Impfungen: Alle News und Infos zum Thema Impfen

Impfungen: Alle News und Infos zum Thema Impfen

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Impfungen

Alle wichtigen Infos rund ums Impfen
Alle wichtigen Infos rund ums Impfen

Das müssen Sie wissenAlle wichtigen Infos rund ums Impfen

Nicht erst seit Covid-19 wird über Impfungen diskutiert. In dieser Übersicht zeigen wir, warum Impfungen wichtig sind, wie sie funktionieren und welche es gibt.

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Impfungen - eine Begriffserklärung

Impfungen bezeichnen die Verabreichung eines Impfstoffes. Der Impfstoff regt das Immunsystem an, wodurch Antikörper produziert werden. Diese kämpfen gegen die Infektionskrankheit an – es entsteht eine Immunität. Wie lange diese anhält ist je nach Impfstoff unterschiedlich. Oft ist eine zweite oder dritte Impfung notwendig, bevor die Immunisierung eintritt.

Sobald ein bestimmter Anteil der Bevölkerung gegen eine Krankheit geimpft wurde, entsteht die sogenannte Herdenimmunität. In diesem Zustand werden auch nicht geimpfte Personen vor der Krankheit geschützt. Um seuchenartige Ausbrüche von Infektionskrankheiten zu verhindern, ist es deshalb wichtig, dass ein möglichst hoher Anteil der Bevölkerung geimpft ist.

Wann wurde der erste Impfstoff entwickelt?

Die Geschichte der modernen Impfung geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Pocken waren schon damals eine gefürchtete Krankheit, an der etwa 30 Prozent der Infizierten starben. Charakteristisch für die Krankheit waren eitrige Pocken, die nahezu den gesamten Körper der Infizierten bedeckten. In Europa waren die Ärzte lange Zeit machtlos gegen Pocken und andere Seuchen. Doch schon bald erkannte man, dass ehemalige Infizierte gegen die besagte Krankheit scheinbar immun wurden. Es folgten Versuche sich durch absichtliche Infektion zu immunisieren. Erste Beispiele dafür reichen sogar bis 200 v. Chr. in China zurück.

Den Durchbruch machte aber der englische Arzt Edward Jenner am Ende des 18. Jahrhunderts. Zu jener Zeit waren viele Melkerinnen von den sogenannten Kuhpocken betroffen. Dabei handelt es sich um eine leicht verlaufende Rinderkrankheit. Jenner hatte Grund zur Annahme, dass beim Überstehen der Krankheit auch eine Immunisierung gegen gewöhnliche Pocken entstehe.

Am 14. Mai 1796 versuchte der englische Arzt einen achtjährigen Jungen mit Kuhpocken zu infizieren und damit die besagte Immunisierung zu erzielen. Dazu extrahierte er Kuhpockenviren aus der Hand einer Milchmagd, welche sich mit der Krankheit infiziert hatte. Im Anschluss verabreichte er dem Jungen die Viren. Nach sechs Wochen testete Jenner seine Hypothese an dem Jungen mit Pockenviren. Und tatsächlich – er war immun geworden.

Fälschlicherweise wurde oft angenommen, dass der Junge der erste Mensch war, der je geimpft wurde. Doch das stimmt nicht. Heute weiß man: Schon vor Jenner gab es erfolgreiche Versuche, Menschen mit einer ähnlichen Methode zu immunisieren. Trotzdem sollte jener Tag im Jahr 1796 in die Geschichte eingehen. Jenner nannte seinen Impfstoff Vaccine. Es war die Geburtsstunde der Vakzination – der künstlichen Immunisierung. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „von Kühen stammend“. Jenner wählte diesen Namen, weil die Viren auf Kühe zurückgingen. Heute wurde der Begriff im deutschsprachigen Raum weitgehend durch Impfung abgelöst.

