DFB-Mannschaft in Wachtendonk Nationalteam geht in Wankum baden

WANKUM · So gut wie unbemerkt von der Öffentlichkeit sind die Kicker des DFB an der Blauen Lagune abgestiegen. Mit Paddeln und Wasseraction bereitete sich die Mannschaft auf das EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrussland vor.

 Auch beim Wasserpolo machten die Nationalkicker eine gute Figur.

Auch beim Wasserpolo machten die Nationalkicker eine gute Figur.

Foto: ja/Philipp Reinhard / PHILIPPREINHA

Nicht nur für die Öffentlichkeit war geheim, was am Montagnachmittag in der Blauen Lagune über die Bühne gehen sollte. Auch die Nationalspieler, die sich momentan in Venlo auf das Spiel gegen Weißrussland einstimmen, hatten nur einen vagen Hinweis bekommen: „Bade- und Wechselsachen mitnehmen“, stand im Tagesplan, bevor es dann von den Niederlanden aus ins benachbarte Wankum ging.

Hier erwarteten die Spieler am Badesee Blaue Lagune leicht bewölkter Himmel und angenehme Temperaturen von 23 Grad. „Wasser statt Rasen, Badehose statt Trikot“, das hatte der Trainerstab als Motto für den Tag ausgegeben, als die Spieler in die blauen Schwimmwesten schlüpften, die am Ufer des Baggersees auf die deutsche Kickerelite warteten.

 Auch Paddeln stand auf dem Programm.

Auch Paddeln stand auf dem Programm.

Foto: ja/Philipp Reinhard / PHILIPPREINHA

Ein Film, den der DFB von der Aktion ins Netz stellte, zeigt, dass von den Spielern offenbar niemand wasserscheu ist. Begeistert stürzen sie sich in die Fluten. Trocken wird an dem Tag keiner vom Aufgebot bleiben. Teambuilding ist das Ziel der Einheit am Niederrhein. Ob das Trainerteam hier auch noch letzte Rückschlüsse auf die Startaufstellung zog, ist offen. Denn viel dringt offiziell nicht nach außen. Von der Öffentlichkeit sind die prominenten Kicker bei ihrem Abstecher an den Niederrhein abgeschirmt. So gibt es keine Fans, die miterleben, wie Manuel Neuer und Serge Gnabry sich beim Standup-Paddeln schlagen.

Gnabry scheint nicht so begeistert zu sein. „Unsere Truppe ist ein richtiger Skandal“, sagt er und steht recht ratlos mit Manuel Neuer und einem Paddel in der Hand am Ufer. „Die weißen Haie gehen gnadenlos unter“, ärgert sich Gnabry darüber, dass sein Team in der Wankumer Heide auch beim Wasserpolo eine Niederlage einstecken muss.

Hier präsentiert sich die Nationalmannschaft auf ungewohntem Untergrund überraschend treffsicher. Timo Werner wirft aus dem Schlauchboot aus gefühlten 20 Metern Entfernung den Ball ins schwimmende Tor. Wenig später liegt Abwehrtank Niklas Süle patschnass im Wasser. Die Stimmung ist prächtig, das Trainerteam offenbar zufrieden. Abends hat die Nationalmannschaft Wankum schon wieder verlassen, von dem Besuch der Promi-Kicker hat kaum jemand etwas mitbekommen. Auch Bürgermeister Hans-Josef Aengenendt erfuhr erst durch unsere Redaktion davon. „Der Termin wurde sicher geheim gehalten, damit es dort keinen Volksauflauf gibt“, sagt er. „Ich freue mich außerordentlich, dass die Blaue Lagune einen so guten Ruf hat, dass auch das Nationalteam hier vorbeikommt.“ Dadurch werde die Öffentlichkeit überregional auf Wachtendonk aufmerksam.

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