Aldenhoven Trotz der Hitze kamen wieder etwa 40.000 Besucher zu den Classic Days

Aldenhoven · Aus der Not machte das Dorf, das durch die Classis Days komplett abgeriegelt ist, auch dieses Jahr wieder eine Tugend und feierte eine kollektive Party .

 Die Aldenhovener feierten die Rennfahrer wieder mit ihrer eigenen Party am Straßenrand.

Die Aldenhovener feierten die Rennfahrer wieder mit ihrer eigenen Party am Straßenrand.

Foto: Christos Pasvantis

Von Christos Pasvantis und Gundhild Tillmanns

Jüchen Zwischen 35.000 und 40.000 Besucher bilanzierten die Veranstalter der Classic Days und erreichten damit trotz der Hitze in etwa die Zahlen des Vorjahres. Der Temperatursturz am Sonntag hatte laut Pressesprecher Norbert Freiberg die Besucherzahlen noch mal ansteigen lassen. Auch viele auswärtige Gäste und Teilnehmer waren angereist, die laut Freiberg hauptsächlich in Neuss übernachteten. Sie seien im Crown Plaza, im Dorint und im Fire & Ice an der Neusser Skihalle abgestiegen.

Alle Hände voll zu tun haben die Veranstalter jetzt noch mit dem Abbau der Großveranstaltung: „Wir benötigen für den Rückbau ein bis zwei Wochen. Und dann machen wir uns schon wieder Gedanken über die nächsten Classic Days“, sagt Freiberg. Beim nächsten Clubtreffen werde ein Fazit gezogen, über Verbesserungen und mögliche Veränderungen gesprochen. Ungewohnt seien wegen der Hitze und der anhaltenden Trockenheit zwar einige besondere Sicherheitsmaßnahmen für die Besucher gewesen, die aber durchweg verständnisvoll reagiert hätten, bezieht sich Freiberg zum Beispiel auf das Rauchverbot auf dem Ausstellungsgelände sowie auf den Parkplätzen. Zudem seien im Classic Corner die Oldtimer weiter auseinander gestellt worden, um bei einem Brand schneller eingreifen zu können. „Wir sind gefragt worden, warum wir weniger Autos zeigen. Es waren aber nicht weniger Fahrzeuge als in den Vorjahren, sie standen nur weiter auseinander“, erläuterte Freiberg.

Besondere Unterstützer hatten die Classic Days auch wieder „vor der Haustüre“, etwa in Aldenhoven. Die Bewohner von Aldenhoven und Damm sind zwar drei Tage lang fast völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Während es deswegen auch schon Proteste gab, haben vor allem die Anwohner des Aldenhovener Gürtelwegs aus der Not eine Tugend gemacht: In ihren Vorgärten feierten sie wieder ihre eigene Classic-Days-Party, grillten und unterstützten die vorbeirauschenden Rennfahrer. „Wenn Classic Days sind, dann ist das im Grunde genau wie Karneval, da hast du nur zwei Optionen. Entweder du feierst mit oder du fährst weg“, sagt Axel Meier. „Wir sehen das als kleines Familien- und Nachbarschaftsfest an und freuen uns jedes Jahr auf ein schönes Wochenende, an dem wir die Rennfahrer anfeuern und feiern“, sagte Petra Daumen. Gemeinsam mit seinem Freund Mika Schönen hatte Meier eine Tribüne errichtet, auf der die Nachbarn die Rennfahrer lautstark und mit Pompons anfeuerten. Am Gürtelweg sind die Bewohner am stärksten von den Classic Days betroffen, denn die Rennstrecke führt genau über die Straße. „Das ist schon Wahnsinn, wenn die Rennwagen an dir vorbeischießen“, sagte PS-Liebhaber Mika Schönen. Toll sei aber die Interaktion mit den Fahrern, die winkten, teils anhielten und sich für die Unterstützung bedankten. „Mit den meisten Rennfahrern und Beifahrern haben wir viel Spaß“, sagte Axel Meier.

So habe in der Vergangenheit beispielsweise Star-Koch Horst Lichter immer mal wieder auf einen kleinen Plausch angehalten. Im vergangenen Jahr hielt Tagesschau-Chefsprecher Jan Hofer an, um die neugebaute Tribüne zu bewundern. Ein paar Meter weiter hatten Matthias Topphoff und seine Freunde auf dem Familienhof einen großen Traktor-Anhänger aufgestellt, auf dem sie das Rennen verfolgten. „Ihr hupt, wir trinken“, stand auf einem großen Schild zu lesen. „Das hat bei uns mittlerweile schon Tradition. Die Fahrer freuen sich, wenn sie uns wiedersehen“, sagt Topphoff. „Wenn man hier schon zwei Tage quasi eingeschlossen ist, muss man das Beste daraus machen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort