapellener bestätigt. „Wir haben uns die Perspektive geschaffen, in den nächsten zwei bis vier Jahren auch mal ganz oben anzugreifen“, erklärt Feldberg. Wobei die junge Mannschaft (23,45 Jahre im Schnitt) in der ersten Saisonhälfte schon besser performt hat, als von den SCK-Verantwortlichen erwartet.

Besonders beeindruckt hat Feldberg, dass sich sein Talentschuppen nach dem verheißungsvollen Auftaktsieg gegen Wülfrath (3:1) durch die schmerzhaften Pleiten gegen Viersen (2:3) und im Lokalduell gegen Holzheim (1:2) nicht nachhaltig aus dem Tritt bringen ließ. Anschließend gab es fünf ungeschlagene Spiele in Folge, überhaupt gab es nur zwei weitere Niederlagen. „Wir hatten mit mehr Nackenschlägen gerechnet, schließlich sind die meisten meiner Spieler in einem Alter, in dem viele Dinge außerhalb des Fußballs den Druck erhöhen können“, betont Feldberg. Auch wenn es immer noch eine Achse aus erfahrenen Spielern wie David Dygacz, Nils Dübbert, Robert Wilschrey und Alexander Hauptmann gibt, sind sie sich beim SCK darüber im Klaren, dass die Rückschläge im neuen Jahr noch kommen können. Insofern ist es beruhigend, dass der Vorsprung auf die Abstiegszone schon zehn Zähler beträgt.

Doch egal, was noch kommt, Feldberg sieht seine Mannschaft gerüstet. Auch weil er sich darin bestätigt sieht, dass sein Kader aus charakterlich starken Spielern besteht, die füreinander einstehen. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die offensive Art Fußball zu spielen. Die hat selbst das traditionell kritische Publikum in Kapellen überzeugt. „Ich behaupte, dass wir mit den attraktivsten Fußball in der Liga spielen. Furchtlos nach vorne, ohne Hemmungen und Angst, mit viel Ballbesitz“, sagt Feldberg. In dieser Hinsicht Kompromisse einzugehen, kommt nicht in Frage. Ergebnisfußball ist kein Thema. So sagten die Kapellener kurz nach Beginn der Vorbereitung in der vorigen Woche sogar eine Testspielanfrage von Regionalligist Fortuna Köln ab, weil es Feldberg seinen Spielern nicht antun wollte, sich hinten rein zu stellen, um eine deutliche Niederlage zu vermeiden.

Die Schattenseite des Offensivdrangs ist, dass die Kapellener mehr Tore kassiert haben (18), als es nach Feldbergs Ansicht nötig gewesen wäre. Wobei er das weniger auf fehlende Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen zurückführt, als vielmehr auf individuelle Fehler. Doch auch die sind angesichts der Unerfahrenheit der meisten Spieler eingepreist, im Zuge ihres Entwicklungsprozesses bekommen die Youngster entsprechend Zeit. Eher trainieren können die Kapellener in der laufenden Vorbereitung das Vermeiden von Standards, die zum einen oder andern Gegentor führten. Auch die Quote beim Verwandeln von Torchancen ist verbesserungswürdig. Die erste Chance, das in den bisherigen Einheiten des neuen Jahres Gelernte in die Tat umzusetzen, bietet sich am Sonntag beim Testspielauftakt gegen den VdS Nievenheim. Nicht mehr dabei sind dann Volkan Özkan, den es wohl nach Gnadental zieht, und Max Eberl, der sich fortan auf sein Studium konzentriert. In den Kader zurück kehrt nach einer Pause David Balaban, Torwart Lars Kruse kommt vom VfL Jüchen/Garzweiler.

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