Rennstall aus Erkelenz So plant JP Motorsport das neue Rennjahr

Motorsport · Erst seit 2020 ist der junge Rennstall JP Motorsport mit dem Ex-Formel-1-Fahrer Christian Klien als Fahrer auf den Strecken unterwegs. In dieser Saison gab es bereits Achtungserfolge in der DTM. Das Team sieht seine Zukunft aber in einer anderen Serie.

 Drei DTM-Rennen, in Zolder, Assen und am Nürburgring, ist JP Motorsport als Gastteam mitgefahren. Die Zukunft liegt aber in einer anderen Serie.

Drei DTM-Rennen, in Zolder, Assen und am Nürburgring, ist JP Motorsport als Gastteam mitgefahren. Die Zukunft liegt aber in einer anderen Serie.

Foto: dpa/Juergen Tap

JP Motorsport, das junge Motorsportteam aus Erkelenz, plant nach einer lehrreichen Saison 2021 die Zukunft und das Programm für das kommende Jahr. In Erinnerung aus der Saison 2021 bleibt ein schwerer Einstand mit dem neuen McLaren beim Saisonauftakt der GT Open im französischen Paul Ricard, bei dem in Kurve drei unverschuldet ein AMG GT3 auf dem Dach des von Christian Klien gesteuerten 720S GT3 landete. Auf vereinzelte Topergebnisse in der GT Open folgte dann das DTM-Engagement des Teams, das aus drei Gaststarts in Zolder, auf dem Nürburgring und in Assen bestand, bei denen sich das Team wettbewerbsfähig zeigte.

Zum Abschluss – und nach etwas Eingewöhnungszeit – schlug als bestes Ergebnis ein fünfter Platz durch Klien beim Samstagslauf in Assen zu Buche. „Mir persönlich haben die DTM-Rennen sehr viel Spaß gemacht. Dort wird hart gegeneinander gefahren, aber auf sehr hohem Niveau. Bei unserem zweiten und dritten Gaststart am Nürburgring sowie in Assen konnten wir direkt sehr gut mithalten. Die Top-fünf-Platzierung war natürlich das Highlight und ein Podium war greifbar nahe“, sagte Klien, der für das Erkelenzer Team die drei Rennen in der DTM bestritt. Der 38-jährige Österreicher bestritt zwischen 2004 und 2010 insgesamt 49 Grand-Prix-Starts in der Formel 1 für die Teams von Jaguar, Red Bull und HRT. Er holte 14 WM-Punkte.

Ein weiterer Gaststart wurde beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Circuit Paul Ricard in der Fanatec GT World Challenge Europe absolviert, was beim Team für Appetit auf mehr sorgte. Die Mannschaft um Patryk Krupinski hat damit in diesem Jahr sein Ziel erfüllt, aus den Engagements so viel wie möglich zu lernen und sich als Team weiterzuentwickeln, bedenkt man, dass sich das junge Team weiterhin im Aufbau befindet.

Für die kommende Saison wurden die beiden vergangenen Jahre der jungen Teamgeschichte ausgewertet und die Erkenntnisse sollen für künftige Topleistungen in der Fanatec GT World Challenge umgemünzt werden. Der Kalender der Serie lockt 2022 mit den üblichen Highlights, Klassikern und den größten GT3-Rennen Europas – gepaart mit den weltweiten Wettbewerben im GT3-Motorsport. So wird neben Langstreckenrennen in Belgien mit den berühmten 24 Stunden von Spa, in Le Castellet, Imola und Barcelona auch in Deutschland mit dem Hockenheimring ein Wettbewerb gefahren. Die Sprint-Rennen finden in Brands Hatch, Magny-Cours, Zandvoort, Misano und Valencia statt. Geplant ist derzeit der Einsatz von zwei McLaren 720S GT3. Ein drittes Fahrzeug ist aber eine Option.

Das Fahreraufgebot beim Erkelenzer Rennstall wird wieder angeführt vom Österreicher Christian Klien als Speerspitze. Mit weiteren Fahrern wird momentan verhandelt und einige stehen kurz vor der Unterschrift – was noch für die eine oder andere Überraschung beim Erkelenzer Rennstall sorgen könnte.

Ein Start bei der DTM ist derweil nicht wieder vorgesehen. „In der DTM konnten wir dieses Jahr auf hohem Niveau lernen. Jedoch war relativ früh klar, dass sich um die Serie nicht unsere Zukunft drehen kann“, meint Teamchef Patryk Krupinski. „Der Wechsel in die Fanatec GT World Challenge Europe ist der perfekte nächste Schritt für das Team“, ergänzt Projektmanager Markus Specht.

 Die Mechaniker des Rennstalls aus Erkelenz legen Hand am Rennwagen an. Projektmanager Markus Specht (r.) ist angetan von dem 550 PS starken McLaren 720 S GT3.

Die Mechaniker des Rennstalls aus Erkelenz legen Hand am Rennwagen an. Projektmanager Markus Specht (r.) ist angetan von dem 550 PS starken McLaren 720 S GT3.

Foto: Ruth Klapproth

Zudem sind die ADAC GT Masters ein mögliches zusätzliches Ziel des Erkelenzer Teams, da sie im kommenden Jahr mit keinem Event der GT World Challenge Europe kollidieren. Auch könnten Rennen der Intercontinental GT Challenge ein Thema werden. „Darüber sprechen wir derzeit mit Fahrern und Unterstützern, stehen aber allen Interessenten, die sich melden, offen gegenüber. Da wir als Team mit McLaren sowie einer starken, skalierbaren Struktur und Plattform perfekt aufgestellt sind, scheint derzeit kaum etwas unmöglich“, sagt Krupinski.

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