2. Handball-Bundesliga Bayer Dormagen erwischt Nettelstedt eiskalt

Beim Aufstiegsaspiranten TuS N-Lübbecke lieferten die Dormagener am Mittwochabend eine blitzsaubere Leistung ab und setzten sich mit 27:19 durch. Die Gastgeber erwischten dagegen einen ganz schwachen Tag.

 Alexander Senden traf in Nettelstedt funfmal für Dormagen.

Alexander Senden traf in Nettelstedt funfmal für Dormagen.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Der TSV Bayer Dormagen hat die durch die Absage der Partie gegen den TuS Ferndorf entstandene spielfreie Zeit offenbar ideal zur Vorbereitung genutzt. Beim TuS N-Lübbecke, seit mehreren Monaten ungeschlagener Aufstiegsaspirant der 2. Bundesliga, setzten sich die Dormagener am Mittwochabend überraschend deutlich mit 27:19 (15:8) durch. Wobei das Resultat auch in der Höhe völlig in Ordnung ging. Denn die Dormagener erwischten die Gastgeber auf dem völlig falschen Fuß. Während die Nettelstedter über die ganze Spielzeit nicht ansatzweise ihre Normalform erreichten und einen technischen Fehler nach dem anderen produzierten, spielte der TSV sehr konstant und ließ kaum eine Schwäche erkennen. Einen dicken Wermutstropfen gab es aber: Schon in der 11. Minute verletzte sich Linksaußen Joshua Reuland bei seinem Tor zum 5:1 schwer am Knie und humpelte gestützt von zwei Mitspielern vom Feld.

Grundlage für den Erfolg der Gäste, der die negative Bilanz gegen die Nettelstedter etwas aufhübschte (jetzt 8 Siege, 1 Remis, 16 Niederlagen), war eine aggressive Abwehr, hinter der ein ganz starker Sven Bartmann in wichtigen Momenten zur Stelle war. Nach einem Fehlwurf des Ex-Dormageners Peter Strohsack ging Bayer durch einen Siebenmeter von Benjamin Richter 1:0 in Führung. Für die Nettelstedter dauerte es bis zur 10 Minute, ehe Dominik Ebner zum 1:4 den ersten Treffer erzielte. Was die Gastgeber danach auch anstellten, Dormagen hatte immer die bessere Antwort. Wie bitter es um den TuS schon in Hälfte eins stand, wurde klar, als Trainer Emir Kurtagic nach dem Treffer zum 14:8 von Bayers Aron Seesing in der 26. Minute seine zweite Auszeit nehmen musste. In der Folge wurde aber nichts besser. Als kurz darauf sogar Tom Skroblien, bislang Nettelstedts bester Schütze und führender der Zweitliga-Torjägerliste, mit einem Siebenmeter an Sven Bartmann scheiterte, war der Weg für André Meuser frei, den 15:8-Halbzeitstand herzustellen.     

Auch nach dem Seitenwechsel konnte der TuS dem Spiel keine Wende geben. Nachdem Patrick Hüter schnell zum 16:8 getroffen hatte, gelang es gleich zu Beginn sogar nicht, eine doppelte Überzahl zu einem Tor zu nutzen. In dieser Zeit scheiterte Tom Skroblien zum zweiten Mal mit einem Siebenmeter an Bartmann. Als dann André Meuser mit dem 17:8 auch noch erstmals auf einen Neu-Tore-Vorsprung stellte, standen die Zeichen endgültig auf Sieg. Näher als bis auf fünf Tore kamen die Nettelstedter nicht mehr heran (16:21, 50.). Bemerkenswert war aus Dormagener Sicht in der 44. Minute noch der Treffer von Linus Skroblien, dem jüngeren Bruder des TuS-Torjägers, zum 20:12. Denn damit entschied er auch das familieninterne Duell für sich, denn Tom Skroblien ging in der Tat komplett leer aus. Beste Schützen der Dormagener waren André Meuser und Alexander Senden mit je fünf Toren.

Klar, dass TSV-Coach Dusko Bilanovic extrem zufrieden war: „Ich kann meiner Mannschaft nur zu einer überragenden Leistung gratulieren. Sie hat um jeden Millimeter gekämpft, in der Abwehr bombastisch gestanden und vorne geduldig gespielt.“ Sein Gegenüber Emir Kurtagic war dagegen mächtig bedient: „Der Intensität von Dormagen konnten wir nicht standhalten. Wir brauchen keine Entschuldigungen zu suchen. Das bessere Team hat heute gewonnen.“

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