Ringen Ückeratherin feiert starkes Comeback

Rhein-Kreis · Nach einer Meniskus-OP rechtfertigte die ACÜ-Ringerin Jennifer Rösler bei der U20-EM das Vertrauen des Bundestrainers und holte Bronze. Auch die Freistilringer aus den Reihen des KSK Konkordia Neuss feierten Medaillengewinne.

 Jennifer Rösler bei der Kadetten-EM 2019.

Jennifer Rösler bei der Kadetten-EM 2019.

Foto: imago images / Kadir Caliskan/via www.imago-images.de

Die U20-Europmeisterschaften in Italiens Hauptstadt Rom hatte aus heimischer Sicht gut begonnen. Die Ringer des KSK Konkordia Neuss inklusive Eigengewächs Deni Nakaev waren bei den Wettkämpfen im griechisch-römischen Stil durch den Gewinn zweier Medaillen positiv auffällig geworden. Aber auch im zweiten Teil der kontinentalen Titelkämpfe mit den Wettbewerben für die Frauen und die männlichen Freistilringer gab’s Grund zur Freude, die Erfolgsbilanz konnte ausgebaut werden. Jennifer Rösler vom AC Ückerath holte für Deutschland Bronze, zwei Athleten vom KSK Konkordia Neuss für andere Nationen Gold und Silber.

Für Jennifer Rösler (72 kg) war der Erfolg besonders emotional, weil ihr Start in Rom nach einer Meniskus-Operation länger auf der Kippe stand. Doch sie erhielt das Vertrauen von Bundestrainer Christoph Ewald und zahlte es mit starken Leistungen zurück. Im Viertelfinale schulterte Rösler die Bulgarin Vanesa Georgieva beim Stande von 2:2 und zog ins Halbfinale ein. Dort erwartete sie die Türkin Nazar Batir, die sich in den zweimal drei Minuten mit 6:3 Punkten durchsetzte. Im Kampf um Platz drei traf Jennifer Rösler auf die Polin Patrycja Cuber, die nach einem 0:5-Rückstand noch einmal aufkam und zwei Punkte machte. Letztlich aber verteidigte die Athletin des ACÜ ihren Vorsprung und freute sich über ihren erneuten internationalen Erfolg. Vor drei Jahren hatte sie ebenfalls in Italien (Faenza) bei der Kadettinnen-EM Silber geholt. Bei der Junioren-EM im vergangenen Jahr in Dortmund hatte sich Rösler noch Platz mit fünf zufriedengeben müssen.

Knapp an einer Goldmedaille vorbei schrammte in der Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm Freistilringer Ayub Musaev, der zwar international für Belgien auf die Matte geht, aber beim KSK Konkordia Neuss die Jugend durchlief und auch dort in der Bundesliga-Mannschaft ringt. Der Weg ins Finale geriet für ihn zu einer Demonstration der Stärke. Unter den letzten 16 gegen den Georgier Luka Janezashvili (7:2), im Viertelfinale gegen den Aserbaidschaner Abulfaz Nasirov (4:1) und in der Vorschlussrunde gegen den Türken Mehmet Celi (7:1) fuhr er deutliche Siege ein. Spannender wurde es dann allerdings im Kampf um Gold gegen den Ukrainer Mykyta Zubal. Zunächst erkämpfte sich Musaev eine 4:3-Führung, ehe Zubal etwa eine Minute vor Schluss eine Wertung gelang, die ihn seinerseits mit 5:4 in Front brachte. In der Schlussphase versuchte der KSK-Ringer alles, um das Blatt noch zu wenden, doch der Ukrainer kämpfte sehr defensiv und brachte seinen knappen Vorsprung über die Zeit.

Noch besser machte es der Italiener Simone Pirodou, der in der vergangenen Saison im Bundesliga-Kader der Neusser stand, aber kaum zum Einsatz kam. Bei seiner Heim-EM kämpfte er sich in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm über die Qualifikation, das Viertel- und das Halbfinale in das Duell um Gold gegen den Armenier Harutyun Hovhannisyan. Am Ende zeigte der Italiener seine ganze Klasse und holte sich den EM-Titel mit einem deutlichen 9:0-Erfolg. Ob er auch in der kommenden Zweitliga-Saison für die Neusser antritt ist noch nicht klar, er stünde zwar zu Verfügung, eine Lizenz ist aber noch nicht beantragt. In Rom waren noch zweite weitere Ringer mit KSK-Bezug dabei. Der Deutsche Kiril Kildau (92 kg), der zwar in der Mannschaft für Witten antritt, bei Einzelwettkämpfen aber für Neuss, landete auf dem fünften Platz, der Belgier Ilyas Abdurashidov (61 kg) auf Rang 18. „Vier EM-Medaillen für unsere Ringer ist eine starke Bilanz“, meinte KSK-Ehrenvorsitzender Hermann J. Kahlenberg, „unser Ziel muss sein, die Leute zu halten. Der Erfolg macht sie auch für andere interessant.“ 

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