Konzert von Aeham Ahmad „Trümmer-Pianist“ spielt in Kaarst

Kaarst · Sein Bild ging um die Welt – am 10. Dezember spielt Aeham Ahmad im Rathaus.

 Wegen dieses Bildes wurde Aeham Ahmad als „Pianist aus den Trümmern" berühmt.

Wegen dieses Bildes wurde Aeham Ahmad als „Pianist aus den Trümmern" berühmt.

Foto: Niraz Saied

In einem grünen Polo-Shirt sitzt er an seinem Klavier, um ihn herum nichts als Trümmer, zerstörte Häuser und Straßen. Sein Publikum besteht aus Kindern, die außer Krieg und Gewalt in ihrem Leben noch nichts gesehen hatten. Ihnen ein wenig Abwechslung bringen, das ist alles, was der Pianist Aeham Ahmad möchte.

Dass dieses Bild eines Tages um die Welt gehen sollte, damit rechnet er in dem Moment überhaupt nicht. Auch dass er seine Heimat, das Flüchtlingslager Jarmouk bei Damaskus, eines Tages verlassen würde, ist für ihn nicht vorstellbar. Doch eines Tages zerstört der Islamische Staat sein Klavier und damit sein Leben. Er muss fliehen, kommt über die Balkanroute im September 2015 nach Deutschland und lebt zunächst in Kirchheim.

Schnell wird die Beethoven Akademie in Bonn auf ihn aufmerksam und verleiht ihm noch im gleichen Jahr den ersten Beethoven-Preis für Menschenrechte in Bonn. Aeham Ahmad, dem eine Karriere als Konzertpianist aufgrund eines Granatsplitters in der linken Hand verwehrt blieb, reist seither um die Welt und verbreitet mit seiner Musik seine Botschaft von Frieden.  

Der in Kaarst lebende Rechtsanwalt und Pianist Jeremias Mameghani wurde auf Aeham Ahmad aufmerksam, als dieser im Dezember 2016 im Rahmen der Verleihung des zweiten Beethoven-Preises an den türkischen Pianisten und Komponisten Fazil Say auftrat. Ergriffen von der Darbietung nahm er Kontakt zu Ahmad auf. Vor einem Jahr standen beide erstmals im Rahmen eines Konzertes in Meerbusch auf der Bühne.

Nach diesem Konzert kam die Idee, am internationalen Tag der Menschenrechte ein Konzert in Kaarst zu veranstalten. Dieses findet am Dienstag, 10. Dezember, um 19.30 im Atrium des Rathauses statt. Unter dem Motto „Heimat und Heimweh“ wollen Ahmad und Mameghani mit tatkräftiger Unterstützung der Konzertpianistin Violina Petrychenko einen unvergesslichen Konzertabend gestalten. Moderiert wird das dieser von Robert Hotstegs. Der Eintritt ist frei.

(NGZ)
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