Finanzprobleme beim KEV Giovanakis: Es muss schnell eine Lösung her

Krefeld · Der neue Schatzmeister des Krefelder EV legt den Pinguinen einen Finanzplan vor. Der 56-Jährige war selber Eishockey-Torwart und und kennt sich durch seine berufliche Tätigkeit mit Finanzen aus.

 In der Saison 1992/93 bildete Georg Giovanakis (re.) beim Grefrather EV  zusammen mit Dirk Scholz ein Torhüterduo.

In der Saison 1992/93 bildete Georg Giovanakis (re.) beim Grefrather EV  zusammen mit Dirk Scholz ein Torhüterduo.

Foto: Schoofs/schoofs

Der KEV 81 hat sich mit Georg Giovanakis einen neuen 2. Vorsitzenden und Schatzmeister ins Boot geholt. Er tritt zunächst kommissarisch die Nachfolge von Udo Laue an, der seine Ämter Ende September aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte  (die RP berichtete). Giovanakis, der in Viersen-Süchteln geboren wurde, ist dem Eishockeysport seit frühester Jugend verbunden. Er spielte als Torwart für Grefrath und im Nachwuchs der Kölner Haie. Später hütete der Vater zweier erwachsener Kinder 14 Jahre in der Oberliga und in der damaligen zweiten Bundesliga das Tor der Grefrather. Nach seiner aktiven Karriere war er zwei Jahre 1. Vorsitzender des GEV. Zu dieser Zeit spielte die erste Mannschaft unter Trainer Lothar Kremershof  eine gute Rolle in der 2. Bundesliga.

Beruflich ist der 56-Jährige Vorsitzender der Geschäftsführung der Thyssen Krupp Electrical Steel GmbH in Gelsenkirchen.  Er verfügt über reichlich Erfahrung in den Bereichen Unternehmensführung und Finanzen. Dieses Know-How kann der KEV sicher gerade in diesen schwierigen Zeiten gut gebrauchen. Es war KEV- Sportvorstand Elmar Schmitz, der Giovanakis in den Vorstand lotste. „Elmar hat mich angesprochen. Wir sind gut befreundet und ich habe mit ihm zusammen gespielt. Ich habe immer noch Freude am Eishockeysport und habe in der vergangenen Saison die Spiele der Oberligamannschaft besucht. Der Nachwuchs liegt mir dabei besonders am Herzen und in der schwierigen Zeit will ich helfen“, sagt Giovanikis. Einen ersten Überblick über die finanzielle Lage des Vereins hat sich Giovanakis bereits verschafft: „Ich habe an einer Vorstandsitzung teilgenommen und war bei einem Meeting mit dem inzwischen zurückgetretenen Geschäftsführer der Pinguine Roger Nicholas dabei. Wir haben ihm einen Finanzplan vorgelegt“, sagt Giovanakis. Nach dem Ausstieg von Nicholas ist jetzt Sergey Saveljev der neue Ansprechpartner: „Noch ist von der vereinbarten Kooperationsgebühr nichts bezahlt worden, wir sind in Vorleistung getreten. Wir haben keinen Handlungsspielraum mehr und müssen schnell reagieren. Wir haben höchstens noch 30 Tage Zeit. Bei uns hängen 220 Kinder und Jugendliche am Nabel. Unser Ziel ist es, trotz Corona ins neue Jahr zukommen“, sagt Giovanakis und fügt hinzu: „Wir sehen natürlich auch, dass die DEL nicht im Spielbetrieb ist und die Pinguine dadurch keine Einnahmen generieren. Wir müssen aber einen Weg finden, vielleicht können wir ja auch helfen, schließlich sind wir Partner“. Ein Betrag von 50.000 Euro, die ein Altgesellschafter für die Saison 2019/20 fest zugesagt hatte, fehlt auch noch in der Kasse des KEV. „Da muss schnellstens eine Lösung her“, sagt der neue Finanzfachmann Mit Vereinen wie Mannheim, wo dem Nachwuchs alleine durch die Hopp-Stiftung jährlich 2 Millionen zur Verfügung stehen, will Giovanakis den KEV nicht vergleichen: „Wir stemmen einschließlich der Oberligamannschaft einen Etat von 800.000 Euro. Es ist nicht unser Anspruch Traumschlösser zu bauen. Wir streben nicht nach Meisterschaften und Pokalen, sondern wollen weiter in der Jugend Spieler ausbilden, die vielleicht mal den Sprung in die erste oder zweite Liga schaffen.“

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