Schon vor Jenner hatten mehrere Forscher die Vermutung, dass mit Kuhpocken infizierte Personen nach der Genesung auch gegen gewöhnliche Pocken immun wurden. Und auch vor Jenner testeten mindestens fünf Forscher in England und Deutschland erfolgreich einen Kuhpocken-Impfstoff. Doch war es Jenner der das Verfahren allgemein bekannt machte. Er verfasste mehrere Werke, wodurch die Vakzination an die breite Öffentlichkeit gelang. Es dauerte nicht lange bis Jenners Art des Impfens in Europa populär wurde, wenn auch die Ursache für Infektionskrankheiten damals noch unbekannt war.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Impfstoffe standardisiert. Damit begannen auch die ersten nationalen Impfprogramme, beginnend mit dem Pockenimpfstoff. Im 20. Jahrhundert wurden dann systematisch weitere Impfstoffe entwickelt, etwa gegen Kinderlähmung oder Gelbfieber. Auch der Kalte Krieg spielte eine relevante Rolle in der Entwicklung von Impfstoffen. Ost und West hatten einen regelrechten Wettlauf der Immunisierung und die Gesundheitssysteme der jeweils anderen Seite wurden in Propagandaaktionen heruntergespielt.

Seit 1967 gibt es durch die WHO weltweite Impfprogramme.

Welche erfolgreichen Impfprogramme gab es bisher?

Pocken sind nur ein Beispiel dafür, wie sinnvoll Impfungen sein können. Mit dem Tod der britischen Fotografin Janet Parker im Jahr 1978 gilt die Erde offiziell als pockenfrei. Auch andere Infektionskrankheiten konnten in der Vergangenheit effektiv eingeschränkt oder sogar ausgelöscht werden. Seitdem der Impfstoff gegen Pocken im 18. Jahrhundert eingeführt wurde, hat sich vieles getan. Zahlreiche neue Impfstoffe wurden seither entwickelt und eingeführt. Zu anderen bekannten Krankheiten die mit Impfprogrammen erfolgreich bekämpft wurden und werden, zählen Kinderlähmung und Masern. Auch Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten konnten teilweise erfolgreich eingeschränkt werden.

Die Kinderlähmung (Poliomyelitis) verläuft in den meisten Fällen unproblematisch bzw. sogar nahezu symptomfrei. Trotzdem kommt es auch zu schweren Symptomen, wie Nackensteifheit oder Muskelschmerzen. Die Polioviren befallen den Körper unterschiedlich. In seltenen Fällen ist sogar das Rückenmark oder das Gehirn betroffen. Diese werden als paralytischen Fälle bezeichnet und enden meist mit dauerhaften Lähmungen. Der Impfstoff gegen Poliomyelitis ist seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhundert verfügbar. Heute gilt Amerika, der Westpazifik, Europa und Südostasien als poliofrei. Dank der Impfung ist die weltweite Verbreitung der Infektionskrankheit seit Ende der 80er-Jahre um 99 Prozent zurückgegangen.

Zwischen 2005 und 2008 gab es in Deutschland zahlreiche Masernepidemien mit schweren Verläufen und sogar Todesfällen. Nicht ohne Grund gilt die Auslöschung der Krankheit als ein Ziel der WHO. Masern treffen vor allem bei Kindern auf. Charakteristisch sind hierbei rote Hautflecken, Fieber und ein geschwächter Allgemeinzustand. In schweren Fällen ist die Krankheit, wie 2005 bis 2008 deutlich wurde, lebensbedrohlich. 1963 wurde der erste Masernimpfstoff in den USA zugelassen. Seitdem konnte die Krankheit effektiv eingeschränkt werden. Im Jahr 1980 gab es noch rund vier Millionen Infektionen. Seitdem es eine flächendeckende Impfung gibt, konnte diese Zahl auf weltweit etwa 500.000 Fälle im Jahr 2003 reduziert werden. Seit 1973 wird die Masernimpfung in Deutschland empfohlen. Seit 2020 gibt es zudem eine Impfpflicht gegen die Krankheit.

Auch Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten konnten in vielen Ländern bisher erfolgreich bekämpft werden. Teilweise sind hier etwa 97 Prozent der Kinder gegen die Krankheiten geimpft und tragen somit erheblich der Herdenimmunität ganzen Gesellschaften bei.

Alle genannten Infektionskrankheiten sind in Deutschland meldepflichtig.

Gibt es eine Impfpflicht?

Eine Impfpflicht liegt vor, wenn die Impfung gesetzlich vorgeschrieben ist. In Deutschland besteht derzeit keine generelle Impfpflicht. Das Bundesministerium für Gesundheit ist jedoch seit 2001 durch das Infektionsschutzgesetz in der Lage eine Impfpflicht einzuführen, um die Bevölkerung zu schützen. Dabei genügt es, wenn die „übertragbare Krankheit mit klinisch schweren Verlaufsformen auftritt und mit ihrer epidemischen Verbreitung zu rechnen ist.“

Ein Beispiel dafür ist das Masernschutzgesetz von 2019. Demnach ist seit dem 1. März 2020 die Impfung für bestimmten Gruppen in Deutschland verpflichtend. Darunter fallen Kinder, Asylbewerber und Geflüchtete, und Personal in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen. Da der gebräuchliche Impfstoff auch gegen Mumps und Röteln immunisiert (MMR-Impfstoff), besteht auch eine indirekte Impfpflicht gegen diese beiden Krankheiten.

Auch in der Vergangenheit war die Impfung gegen bestimmte Infektionskrankheiten vorgeschrieben, etwa in den 80er-Jahren gegen die Pocken. In der DDR gab es seit den 50er-Jahren eine umfassende Impfpflicht. Zum Beispiel gegen Pocken, Tuberkulose, Kinderlähmung und Keuchhusten. Auch die Impfung gegen Masern war gesetzlich vorgesehen.

Aktueller wurde in Hinblick auf die Corona-Pandemie eine Impfpflicht diskutiert. Im Dezember 2020 wurde diese allerdings von Seiten des Staates ausgeschlossen. Die Debatte ist aber keineswegs vorbei.

Was spricht gegen eine Impfung?

Rein juristisch gesehen zählen Impfungen, wie alle medizinischen Behandlungen, als Körperverletzung und dürfen deshalb nur mit Einverständnis durchgeführt werden. Und längst verläuft nicht jede Impfung reibungslos. Oft treten Nebenwirkungen auf, da sich das Immunsystem mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Etwaige typische Impfreaktionen reichen von Rötungen bis hin zu Fieber. Schwere Probleme treten aber äußerst selten auf. Normalerweise klingen sie nach einigen Tagen komplett ab.

Mit einer Impfung sind immer Vor- und Nachteile verbunden. In jedem Fall sollte man sich informieren und vom Arzt beraten lassen.

Was sind Impfgegner?

Unter Impfgegner versteht man Menschen, die das Impfen generell ablehnen. Die Gründe dafür variieren. Oft sind es jedoch religiöse Gründe oder die Angst vor Impfschäden. Letzteres bezeichnet alle Impfreaktionen die über das übliche Ausmaß hinausgehen. Konkret sind das unerwünschte oder untypisch schwere Impfreaktionen, welche gesundheitliche Schäden verursachen. Beispiele dafür sind Nerven- und Gelenkentzündungen oder Organschäden. Allerdings lassen sich Impfschäden nicht verallgemeinern. Je nach Impfstoff, Alter oder gesundheitlichem Zustand der zu impfenden Person variieren auch die möglichen Impfschäden.

Einige Impfgegner sehen die Impfung als Verschwörung oder leugnen die Existenz der Viren. Grundsätzlich gelten die genannten medizinischen Argumente von Impfgegner als unbelegt bzw. als wissenschaftlich widerlegt. Damit sind einige Impfgegner auch Wissenschaftsleugner. Davon abzugrenzen sind Impfskeptiker, welche die Impfung und Existenz von Viren an sich nicht ablehnen aber andere Ansichten bezüglich des Zeitpunkts der Impfung oder der Impfstrategie haben.

Die WHO zählt Impfgegner zu den zehn größten Bedrohungen der Weltgesundheit

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