Hockey Schwarz-Weiß muss Härtetest bestehen

Neuss · In den beiden Heimspielen gegen den Gladbacher HTC und den DSD Düsseldorf muss sich zeigen, wo der HTC SW Neuss in der Zweiten Hockey-Bundesliga Nord wirklich steht. Die jungen Schützlinge von Trainer Matthias Gräber sind noch ungeschlagen. 

 Der im Spätsommer mit zwei Hockey-Kollegen aus Polen gekommene Gracjan Jarzynski (r.) ist mit dem Zweitligisten HTC SW Neuss nach fünf Spielen noch ungeschlagen.

Der im Spätsommer mit zwei Hockey-Kollegen aus Polen gekommene Gracjan Jarzynski (r.) ist mit dem Zweitligisten HTC SW Neuss nach fünf Spielen noch ungeschlagen.

Foto: Stefan Büntig

Eine vor allem von Fußballern gerne gedroschene Phrase lautet: „Die Tabelle lügt nicht!“ Stimmt diese – noch zu beweisende – Aussage, befände sich der HTC SW Neuss auf Augenhöhe mit dem Topfavoriten Crefelder HTC, führen diese beiden Vereine nach fünf Spieltagen doch punktgleich die Tabelle der 2. Liga an. Ob das tatsächlich so ist, könnte sich am Samstag erweisen. Dann nämlich empfangen die Schwarz-Weißen den nur um einen Punkt schlechter aufgestellten Verfolger Gladbacher HTC. Und der verfügt in seinem für Südafrika auch international tätigen Trio Mustaphaa Cassiem, Dayaan Cassiem und Melrick Maddocks über ein in dieser Liga einmaliges Powerpaket. „Die würden selbst in der 1. Liga für Furore sorgen“, sagt Gräber.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio zeigten die Cassiem-Brüder, was sie so drauf haben, düpierten in der Vorrunde mit den Springboks das erfolgsverwöhnte deutsche Team mit 4:3. Sogar mehr als das, findet Gräber: „Die haben Tobi Hauke & Co. auseinandergenommen.“ Am auffälligsten agiert in der Liga bislang Dayaan Cassiem, für den nach nur fünf Einsätzen schon sechs Treffer zu Buche stehen. Auf die Stärken des 23-Jährigen angesprochen, kommt vom Neusser Trainer nur ein bewunderndes: „Boah!“ Und sein vorwiegend im Mittelfeld eingesetzter Bruder Mustaphaa Cassiem ist vielleicht sogar noch besser. Der in die „Shortlist“ der Wahl zum besten Nachwuchshockeyspieler der Welt 2021 aufgenommene 19-Jährige ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gäste – und damit ein würdiger Ersatz für den zum Erstligisten Düsseldorfer HC gewechselten „Neuss-Schreck“ Niklas Braun.

 Das Powerpaket des Gladbacher HTC aus Südafrika: (v.l.) Mustaphaa Cassiem, Melrick Maddocks und Dayaan Cassiem.

Das Powerpaket des Gladbacher HTC aus Südafrika: (v.l.) Mustaphaa Cassiem, Melrick Maddocks und Dayaan Cassiem.

Foto: Susanne Breithaupt

 Was ist da zu tun? Rissen suchte sein Glück im Angriff, setzte Gladbachs Abwehr am Sonntag mit einer Presse früh unter Druck und traf immerhin drei Mal, kassierte aber auch sechs Tore. Schwarz-Weiß Köln rührte dagegen Beton an, machte die Räume eng – und unterlag mit 1:2. Welche Taktik er seinen Jungs am Samstag verordnen wird, lässt Gräber offen, zudem vertraut er auf die eigenen Qualitäten: „Auch Gladbach muss sich was überlegen, wie die uns kaltstellen wollen.“ Kolossal helfen würde es, bei den für die Strafecken zuständigen Krystian Sudol, Bartosz Zaworski und Abbas Haider würde in diesem Match endlich der Knoten platzen.

Obwohl der Fokus voll auf diesem Duell liegt, sollte sich der HTC vorsichtshalber noch ein paar Körner für den Sonntag aufsparen, denn der DSD Düsseldorf kommt mit der geballten Kraft der Jugend. Erst am Mittwoch setzte sich der U18-Nachwuchs der Grafenberger im Finale der Westdeutschen Meisterschaft mit 7:0 gegen Uhlenhorst Mülheim durch, konnte dabei sogar einige bei den Zweitliga-Herren eingesetzte Kräfte schonen. Gräber: „Das zeigt, wie stark deren A-Jugend ist. Die fährt als Mitfavorit auf den Titel zur Deutschen Meisterschaft.“ Dass der DSD in der Liga als Tabellensechster trotzdem an der Schwelle zur in dieser Saison sehr breiten Abstiegszone steht, mache ihn nur umso gefährlicher, mahnt der Coach, der heilfroh ist, in der Abwehr wieder auf Max Hubert und Carsten Merge bauen zu können.

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