Volksbank Rhein-Wupper Banker Schaefer geht – DJ President bleibt

Leverkusen · Hans-Jörg Schaefer von der Volksbank Rhein-Wupper/VR-Bank wechselt in den Un-Ruhestand.

 Hans-Jörg Schaefer nahm mit seiner Frau Claudia  am Dienstag zahllos Glückwünsche entgegen, unter anderem auch von VR-Bank-Vorstandschef Lothar Uedelhoven (l.) und Uwe Berghaus (2.v.l.., DZ Bank).

Hans-Jörg Schaefer nahm mit seiner Frau Claudia  am Dienstag zahllos Glückwünsche entgegen, unter anderem auch von VR-Bank-Vorstandschef Lothar Uedelhoven (l.) und Uwe Berghaus (2.v.l.., DZ Bank).

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Geschichtsprofessor hätte er werden können. Oder Englischlehrer. Danach sah es aus, als Hans-Jörg Schaefer sein Abitur machte – mit diesen Leistungskursen. Aber ihm war beim Gedanken an ein Studium unwohl. In der Klasse seines Bruder war der Sohn von Manfred Wiethüchter, dem früheren Chef der Volksbank Rhein-Wupper. Ein Gespräch mit dem Banker und einen bestandenen Test später war Schaefer Azubi des Instituts, dem er auch über die Fusion mit der VR Bank Bergisch Gladbach hinaus treu geblieben ist, mittlerweile als Vorstandmitglied. Betonung auf bis. Denn am Dienstag wurde der 58-Jährige offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Fast ein Festakt war’s in Räumen der BayArena. „Die Kollegen haben ein Geheimnis daraus gemacht. Immerhin habe ich vorher rausgefunden, wo das stattfindet. Aber was da passiert, das hat mir keiner gesagt“, merkt Schaefer kurz vor der Feier an. „Dabei mag ich es lieber, wenn ich weiß, was auf mich zukommt.“

Zumindest wusste er es beim „Verabschiedungspersonal“, darunter waren „extrem langjährige Weggefährten, Kunden, die ich seit kurz nach der Ausbildung bis heute betreue“. Schaefer gerät ins Schwärmen. „Wiethüchter holte auch eine ehemalige Sparkassen-Auszubildende in die Volksbank. Meine spätere Frau. Damit hat die Volksbank mir ein schönes Geschenk gemacht“, plaudert Schaefer. Für diese unprätentiöse Art schätzen ihn die Weggefährten. Schaefer ist kein reiner Zahlenmann, auch wenn er in Bilanzvorstellungen kenntnisreich wettern konnte über Bankenregulatorik und die EZB. Der Sohn eines Pfarrers aus Velbert, der 1972 mit der Familie nach Opladen zog und nun leidenschaftlicher Schlebuscher ist, spielt Klavier und Gitarre. Ab und zu tauscht er Anzug gegen buntes Hemd. Dann legt er als DJ President auf bei privaten Feiern. „Ich bin der DJ für die Generation 50 plus, da gibt es Deep Purple, Rolling Stones, Bony M.; mit Piedro Lombardi kann ich nicht dienen.“

Am liebsten arbeitet Schaefer mit seiner Stimme im Gospelchor „Blue Mountain Singers“, den er mitbegründete. „2020 ist das 25 Jahre her“, seufzt er. Seit 36 Jahren ist er bei einem Arbeitgeber beschäftigt. „Das ist wie ein Spielfilm mit Überlänge, der jetzt auf den Abspann zuläuft“, sagt Schaefer. Zwei Jahre steht er der Bank noch für Projekte zur Verfügung. Die übrige Zeit? Verbringt Hans-Jörg Schaefer mit seiner Frau und den beiden erwachsenen Kindern, mit Chor und Rotary-Club Leverkusen-Opladen, mit Engagement beim Jungen Theater und der Entwicklung von Musikformaten wie Gospelworkshops. Wenn Schaefer also von der Bankvorstandsetage in den Ruhestand tritt „mit eineinhalb lachenden und einem halben weinenden Auge“, ist gewiss, er bleibt Leverkusen erhalten – als Ehrenamtler, Sänger und DJ President.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort