Lagerhalle in Flammen Kripo ermittelt nach Großbrand in Korschenbroich

Glehn · Der Hallenbrand in Glehn mit 170 Helfern war der größte Feuerwehreinsatz seit Jahren in der Stadt. Auch am Montag löschte die Wehr Glutnester. Das Feuer war teilweise mehr als 1000 Grad heiß.

Brand in Korschenbroich: Lagerhalle in Glehn in Flammen - Fotos
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Feuerwehr löscht Brand in Korschenbroich-Glehn

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Foto: Dieter Staniek

Meterhoch liegen die schwarzen verkohlten Trümmer, die am Sonntag ausgebrannte Lagerhalle an der Wankelstraße im Gewerbegebiet in Glehn bietet ein Bild der Verwüstung. Das Dach hatte den Flammen mit Temperaturen von mehr als 1000 Grad nicht stand gehalten, war eingestürzt, das Bürogebäude daneben ist beschädigt. Noch am Montagnachmittag waren Feuerwehrleute mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. „Die Hitze war zu groß, um frühzeitig an den Brandherd zu kommen“, erläutert Polizeisprecherin Diane Drawe. „Mit Erkenntnissen zur Ursache rechnen wir nicht vor Dienstag.“

Thomas Heuing (50), Eigentümer der Halle und Geschäftsführer der Heuing Messebau GmbH mit Sitz in Kaarst, hatte beim Aufbau von Ständen für die Messe „Jagd und Hund“ in Dortmund vom Brand erfahren. „Ich bin sofort hingefahren. Alles stand in Flammen.“ Im rund 600 Quadratmeter großen Gebäude habe er Messematerial wie Alu-Traversen und Spanplatten gelagert. „Es ist ein Total-Ausfall“. Andere Teile der Halle seien vermietet. „Es gibt bessere Tage, aber es geht weiter“, sagt der Aldenhovener.

Lagerhalle in Korschenbroich-Glehn: Der Tag nach dem Brand
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Der Tag nach dem Brand

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Foto: Frank Kirschstein

„Das war der größte Einsatz der Feuerwehr Korschenbroich seit Jahren“, erklärt Frank Baum, Leiter der Wehr. Ein Mega-Aufgebot an Einsatzkräften war am Sonntag zusammengezogen worden. Insgesamt 170 Helfer der Feuerwehren Korschenbroich, Neuss, Jüchen, Grevenbroich und Kaarst waren alarmiert worden, daneben die Ortsgruppen Neuss, Grevenbroich, Viersen und Hückelhoven des Technischen Hilfswerks sowie das Rote Kreuz. Viele Meter hoch schlugen die Flammen, die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Luftmessungen im Umfeld ergaben laut Baum, dass keine Gesundheitsgefahr bestand. Menschen wurden nicht verletzt, aus einem Wohnhaus in der Nachbarschaft wurde ein Kleinkind heraus geholt. „Eine Herausforderung war die Wasserversorgung, in Spitzenzeiten wurden über Strahlrohre und Wasserwerfer 6000 Liter Löschwasser in der Minute abgegeben“, schildert Feuerwehrchef Frank Baum.

Ein Bagger und Radlader des THW bahnten den Feuerwehrleuten in der Halle den Weg, rissen einsturzgefährdete Gebäudeteile ein. Regen und Wind machten den Einsatzkräften zu schaffen, sehr willkommen waren die warmen Getränke des Roten Kreuzes. „Der Einsatz hat super funktioniert“, sagt Frank Baum, der allen Helfern dankt.

Nicht direkt, aber mittelbar betroffen war die Evangelische Jugend- und Familienhilfe, die an der Wankelstraße ein Büro sowie eine halle für Haustechnik mit Maschinen und Fahrzeugen hat. „Die Brandschutzwand zwischen den Hallen hat Gott sei Dank gehalten, aber wir haben Feuchtigkeitsschäden durch Löschwasser“, berichtet Vorstand Burghard Asche.

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