Orchestermusik in Moers NKM erhält viel Applaus für sein Frühjahrskonzert

Moers · Die Düsseldorfer Bläsersolisten unterstützten das Niederrheinische Kammerorchester Moers. Gemeinsam brachten die Musiker Werke des norwegischen Komponisten Johan Svendsen und von Max Bruch zu Gehör.

 Das Niederrheinische Kammerorchester spielte im Kulturzentrum Rheinkamp.

Das Niederrheinische Kammerorchester spielte im Kulturzentrum Rheinkamp.

Foto: Norbert Prümen

Unter Einhaltung der 3G-Regel fand am Sonntagabend das traditionelle Frühjahrskonzert des Niederrheinischen Kammerorchesters Moers im Rheinkamper Kulturzentrum statt. Das erste Mal seit zweieinhalb Jahren wurde das Moerser Streichorchester dabei wieder von den Düsseldorfer Bläsersolisten unterstützt.

Während der Corona-Hochphase hatte das Kammerorchester auf die Bläser verzichten müssen. Eröffnet wurde das Konzert unter der Leitung von Dirigent Michael Preiser mit dem hochromantischen „Andante funèbre“ des norwegischen Komponisten Johan Svendsen.

Der Zeitgenosse von Edvard Grieg wurde 1840 in Christiania, dem heutigen Oslo, geboren und studierte in Leipzig das Geigenspiel und Kompositionslehre, ehe er begann, als Dirigent zu arbeiten. Nach mehreren Auslandsreisen leitete er 1871/72 das Leipziger Gewandhausorchester, bevor er in seine Geburtsstadt zurückkehrte. In seinen Kompositionen ist die intensive Beschäftigung mit den Werken von Schumann, Mendelssohn sowie Wagner deutlich hörbar. Wie bei seinem norwegische Landsmann Edvard Grieg finden sich aber auch bei Svendsen starke Bezüge zur skandinavischen Volksmusik.

Beim dramatischen „Andante funèbre“, das anlässlich der Beisetzung eines jungen Studenten komponiert worden ist und später auch auf Svendsens eigener Beerdigung aufgeführt wurde, lassen sich die Anklänge an Wagner deutlich erkennen. Das Orchester spielte die phasenweise sehr düstere Trauermusik überaus ausdrucksstark und mit beeindruckendem Klangvolumen in den Bläsern.

Die anschließende „Romanze für Viola und Orchester“ von Max Bruch sollte eigentlich von der Solistin Mara Smith vorgetragen werden, die allerdings im Vorfeld hatte absagen müssen. Albert Hametoff, der Solo-Bratschist der Niederrheinischen Symphoniker am Theater Krefeld und Mönchengladbach, vertrat die Kollegin jedoch ausgezeichnet und spielte das nostalgische Spätwerk Bruchs wunderbar sanft und sehnsuchtsvoll. Mit rundem und vollem Klang sowie einem locker federnden Stil bewahrte der Solist die Romanze dabei vor zu viel Süße. Nach der zweiten Symphonie von Johan Svendsen endete das Frühjahrskonzert des Niederrheinischen Kammerorchesters schließlich unter dem Beifall des Moerser Publikums.

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