Menschenrechtsfahrt in die Bundeshauptstadt Kempener Kollegschüler bei Demo in Berlin

Kempen · Der Demonstrationszug stoppte an der russischen Botschaft, um in einer Schweigeminute an die Opfer des Krieges in der Ukraine zu gedenken. Der Beginn der Demonstration für die Menschenrechte wurde im Berliner Dom gestaltet.

Schülerinnen und Schüler des Rhein-Maas-Berufskollegs Kempen demonstrierten in Berlin.

Schülerinnen und Schüler des Rhein-Maas-Berufskollegs Kempen demonstrierten in Berlin.

Foto: RMBK

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause brachen rund 230 Schülerinnen und Schüler des Rhein-Maas Berufskollegs wieder zu ihrer traditionellen Menschenrechtsfahrt nach Berlin auf. Ins Leben gerufen wurde diese Fahrt 2010 von Berufsschulpfarrer Roland Kühne.

Neben dem Besuch verschiedener Gedenkstätten, zum Beispiel des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen, des Holocaust-Mahnmals, des früheren Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen und des Bundestages bildete eine Demonstration am internationalen Tag der Menschenrechte den Schlusspunkt der Veranstaltung. Anders als in früheren Jahren fand diese nicht vor der Chinesischen Botschaft statt, sondern begann mit einer interreligiösen Andacht im Berliner Dom. Mit dabei waren zahlreiche Mitglieder verschiedener Initiativen, die sich der Aktion angeschlossen hatten, so etwa der World Uyghur Congress, die Tibet Initiative Deutschland, Freiheit für Hongkong und die Gesellschaft für bedrohte Völker.

„Hier tanken wir auf, hier holen wir Luft, lassen uns ,be-Geist-ern‘, wachen und beten für den Protest draußen vor der Tür, auf den Straßen und Plätzen oder, wie heute, vor dem Brandenburger Tor“, ermutigte Pfarrer Kühne die Gemeinschaft der Protestierenden. Mit diesen Worten ging es vom Dom in einem langen Demonstrationszug über den Boulevard Unter den Linden Richtung Brandenburger Tor. Auf halbem Weg stoppte der Zug vor der russischen Botschaft, um in einer Schweigeminute der Opfer des Kriegs in der Ukraine zu gedenken.

In der Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor forderten die Organisationen die Einhaltung der Menschenrechte und ein Ende der Unterdrückung verschiedener Volksgruppen in China. Eine weitere Sorge galt der Unabhängigkeit und der politischen Souveränität Taiwans, die durch chinesische Machtansprüche gefährdet sind.

Mit Blick auf die Schülerinnen und Schüler hob die Vorsitzende von Sino-Euro-Voices, Tienchi Martin-Liao, hervor, welche besonderen Möglichkeiten ein solcher außerschulischer Lernort bietet, um den Blick auf historische Ereignisse in den Gedenkstätten und die aktive Auseinandersetzung mit politischen Ereignissen der Gegenwart miteinander zu verknüpfen.

Weitere Informationen zum Rhein-Maas-Berufskolleg in Kempen findet man im Internet unter www.rmbk.de.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort