RP-Serie „Willkommen Baby“ im Kreis Kleve Unterstützung für junge Eltern
KREIS KLEVE · Endlich ist das Baby da. Doch gerade für Mütter und Väter, die zum ersten Mal Eltern werden, sind die Herausforderungen groß: Das Baby schreit und die Nächte sind kurz. Die Familienberatung der Caritas hilft.
Die Geburt eines Kindes ist ein großes Ereignis. Die Eltern und Großeltern, die Freunde und Bekannten, einfach alle hoffen, dass das Kind gesund sein wird und sich gut entwickelt. Doch gerade für Mütter und Väter, die zum ersten Mal Eltern geworden sind, kann es zur großen Herausforderung werden, den Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden. Exzessives Schreien des Säuglings, Schlafstörungen und Ruhelosigkeit des Babys führen schnell zur Verunsicherung und Überlastung der Eltern. Damit diese mit den Problemen nicht alleine dastehen, gibt es in der Region Hilfsangebote.
Der Caritasverband Kleve betreibt die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien. Dort arbeitet die Diplom-Psychologin Claudia Kapahnke. Sie kennt die Sorgen und Nöte junger Eltern genau: „Wir erleben das relativ häufig: Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist es für das Baby erstmal schwer, sich im Leben außerhalb des Mutterleibs zurechtzufinden. Das führt dann dazu, dass manche Babys schwer zu beruhigen sind“, sagt Kapahnke. Für die Eltern könne das zur großen Belastung werden: Das Kind schreit ständig, es wacht oft auf und das Füttern gestaltet sich auch manchmal schwierig.
Viele Eltern wissen dann nicht, was sie tun können, damit es ihrem Baby und ihnen wieder gut geht. „Bis vor zehn bis 20 Jahren sind Eltern nicht unbedingt auf die Idee gekommen, in diesen Fällen eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen. Doch das hat sich inzwischen geändert. Es gibt viele Eltern, die uns anrufen, wenn sie Unterstützungsbedarf haben. Den geben wir dann auch zeitnah – vor allem bei Kleinkindern“, sagt Kapahnke.
Seit dem Jahr 2000 ist die Psychologin Mitarbeiterin bei der Familienberatungsstelle der Caritas. Vor zehn Jahren hat sie sich fortgebildet, um speziell kompetent auf die Probleme von Müttern und Vätern kleiner Kinder eingehen zu können. Für die Beratung können die Eltern zur Caritas nach Emmerich oder Kleve kommen. Dafür können die Eltern ihr Kind gerne mitbringen. „Das ist zwar manchmal schwierig, wenn die Kinder sehr unruhig sind, aber es ist schon gut, wenn sie mit dabei sind“, findet Kapahnke.
Die Psychologin erläutert den Eltern, was allgemein wichtig ist im Umgang mit dem Kleinkind. Und sie geht bei Bedarf auf spezielle Probleme ein. Ein Beispiel sind so genannte Schreibabys. „Die Eltern fühlen sich schnell hilflos, wenn ein Kind ständig schreit. Sie haben das Gefühl, nicht in der Lage zu sein, ihr Kind zu trösten. Das bringt Stress und führt die Eltern in einen Teufelskreis“, weiß Kapahnke. Und was hilft in einem solchen Fall? „Das geht nur mit Ruhe. Weil viele Eltern aber nicht mehr in der Lage sind, ruhig zu agieren, brauchen sie jemanden, der ihnen hilft und sie unterstützt. Dabei kommen wir dann ins Spiel“, sagt Kapahnke. Die Psychologin gibt den Eltern Ratschläge, wie sie ihr Kind zur Ruhe bringen können und dabei auch selbst ruhiger werden. „Rituale sind wichtig. Vor allem kleine Kinder brauchen gleiche Abläufe, an die sie sich gewöhnen können“, sagt Kapahnke. Welche das sein können, das erläutert sie den jungen Eltern dann detailliert im Gespräch.
Das Angebot der Familienberatung der Caritas ist stets kostenlos und auch nicht konfessionsgebunden. Jeder kann kommen. „Es braucht dafür auch keine Überweisung vom Kinderarzt“, betont Kapahnke. Es gibt drei Beratungsstellen in der Region, an die sich Eltern wenden können: Das Beratungszentrum Kleve
an der Hoffmannallee 66-68 (Telefon: 02821 7209-300), das Beratungszentrum Emmerich am Nonnenplatz 5 (Telefon: 02822 10829) und das Beratungszentrum Goch im Lorenz-Werthmann-Haus, Mühlenstraße 52, (Telefon: 02823 928636-600). Die Anzahl der Beratungsstunden hängt vom individuellen Bedarf ab.