Berufsbildungszentrum Neues Hilfsangebot für Arbeitslose

Kreis Kleve · Im Kreis Kleve startet bald die aufsuchende Stabilisierungsberatung. Sie ist Teil des 30-Millionen-Euro-Programms „Wiedereinstieg“, mit dem das Land Nordrhein-Westfalen langzeitarbeitslose Menschen unterstützen will.

 Die Langzeitarbeitslosigkeit ist als Folge der Corona-Pandemie in NRW deutlich gestiegen. Jetzt gibt es im Kreis Kleve ein neues Hilfsangebot.

Die Langzeitarbeitslosigkeit ist als Folge der Corona-Pandemie in NRW deutlich gestiegen. Jetzt gibt es im Kreis Kleve ein neues Hilfsangebot.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

In der Corona-Pandemie startet die Landesregierung jetzt ein neues Arbeitsmarktprogramm: Mit einer „aufsuchenden Stabilisierungsberatung“ sollen ehemals langzeitarbeitslose Menschen bei der Integration in ein Beschäftigungsverhältnis unterstützt werden. Das Land stellt dafür rund 4,5 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung. Die aufsuchende Stabilisierungsberatung ist Teil des 30-Millionen-Euro-Programms „Wiedereinstieg“, mit dem das Land Nordrhein-Westfalen insbesondere langzeitarbeitslose Menschen unterstützen will, um wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

„Die Langzeitarbeitslosigkeit ist als Folge der Corona-Pandemie in Nordrhein-Westfalen spürbar gestiegen“, sagte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann. „Die Pandemie soll soziale Gräben nicht noch größer machen. Daher wollen wir gezielt die Menschen unterstützen, die lange arbeitslos waren und nun eine Chance bekommen zu arbeiten. Mit der aufsuchenden Stabilisierungsberatung machen wir Arbeitnehmern und Arbeitgebern ein Beratungsangebot, damit aus der Chance auf Arbeit eine langfristige Beschäftigung werden kann.“

Einrichtungen aus 37 Kreisen und kreisfreien Städten hatten sich erfolgreich um die Fördermittel beworben. Für den Kreis Kleve bietet ab April das Berufsbildungszentrum Kreis Kleve (BBZ) eine aufsuchende Stabilisierungsberatung an. Den Hintergrund erläutert Dietmar Stalder vom BBZ: „Viele kennen die Situation, wegen Urlaub oder Krankheit ist man längere Zeit nicht am Arbeitsplatz gewesen. Vor dem ersten Arbeitstag gehen Gedanken durch den Kopf, was hat sich geändert, womit werde ich überrascht, wie sind die Kollegen drauf? Womöglich wird in der ersten Nacht vor dem Arbeitsbeginn nicht so gut wie gewohnt geschlafen. Und jetzt stellen wir uns die Situation vor, in der Menschen ein neues Arbeitsverhältnis beginnen, die seit einer längeren Zeit nicht gearbeitet haben. Schaffe ich es, jeden Morgen pünktlich im Betrieb zu sein? Wie gehen die Kollegen miteinander und mit mir um? Schaffe ich es, die Erwartungen zu erfüllen? Wie schaffe ich es jetzt meinen Haushalt und meine Familie neben der Arbeit zu organisieren?“

Mit unter anderem diesen Themen befasst sich die aufsuchende Stabilisierungsberatung. Sie soll dabei den Prozess der Arbeitsaufnahme als Ansprechpartner für den Arbeitnehmer und Arbeitgeber unterstützen. Die aufsuchende Stabilisierungsberatung moderiert zwischen beiden Seiten, um bei Konflikten Lösungen zu erarbeiten oder diese nach Möglichkeit schon im Vorfeld zu vermeiden. „Die Mitarbeiter des Berufsbildungszentrum Kreis Kleve kommen dabei zu den Ratsuchenden, an vereinbarte Treffpunkte oder auch an den Arbeitsplatz. Mit zunehmender Dauer und Sicherheit am neuen Arbeitsplatz zieht sich die Stabilisierungsberatung schrittweise zurück.“, erläutert Stalder.

Besonders in der jetzigen Zeit des Fachkräftemangels biete diese individuelle Unterstützung Chancen für Arbeitnehmer und Unternehmen, so das BBZ. Der Impuls für die Beratung kann von beiden Seiten ausgehen. Die Beratung ist dank der Fördergelder kostenlos.

Für weitere Informationen vorab steht Dietmar Stalder dietmar.stalder@bbz-kleve.de zur Verfügung. Ab dem Maßnahmestart sind die Kontaktdaten zur aufsuchenden Stabilisierungsberatung unter www.bbz-kleve.de zu finden.

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