Basketball NEW‘ Elephants hoffen auf „Goldenen Februar“

Grevenbroich · Die personell nun deutlich besser aufgestellten Basketballer aus Grevenbroich glauben fest an ihre Chance, den Klassenverbleib in der Regionalliga noch zu schaffen.

 Das Ziel fest im Blick: Der Spanier Alejandro Vergara (r.) ist einer der Gründe, warum die Elephants noch an den Klassenverbleib glauben.

Das Ziel fest im Blick: Der Spanier Alejandro Vergara (r.) ist einer der Gründe, warum die Elephants noch an den Klassenverbleib glauben.

Foto: Michaelis, Judith (jumi)

In der Basketball-Saison 2002/2003 schaffte Trainer Raphael Wilder mit den Elephants Grevenbroich als Meister der Regionalliga West den Sprung in die 2. Bundesliga Nord. Unter Coach Heimo Förster lösten die Korbjäger aus Grevenbroich 2010 als Vizemeister des WBV-Oberhauses das Ticket für die dritthöchste Spielklasse in Deutschland (Pro B), schlugen es jedoch aus, weil durch den Ausstieg der Konstantin-Gruppe als Namenssponsor eine Deckungslücke von 50.000 Euro im Etat entstanden war. Der als Paradiesvogel gekommene Hartmut Oehmen hauchte den klinisch toten NEW‘ Elephants 2012 mit dem Slogan „Back to Emotion“ neues Leben ein und holte mit ihnen als Multi-Funktionär zweimal den WBV-Pokal.

Erfolge, von denen der in der Schlossstadt aktuell auf der Trainerbank sitzende Ken Pfüller nur träumen kann. Und doch könnte der 46 Jahre alte Berufsschullehrer mal einen prominenten Platz in der Ahnengalerie der BSG Blau-Weiss besetzen. Dann nämlich, wenn er Anfang April mit dem Klassenverbleib Einzug ins kollektive Gedächtnis der 1983 gegründeten Basketball-Sportgemeinschaft findet. Eine Leistung, die unbedingt gleichzusetzen wäre mit den Errungenschaften seiner Vorgänger. Dass die seit Monaten auf dem letzten Tabellenplatz darbenden Elephants überhaupt noch im Rennen sind, ist an sich schon eine Herkulestat. Ja, die katastrophale Personalsituation wurde an dieser Stelle ausreichend thematisiert: Marc Rass, Thabiso Mkwanazi, David Markert, Tim Elkenhans, Balla Thiam und Moritz Krume sind raus, der US-Pole Filip Serwatka schloss sich nach phänomenalem Einstand Knall auf Fall dem offensichtlich potenteren Ligarivalen BSG Herford an. Trotzdem ist es Pfüller im Verbund mit wenigen, aber engagierten Mitstreitern rund um die Mannschaft gelungen, die Lücken mit den Verpflichtungen von Alejandro Vergara, Joel Lukeba und Anton Zraychenko zu schießen.

Der angesichts dieser Nehmerqualitäten gar nicht so überraschende 88:87-Krimisieg am Samstag in Ibbenbüren erhält den Elephants tatsächlich die realistische Chance, das Unmögliche noch möglich zu machen. Nicht zu bestreiten ist: Eine von John Murry (27,2 Punkte im Schnitt), Alejandro Vergara (14,0) und Dzemal Selimovic (14,8 Punkte/14,5 Rebounds) angeführte Rotation mit Bastian Becker, Thomas Lehnen, Julian Mikhail, Dino Berberistanin sowie jetzt auch noch Anton Zraychenko und Joel Lukeba muss sich in dieser Liga vor keinem Gegner verstecken. Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt: Mit dem aus Dorsten gekommenen Darnel Mfulama hat der Coach nun die lange vermisste Möglichkeit, mit zehn Spielern zu trainieren. Für die Konkurrenz Normalität, für Grevenbroich bislang absoluter Luxus. Wie wichtig das ist, zeigten die Duelle mit dem Spitzenduo Herford und Ibbenbüren. Auch in der Woche vor diesen Spielen hatten die Jungs aus Gustorf in Sollstärke arbeiten können – und gewannen.

Das Problem: Aus eigener Kraft ist der Klassenverbleib nicht mehr zu schaffen. Um überhaupt noch eine Chance zu haben, muss das Schlusslicht nun auf Teufel komm raus punkten – und das sofort. Ibbenbüren war schon mal ein guter Anfang, doch jetzt geht es Schlag auf Schlag: Am Samstag kommt Dorsten zum Abstiegsschlager an die Erft, am Mittwoch darauf (16.2.) steht vor heimischem Publikum das Nachholspiel gegen Recklinghausen auf dem Programm. Wiederum nur zwei Tage später (18.2.) wartet die BBA Hagen auf die Grevenbroicher und am Dienstag, den 22. Februar geht‘s in einem weiteren Nachholspiel zum BSV Wulfen. Ein Kraftakt, den Pfüller unbedingt mit fünf Siegen abschließen will. Nach den vielen Rückschlägen hätten die Erft-Basketballer einen „Goldenen Februar“ einfach mal verdient!

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