Fußball-Kreis Kleve/Geldern GSV Geldern plant den Budenzauber

Kreis Kleve · Vielerorts sind Hallenturniere wegen der Pandemie bereits abgesagt worden. In Geldern soll Anfang Januar die Kreismeisterschaft mit den ranghöchsten Teams aber stattfinden. Welche Fragen noch offen sind.

 Die Kreismeisterschaft soll in der Halle am Bollwerk in Geldern diesmal an einem Tag über die Bühne gehen.

Die Kreismeisterschaft soll in der Halle am Bollwerk in Geldern diesmal an einem Tag über die Bühne gehen.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Diese Nachricht ist eine Überraschung: Obwohl viele Städte und Gemeinden der Region die Hallenmeisterschaften im Fußball entweder komplett oder, wie in Emmerich, wo nur der Nachwuchs um Titel kämpfen soll, teilweise abgesagt haben, planen die Verantwortlichen des GSV Geldern die Ausrichtung der Kreismeisterschaft. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wann und wo sollen die Kreismeisterschaften stattfinden? Am Samstag, 8. Januar, soll es soweit sein. Als Austragungsort soll wie in den vergangenen Jahren die Gelderner Bollwerk-Halle dienen. „Da ist gute Stimmung immer programmiert gewesen. Darauf hoffen wir auch dieses Mal“, sagt Veranstalter Hartmut Könner vom GSV Geldern. Er hofft darauf, dass die 33. Auflage trotz Corona stattfinden kann. Aktueller Titelträger ist der Oberligist 1. FC Kleve, der das Turnier im Januar 2020 mit Spielern wie Niklas Klein-Wiele, Tim Haal oder Levon Kürkciyan überzeugend gewann.

Was ändert sich am Ablauf? Die Organisatoren haben ein verändertes Konzept vorgelegt, nachdem der Budenzauber Anfang 2021 abgesagt werden musste. Traditionell dauert das Turnier zwei Tage, nun findet der Wettbewerb nur noch am Samstag statt. Um 11 Uhr soll es losgehen, gegen 20 Uhr dürfte Schluss sein. „Danach kann jeder noch auf die Rolle gehen. Wir wissen, dass der Aufwand nicht nur für uns, sondern auch für die Mannschaften hoch ist. Daher haben wir das Turnier auf einen Tag reduziert“, sagt Könner. Der Modus soll aber nicht angepasst werden. Zeit gewinnen die Veranstalter durch den Verzicht auf Pausen und einen früheren Start.

Wie schaut es mit Corona aus? Trotz steigender Inzidenzen gibt sich Hartmut Könner im Gespräch mit unserer Redaktion zuversichtlich. „Die Planungen laufen, aber über uns hängt gewissermaßen ein Damoklesschwert. Wir schauen natürlich weiter auf die Infektionszahlen und die Beschlüsse der Politik. Aber wir haben vor wenigen Tagen Kontakt zum Gelderner Ordnungsamt gehabt und wissen daher: Stand jetzt können wir das Turnier mit entsprechendem Hygienekonzept stattfinden lassen“, sagt Hartmut Könner, der stellvertretender Vorsitzender beim GSV Geldern ist.

 Sebastian Kaul, (Trainer SGE Bedburg-Hau): „Aktuell sehe ich die Lage skeptisch.“

Sebastian Kaul, (Trainer SGE Bedburg-Hau): „Aktuell sehe ich die Lage skeptisch.“

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Sollen Zuschauer zugelassen werden? Ja. Am Spielfeldrand könnten auch in diesem Jahr hunderte Fans sitzen. „Allerdings wird mindestens die 3G-Regel gelten, ein Sicherheitsdienst wird die Einhaltung kontrollieren. Und wer keinen Nachweis vorlegen kann, kommt nicht in die Halle“, sagt Hartmut Könner. Wer vom Sofa aus zuschauen möchte, kann sich beim Budenzauber über einen Streaming-TV-Anbieter zuschalten. „Damit wollen wir ein Stück weit moderner werden. Wir sind mit verschiedenen Plattformen in Kontakt. Klar ist: Die Spiele werden im Internet gezeigt“, so Könner.

Welche Mannschaften sollen teilnehmen? Traditionell sind die acht höchstspielenden Mannschaften aus dem Fußball-Kreis Kleve/Geldern  dabei. Das sind der Regionalligist SV Straelen, der Oberligist 1. FC Kleve, die Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter, SGE Bedburg-Hau und TSV Wachtendonk-Wankum sowie mindestens drei Bezirksligisten, darunter die Sportfreunde Broekhuysen und Viktoria Goch. Die Einladungen an die Klubs sind verschickt worden, nun warten die Gelderner Verantwortlichen auf eine Rückmeldung.

  Rudi Zedi (Sportlicher Leiter SV Straelen): „Der ranghöchste Verein sollte ein Team stellen.“

Rudi Zedi (Sportlicher Leiter SV Straelen): „Der ranghöchste Verein sollte ein Team stellen.“

Foto: Heinz Spütz

Gibt es schon Anmeldungen? Bislang hat Hartmut Könner keine Zu- oder Absagen von den Vereinen erhalten. Die Frist läuft noch einige Tage. „Wir hoffen, dass so viele Mannschaften wie möglich dabei sein wollen – auch dank des neuen Konzeptes“, sagt der Organisator des Turniers. Wenn eingeladene Klubs absagen sollten, wird das Starterfeld um weitere Bezirksligisten erweitert. So war es auch vor der Corona-Pandemie stets der Fall.

Was sagen die Vereine? Der SV Straelen scheint Interesse an einer Teilnahme zu haben. „Der ranghöchste Verein in der Region sollte ein Team stellen. Vielleicht wird es auch aus Rücksicht vor Verletzungen eine Mischung aus erster Mannschaft und U-23-Team werden“, sagt der Sportliche Leiter Rudi Zedi. Noch aber sei das Thema nicht ausführlich besprochen worden, der Fokus liege auf der Liga. Sebastian Kaul, Trainer der SGE Bedburg-Hau, sagt: „Dass das Turnier auf einen Tag reduziert wurde, ist schon sehr positiv. Wir wollen aber noch die weitere Corona-Entwicklung abwarten. Aktuell sehe ich die Lage skeptisch. Bei uns in der Liga gibt es wieder vermehrt Infektionen bei Mannschaften. Zu gegebener Zeit wird der Vereinsvorstand dann eine Entscheidung fällen.“ Der 1. FC Kleve hat im Vorstand bereits eine Absage beschlossen. Der Hauptgrund sei Corona. „Außerdem hat unsere erste Mannschaft sowieso einen sehr engen Spielplan in der Oberliga“, so der Vorsitzende Christoph Thyssen.

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