Landtagswahl 2022 in Mönchengladbach Das ist Grünen-Kandidat Martin Wirtz

Mönchengladbach · Der 38-Jährige musste sich im Wahlkampf oft heißen Diskussionen stellen – wegen des Ukraine-Kriegs und der Haltung der Bundes-Grünen. Und so denkt der Naturliebhaber aus Rheindahlen-Land.

 Der 38-Jährige ist auch privat „grün“.

Der 38-Jährige ist auch privat „grün“.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Martin Wirtz ist 2016 in die Partei eingetreten. Grünaffin sei er aber immer schon gewesen, sagt der 38-Jährige, der es in den sechs Jahren immerhin schon bis zum Parteichef-Posten der Mönchengladbacher Grünen gebracht hat. Jetzt kandidiert er für den Landtag – mit zugegeben eher geringen Chancen auf einen Einzug in dieses Parlament. Denn nur mit dem Gewinn des Direktmandats im Wahlbezirk Mönchengladbach-Nord würde dies gelingen. „Es war eine bewusste Entscheidung, nicht für die Landesliste zu kandidieren“, sagt der Heilerziehungshelfer, der in der Eingliederhilfe für psychisch erkrankte Menschen in Rheydt arbeitet.

Martin Wirtz, der mit seinem Mann und seinem Vater auf einem alten Bauernhof in Rheindahlen-Land lebt, ist auch privat „grün“. Er liebt die Natur, hat seinen Garten zu Hause insektenfreundlich umgestaltet, ernährt sich seit rund zwölf Jahren vegetarisch und fliegt nicht in den Urlaub.

In die Partei eingetreten ist Wirtz, „als die AfD stark wurde“. „Es gab gesellschaftsfeindliche Tendenzen, die mir zu denken gegeben haben. Ich dachte, ich muss dagegen etwas tun“, sagt er. Seine politischen Schwerpunkte sind die Themen Natur und Umwelt sowie der soziale Bereich. Letzteres hat auch viel mit seinem Beruf zu tun. „Die Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen zeigt einem, wie viel von der Gesellschaft abhängt“, sagt der 38-Jährige. Es sei erschreckend, wie schwer für sie die soziale Wiedereingliederung sei. Das fange schon bei der Wohnungssuche an. Es gebe viel zu wenig Sozialwohnungen.

Auch wenn Martin Wirtz‘ Aussichten auf einen Einzug in den Landtag eher schlecht aussehen, nimmt er den Wahlkampf ernst, obwohl er oft „echt anstrengend“ sei. Es werde an den Wahlkampfständen heiß diskutiert. Der Krieg in der Ukraine, die Haltung des Bundes-Grünen, das sei nicht „urgrün“, da müsse man schon viel erklären. „Ich finde aber Robert Habeck und Annalena Baerbock machen das gut“, sagt Martin Wirtz. Man müsse die Menschen mitnehmen, die Gründe für getroffene Entscheidungen genau erläutern – manchmal auch den eigenen Parteimitgliedern. „Da gibt es Emotionen und Ängste, die darf man nicht ignorieren“, sagt Martin Wirtz. Aber all das Geschehene weise auch Pfade auf, um doch wieder auf urgrüne Themen zu kommen. Auf den Ausbau, erneuerbare Energien beispielsweise.

Auf die Frage, wo er sich eher einordnen würde – auf der Seite der Fundis oder der Realos –, antwortet er Realos. Dann kommt aber gleich die Einschränkung: „Wenn es um den Artenschutz oder sozialen Wohnungsbau geht, könnte ich auch zum Fundi werden.“

Weitere Kandidaten im Wahlkreis 51 Das Porträt zum CDU-Kandidaten Klenner lesen Sie hier, das zur SPD-Kandidatin Gauselmann hier und jenes zum FDP-Kandidaten Terhaag hier. Eine Übersicht aller Kandidaten gibt‘s hier.

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