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Sozialpolitik im Rhein-Kreis Neuss Kreis-CDU will digitalen Sozialnavigator

Rhein-Kreis · Über den „Ausbau“ der Familienkarte wollen die Christdemokraten mit Grünen und SPD beraten. Ziel ist es, einen möglichst breiten Konsens zu erreichen.

 Die Familienkarte des Rhein-Kreises ist ein Erfolgsmodell.

Die Familienkarte des Rhein-Kreises ist ein Erfolgsmodell.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

Das Ziel ist eine große Einigkeit, so wie es sie in der vergangenen Woche bereits (mit Ausnahme der AfD) bei der Verabschiedung des Kreishaushaltes gegeben hat. Es geht um die Einführung einer kreisweiten App, einem digitalen Sozialnavigator, einen Zehn-Punkte-Plan zur Gewinnung von Pflegekräften sowie um den Ausbau der Familienkarte. Für alle Projekte, die die CDU beantragt hatte, steht auf jeden Fall jetzt Geld im Kreishaushalt zur Verfügung. 40.000 Euro für den Sozialnavigator, 100.000 für die Pflegekräfte und weitere 20.000 für die Familienkarte.

„Die App oder eben der digitale Sozialnavigator, an den wir denken“, spricht Katharina Reinhold, erste stellvertretende Landrätin und Sprecherin des Ausschusses für Soziales und Wohnen, auch im Namen ihrer Koalitionspartner FDP und UWG/Freie Wähler-Zentrum, „soll ähnlich funktionieren wie die Pflegefinder-App.“ Es gehe darum, den Nutzern kreisweit Beratungs- und Hilfsangebote für alle Lebenslagen zu präsentieren. So sollen Doppelstrukturen im Kreis vermieden, und die interkommunale Zusammenarbeit soll gestärkt werden. Denn: „Die Einrichtung der App ist nur im Schulterschluss mit allen Kommunen möglich“, so Reinhold.

Keine neue Erkenntnis: Es gibt zu wenig Pflegekräfte. „Und das wird sich nach der Pandemie noch verstärken“, sagt Sven Ladeck (CDU), Vorsitzender des Kreisausschusses für Soziales und Wohnen. Ein Zehn-Punkte-Plan soll helfen, den Beruf attraktiver zu gestalten – und das unter anderem mit einem jährlichen Forum für Pflegekräfte verbunden mit einer Pflegebörse, einem kostenlosen ÖPNV-Ticket für Azubis im Pflegebereich, Kita-Angeboten für Pflegekräfte, einem Netzwerk für die Gewinnung ausländischer Kräfte sowie Sprachkurse und die Wiederbelebung für ein ambulantes Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche. Einen „Rhein-Kreis-Neuss-Pass“ für Menschen mit geringem Einkommen zwecks Ermäßigungen zum Beispiel im Bereich Kultur, den Grüne und SPD im Sozialausschuss beantragt hatten, wollen CDU und Partner nicht. Ihre Idee: Die gut angenommene Familienkarte des Rhein-Kreises weiter ausbauen. „Das verhindert auch, dass die Betroffenen ihren Status als Sozialhilfeempfänger preisgeben müssen“, sagt Ladeck. Auch wenn das Thema im nächsten Ausschuss für Soziales und Wohnen (8. Juni) weiter verfolgt wird, „wollen wir uns vorher mit den Grünen und der SPD über die Ausgestaltung der Familienkarte unterhalten“, so Ladeck weiter. Ziel: einen Konsens erreichen. Die Zeichen stehen auf mit- und nicht gegeneinander.

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