Mittwoch beim Wuppertaler SV Punkten – oder der Abstieg des KFC Uerdingen ist perfekt

Krefeld · Am Mittwoch benötigt der KFC Uerdingen beim Nachholspiel in Wuppertal drei Punkte, um zumindest die theoretische Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Wie sich die Fans nach der 0:1-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf II verhielten, war bemerkenswert.

Kein Durchkommen gab es für Charles Atsina in Düsseldorf gegen Tim Corsten (links) und Mert Göckan.

Kein Durchkommen gab es für Charles Atsina in Düsseldorf gegen Tim Corsten (links) und Mert Göckan.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Nach dem Schlusspfiff im Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion machten sich Trauer und Abschiedsstimmung breit. Minutenlang saßen die Spieler des KFC Uerdingen nach der 0:1-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf II auf der Bank, während ein Großteil des blau-roten Anhangs die traditionsreiche Stätte am Flinger Broich verließ. Dann aber rafften sich die Spieler auf und ging zu den dort noch ausharrenden Fans in die Kurve. Die Reaktion der Anhänger war bemerkenswert, denn es gab keine Pfiffe, geschweige denn Beschimpfungen oder gar solch aberwitzige Forderungen wie in Berlin, wo Spieler das Trikot ausziehen sollten.

Der Applaus galt sicherlich nicht der enttäuschenden Leistung bei Fortuna II, wohl aber der Haltung, die die Mannschaft in den zurückliegenden Wochen gezeigt hat. Denn der Abstieg steht seit Monaten, ja eigentlich seit Saisonbeginn fest. Und sollten die Uerdinger am Mittwoch ihr Nachholspiel beim Wuppertaler SV verlieren, so wäre der Sturz in die Oberliga auch rein rechnerisch nicht mehr abzuwenden.

Der KFC hat sich in den zurückliegenden Wochen positiv entwickelt. Allerdings ist es ähnlich wie an der Börse: Es geht nie nur aufwärts. Diese unschöne, aber keineswegs besondere Erfahrung machten Uerdinger in Düsseldorf. Sie konnten nicht an die zuletzt ordentlichen Leistungen anknüpfen, zeigten ein schwaches Spiel und waren mit der 0:1-Niederlage bestens bedient. Das Tor resultierte aus einem Fehler von Luca Jensen. „Das hat jeder gesehen“, sagte er nach dem Spiel. „Ich will den Ball nach vorne klären, das ist blöd gelaufen. Aber die Situation ist abgehakt, wir müssen nach vorne gucken und es gegen Wuppertal besser machen.“ Sich der Kritik stellen, die Situation annehmen, nach vorne blicken – Luca Jensen zeigt so, dass er einer der Führungsspieler beim KFC ist.

Die Gäste verloren aber nicht nur das Spiel, sondern auch Pepijn Schlösser nach einer Viertelstunde mit Verdacht auf Muskelfaserriss. Er wird am Mittwoch in Wuppertal nicht spielen können. Natürlich wäre er gerne am Samstag gegen den VfB Homberg bei der Rückkehr in die Grotenburg dabei. Die Partie auf der Baustelle, wo 2.000 Zuschauer dabei sein dürfen, ist längst ausverkauft. Dass Schlösser dann wieder auflaufen kann, ist jedoch unwahrscheinlich: „Wir werden kein Risiko eingehen.“

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