Bilanz nach dem ersten Tag im Kreis Mettmann Corona: Start für Impf-Marathon gelungen

Hilden/Haan · Die ersten 122 Senioren und Pfleger sind am Sonntag immunisiert worden. Laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein stehen in diesem Jahr keine weiteren Corona-Schutzimpfungen im Kreis Mettmann an.

 So sieht der Biontech/Pfizer-Impfstoff aus  Er ist empfindlich, braucht eine sorgsame Handhabung und gute hygienische Bedingungen.  Foto: Pool Sierakowski/BELGA/dpa

So sieht der Biontech/Pfizer-Impfstoff aus  Er ist empfindlich, braucht eine sorgsame Handhabung und gute hygienische Bedingungen. Foto: Pool Sierakowski/BELGA/dpa

Foto: dpa/Pool Frederic Sierakowski

„Ich lasse mich impfen, sofort wenn ich dran bin“, schreibt Sonja bei Facebook. „Nur so wird es irgendwann wieder normal“, glaubt Bettina. So denken offenbar die Allermeisten in den Sozialen Netzwerken. Stimmen wie die von Dominik sind die Ausnahme: „Bestimmt irgendwann. Spätestens wenn ich berufsbedingt „gezwungen“ werde. Solange gucke ich mir an, was die Nebenwirkungen sind.“

Organisiert wird die Massen-Impfung von den Kassenärztlichen Vereinigungen. Dr. med. Frank Bergmann, Vorsitzender der KV Nordrhein, spricht von einem geglückten Auftakt – und einer „Mamutaufgabe, die uns Monate beschäftigen wird (...) Denn wir haben einen echten Impfmarathon vor uns.“

Aktuell wird der Impfstoff direkt in die Pflegeeinrichtungen geliefert. Das hat damit zu tun, dass er so instabil ist, weiß Kreis-Sprecherin Tanja Henkel: „Der Biontech/Pfizer-Impfstoff verträgt keine Erschütterungen.“ Sie geht davon aus, dass bald auch neuer Impfstoff zugelassen wird, der einfacher zu handhaben ist. Erst dann könnten von mobilen Ärzteteams auch Hochbetagte und Risiko-Gruppen, die zu Hause in den eigenen vier Wänden leben, aufgesucht und immunisiert werden. Die Über-80-Jährigen, die noch mobil sind, werden angeschrieben und können voraussichtlich ab Mitte Januar einen Impftermin in einem Impfzentrum vereinbaren, so die KV Nordrhein. Bis Anfang März sollen die Menschen in den 2300 nordrhein-westfälischen Senioren- und Pflegeeinrichtungen in allen 53 Kreisen und kreisfreien Städten immunisiert und geschützt sein.

KV-Nordrhein-Chef Frank Bergmann geht davon aus, dass ab Januar auch in den Impfzentren  geimpft werden kann. 53 davon gibt es in ganz Nordrhein-Westfalen. Das Impfzentrum für die 485.000 Einwohner des Kreises Mettmann ist in Erkrath auf dem Gelände der Firma Timocon (Timocon-Platz).

Wann das Impfzentrum in Betrieb geht, hängt davon ab, dass größere Mengen an Impfstoff zur Verfügung stehen, sagt Bergmann. Nur wer berechtigt ist und einen Termin hat, wird dort geimpft. Die Termine werden über die Hotline 116 117 vergeben. Die Hotline ist noch nicht freigeschaltet. Bevor das passiert, werden die Bürger rechtzeitig über die Presse informiert.

Wer in welcher Reihenfolge geimpft wird, hat bereits die Bundesregierung entschieden und am 18. Dezember eine entsprechende Rechtsverordnung erlassen. Sie richtet sich im Wesentlichen nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und des Robert Koch-Instituts. Grundsätzlich berücksichtigt die STIKO dabei, wer ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hat beziehungsweise einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt ist.

Bis Silvester würden weitere rund 270.000 Impf-Dosen für NRW eintreffen, im Januar etwa 140.000 pro Woche, „Wir haben eine gute Chance, Anfang März die Heime mit ihren rund 175.000 Menschen und ebenso viel Pflegepersonal immunisiert zu haben“, sagt NRW-Gesundheitsminister Laumann. Er betonte, dass die Impfung weitaus mehr Chancen als Risiken berge.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort