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Fußball-Regionalliga SV Straelen verliert das Abstiegsduell

Straelen · Nach der 0:1-Niederlage gegen Verfolger Alemannia Aachen hat sich die Lage der Grün-Gelben im Kampf um den Klassenerhalt zugespitzt. Vor 1500 Zuschauern enttäuschte die Mannschaft auf ganzer Linie.

 Knapp 1000 mitgereiste Fans aus Aachen sorgten für eine beeindruckende Kulisse an der Römerstraße.

Knapp 1000 mitgereiste Fans aus Aachen sorgten für eine beeindruckende Kulisse an der Römerstraße.

Foto: Norbert Prümen

Jetzt geht der Abstiegskampf für den Fußball-Regionalligisten SV Straelen so richtig los. Nach der 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen Verfolger Alemannia Aachen hat die Mannschaft nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Abstiegsplatz 16. Diesen nimmt mit jetzt 35 Zählern nach wie vor die Alemannia ein, die noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand hat. Schon am Mittwochabend kann das Team vom Tivoli mit einem Heimsieg gegen den 1. FC Köln II den SV Straelen in der Tabelle überholen.

Rund 1500 Zuschauer, darunter weit mehr als die Hälfte aus der Kaiserstadt, sorgten bei frühlingshaften Temperaturen für eine Atmosphäre, wie man sie im Stadion an der Römerstraße schon lange nicht mehr erlebt hat. Straelens Interimstrainer Rudi Zedi nahm zwei Umstellungen vor. Für Timo Mehlich stand erstmals nach seiner langen Verletzungspause Kevin Wolze wieder in der Startformation. Jannik Stevens nahm die Position des künftigen Oberhauseners Matona-Glody Ngyombo im defensiven Mittelfeld ein.

 Cagatay Kader (r.) leistete die Vorarbeit zur einzigen Straelener Großchance. Ansonsten war vom Torjäger nur wenig zu sehen.

Cagatay Kader (r.) leistete die Vorarbeit zur einzigen Straelener Großchance. Ansonsten war vom Torjäger nur wenig zu sehen.

Foto: Norbert Prümen

„Ich wollte im Zentrum spielerische Akzente setzen. Das war eine Maßnahme, die leider ihre Wirkung verfehlt hat,“ so Zedi. Beide Mannschaften starteten zunächst recht vorsichtig in die Begegnung. Schon früh zeichnete sich ab, dass an diesem Nachmittag vor prächtiger Kulisse kein fußballerischer Leckerbissen serviert werden sollte. Die erste Möglichkeit bot sich den Gästen nach 14 Minuten, als Marco Müller im Strafraum zum Abschluss kam. Straelens Keeper Robin Udegbe war zur Stelle und klärte den Ball auf der Torlinie.

Die akustische Überlegenheit der rund 1000 Aachener Fans spiegelte sich im weiteren Verlauf auch auf dem Rasen wider, ohne dass die Gäste dabei echte Torgefahr erkennen ließen. Die erste erwähnenswerte Szene der Heimelf bekamen die Zuschauer nach 41 Minuten zu sehen. Cagatay Kader hatte sich bis zur Grundlinie durchgemogelt, passte im Strafraum zurück auf den völlig frei stehenden Kevin Wolze, der aus fünf Metern an Joshua Mroß scheiterte. Eine trostlose erste Halbzeit beendete Ergün Yildiz mit dem Tor des Tages. Sein Schuss aus 30 Metern schlug unhaltbar für Udegbe im linken Torwinkel ein.

Im zweiten Durchgang legte der SV Straelen die gleiche Lethargie wie in den 45 Minuten zuvor an den Tag. Außer einer Halbchance durch Tobias Peitz nach 57 Minuten kam von der Heimelf so gut wie gar nichts mehr. Den Gastgebern mangelte es an Tempo, an Ideen, an fußballerischen Fähigkeiten – an allem. Mit Ausnahme der Defensivabteilung liefen zu viele Akteure im grünen Trikot auf dem Platz herum, die nicht ihre Normalform erreichten. Und das ist sehr charmant ausgedrückt.

Die Zuschauer auf der Tribüne waren sich lange vor dem Abpfiff einig, dass an diesem Nachmittag auf dem Platz nichts mehr passiert. Kein erkennbares Aufbäumen, keine heiße Schlussphase. Die Gäste hatten keine Probleme, den ersehnten Auswärtssieg einzufahren. Mit hängenden Köpfen verließen die Verlierer das Feld, wenige Straelener Spieler fanden den Weg zum Fanblock, um sich für die lautstarke Unterstützung zu bedanken.

Ein sichtlich bedienter und fassungsloser Rudi Zedi suchte bei der Pressekonferenz erst gar nicht nach Ausreden für die enttäuschende Vorstellung seiner Mannschaft. Sein knappes Fazit: „Wir haben im wichtigsten Saisonspiel die schlechteste Leistung gezeigt.“

Bleibt festzuhalten: Der SV Straelen konnte nicht ansatzweise an die ordentlichen Leistungen anknüpfen, die die Mannschaft zuletzt bei den Unentschieden gegen den SC Wiedenbrück und beim 1. FC Köln II gezeigt hatte. Immer dann, wenn ein entscheidender Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht werden kann, versagt das Team – anders lassen sich desolate Vorstellungen wie gegen die Absteiger VfB Homberg und KFC Uerdingen sowie am Samstag gegen Alemannia nicht erklären.

40 Punkte dürften in dieser Saison nicht zum Klassenerhalt reichen. Wahrscheinlich muss der SV Straelen noch zwei der restlichen vier Spiele gewinnen, um sich eine weitere Regionalliga-Spielzeit zu sichern. Am Samstag steht die Partie bei der U 23-Auswahl von Borussia Mönchengladbach auf dem Programm, die sich zurzeit stark im Aufwind befindet.

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